Kindersicherheit in den eigenen vier Wänden
Gestalten Sie eine sichere Umgebung für Ihre Kinder
Wie Sie Kinderunfälle vermeiden
Es ist erstaunlich, wie viele Kinder sich jährlich in ihrem eigenen Zuhause bei einem Unfall verletzen. Stürze, Verbrennungen und Schnittwunden zählen zu den häufigsten Auswirkungen. Laut dem Bundesgesundheitsministerium sind knapp 25 Prozent aller Kinderunfälle im Haus oder in der Freizeit zu finden. Sicherheit im eigenen Haushalt zu schaffen, ist also auch aus statistischer Sicht ein sinnvoller Schritt. Bei der Prüfung des eigenen Haushalts sollten Eltern systematisch vorgehen und jeden Raum individuell betrachten.
Viele Gefahren lauern in der Küche
Von allen Räumlichkeiten in einem Haus ist die Küche einer der gefährlichsten Plätze für ein kleines Kind. Eltern sind hier besonders gefragt, wenn es um die Verhütung von Unfällen geht. So sollten Hitzequellen wie Backofen und Herdplatte abgesichert werden, sodass Kinderhände nicht mit den heißen Oberflächen in Berührung kommen. Hier empfehlen sich ein Extra-Verschluss an der Backofentür und die Auswahl eines Modells, das auch bei vollem Betrieb nicht auch von außen heiß wird. Die Herdplatten werden im besten Fall durch ein zusätzliches Gitter abgeschirmt, sodass Kinder nicht an die Knöpfe und Kochflächen greifen können. Eine weitere Gefahrenquelle in der Küche sind zweifellos scharfe und spitze Gegenstände wie Küchenmesser, Spieße und die Küchenreibe. Diese Dinge sollten in einer gesicherten Schublade aufbewahrt werden, die nur über einen zusätzlichen Verschluss geöffnet werden kann. Noch besser ist die Aufbewahrung gefährlicher Gegenstände in den Hängeschränken, denn hier gelangen wirklich nur die Erwachsenen heran.
So schaffen Sie Sicherheit im ganzen Haus
Es gibt Gefahren, die in allen Räumen einer Wohnung oder eines Hauses lauern. Steckdosen zum Beispiel müssen zum Schutz des Kindes grundsätzlich gesichert werden. Durch runde Plastiksicherungen, die in die Steckdosen eingeklebt werden, gelangen Kinderhände nicht mehr an die gefährlichen Stellen heran. Eltern sollten auch Mehrfachsteckdosen unter dem Bett oder in den Zimmerecken nicht vergessen, um ihre Wohnung möglichst kindersicher zu gestalten.
Scharfe Kanten und spitze Ecken finden sich in den meisten Räumen. Gerade Kinder, die noch klein sind und oft einen unsicheren Gang haben, sind hier besonders gefährdet. Mit Kunststoffleisten und runden Klebesicherungen für Tischkanten lassen sich sogar besonders gefährliche Glas- oder Steinkanten absichern. Eltern, die vor der Entscheidung für neue Möbelstücke stehen, sollten zum Wohl der Kinder zu weichen Holzsorten und abgerundeten Kanten greifen.
Auch Schubladen und Schränke sind geradezu prädestiniert dafür, von Kindern erforscht zu werden. Was zunächst spannend wirkt, kann jedoch beim Schließen der Türen und Schubladen zu schmerzhaften Einklemmungen führen. Durch Sicherungen, die im Inneren oder auch außen an den jeweiligen Möbelstücken angebracht werden können, ist ein Öffnen der gefährlichen Laden und Schranktüren nicht mehr möglich. Nur Mama und Papa haben dann noch Zugriff.
Selbst wenn es nicht direkt zum Thema Kindersicherheit zählt, stellt auch Feuer durchaus eine Gefahr für die ganze Familie dar. Sicherheit bieten Rauchmelder. Sie können leicht angebracht werden und reagieren auf eine übermäßige Rauchentwicklung in den Wohnräumen, indem sie einen schrillen Alarm aussenden. Rauchmelder sollten nach Immowelt jedoch nicht in der Küche zum Einsatz kommen, da aufgrund der Dämpfe häufige Fehlalarme an der Tagesordnung wären. In jedem Fall aber sollten Rauchmelder in allen bewohnten Räumen vom Kinderzimmer bis zum Wohnzimmer angebracht werden. Auch in Fluren lohnt sich die Installation eines solchen „Schutzengels“, denn so kann die Rauchentwicklung besonders schnell erkannt werden.
Gitter für vielseitige Zwecke
Gitter zum Anschrauben oder Aufstellen erfüllen an vielen Orten im Haus ihren Zweck. So sind sie nicht nur an Treppen sinnvoll, sondern schützen Kinder auch davor, zu nah an einen heißen Ofen heranzugehen und sich möglicherweise zu verbrennen. Der Durchgang vom Wohnzimmer in den Garten kann durch ein Gitter bequem verschlossen werden, selbst wenn die Tür zum Lüften geöffnet ist.Sollen Treppen mit einem Gitter gesichert werden, so ist es lohnenswert, pro Treppe gleich zwei Gitter zu verwenden. Das erste befindet sich oben am Treppenabsatz und verhindert einen Sturz aus dem darüber liegenden Stockwerk. Das zweite hingegen wird am unteren Treppenabsatz angebracht. So kann das Kind nicht in einem unbeobachteten Moment selbständig die Treppe erklimmen und herunterstürzen.
Achtung bei Medikamenten und Reinigungsmitteln!
Sie sind alltäglich, für Kinder jedoch eine große Gefahr. Reinigungsmittel vom Geschirrspülmittel bis hin zum Rohrfrei-Konzentrat sind oft in bunten Farben gehalten und werden daher von Kindern bereitwillig verschluckt. Verätzungen des Magens und der Speiseröhre, aber auch schwere Vergiftungen und Verletzungen der Lunge können die Folge sein. Reinigungsmittel gehören in einem Familienhaushalt somit stets an eine für Kinder unerreichbare Stelle und besser noch in einen grundsätzlich abgeschlossenen Schrank.
Das Gleiche gilt für Medikamente. Auch wenn so manche Tablette in der richtigen Dosierung keinen Schaden erzeugt, kann eine Überdosis umso gefährlicher sein. Am sinnvollsten aufbewahrt sind Medikamente in einem gesonderten Schränkchen, das hoch oben an der Wand befestigt ist. Es besteht für alle Familienmitglieder die Pflicht, einmal herausgenommene Präparate direkt wieder in den Medizinschrank zurückzustellen, damit auch der Zufall keine Chance hat.