Liebe Frau Reimann-Höhn,
mein Sohn besucht die vierte Klasse einer Montessori Grundschule und fühlt sich dort sehr wohl. Ab dem nächsten Schuljahr wird er aller Voraussicht nach auf das örtliche Gymnasium wechseln. Ich habe jetzt Bedenken, dass er dort mit der Umstellung nicht klarkommt. Schließlich ist er freies Arbeiten und altersgemischte Klassen gewöhnt. Haben Sie einen Rat, wie wir ihm den Wechsel erleichtern können?
von Anonym
Antwort von: Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn
Liebe Leserin,
für alle Kinder ist der Wechsel von der Grundschule aufs Gymnasium eine große Veränderung. Auch Kinder aus öffentlichen Regelschulen ohne Montessori-Konzept haben ihre Schwierigkeiten damit. Die größeren Klassen, die neuen Mitschüler, die vielen Lehrer und der ungewohnte Unterrichtsstil führen sehr oft zu Anlaufschwierigkeiten.
Wenn Ihr Sohn den Anforderungen intellektuell gewachsen ist und sich im neuen Klassenverband wohl fühlt, wird er das schon schaffen. Üben Sie keinen Druck auf ihn aus, wenn die Noten etwas schlechter werden sollten. Im Gegenteil:
Loben Sie sein Engagement und seine Anstrengungsbereitschaft, ganz gleich wie die Noten ausfallen. Zeigen Sie ihm, dass Sie stolz auf ihn sind, und trauen Sie ihm etwas zu. Die positive Einstellung wird ihn motivieren und anspornen. Die Erfahrung des freien, selbstständigen Arbeitens wird ihm eher helfen als schaden, denn genau das ist ja im Gymnasium gefragt. Halten Sie Ihrem Sohn den Rücken frei, und achten Sie auch darauf, dass er nicht gerade im ersten Halbjahr neue, zeitintensive Hobbys beginnt.
Einen reibungslosen Start wünscht
Ihre Uta Reimann-Höhn