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Ein Geschenk drückt Zuneigung aus und stärkt die Beziehung untereinander. In diesem Beitrag geben wir Ihnen einige Anregungen für nachhaltige Geschenke.
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Darauf müssen Sie beim Kauf von Kinderspielzeug achten

Achten Sie darauf, was Sie Ihren Kindern kaufen

Es gibt viele Gelegenheiten, zu denen wir unseren Kindern etwas schenken. Ein Geschenk drückt Zuneigung aus und stärkt die Beziehung untereinander. Doch vielleicht haben Sie sich auch schon mal Gedanken darüber gemacht, welche Geschenke sinnvoll sind und welche nicht. Hier möchten wir Ihnen einige Anregungen für nachhaltige Geschenke geben.  

Expertenrat von 
Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn, Lern- und Erziehungsexpertin

Kinderspielzeug: Sechs Tipps, um gute Geschenke zu kaufen

Viele Erwachsene sind längst dazu übergegangen, sich anstelle unsinniger Geschenke lieber Geld für eine soziale Einrichtung zu wünschen. Für Kinder ist das in den meisten Fällen sicherlich keine Option. Kinder lieben Geschenke, wollen etwas auspacken und sich mit dem neuen Gegenstand umfassend beschäftigen. Nachhaltige Geschenke für Kinder müssen so attraktiv sein, dass sie den bunten Plastikdingen und begehrten Computerspielen oder Smartphone-Geräten gleichwertig sind, und Abwechslung wäre auch nicht schlecht. Das ist gar nicht so einfach.

Wer sich Gedanken über nachhaltige Geschenke macht, stellt sich einer Herausforderung. Natürlich soll das Geschenk dem Beschenkten Freude machen, das steht an erster Stelle. Doch gleich danach kommt die Überlegung, mit dem Geschenk die Umwelt möglichst wenig zu belasten. Auch das gute Gewissen, sich nicht an Kinderarbeit oder Tierversuchen beteiligt zu haben, ist für viele Eltern wichtig. Das erfordert Zeit, Recherche und Spürsinn. Beispielsweise wäre eine Smartphone-Hülle aus ökologischem Bambus gegenüber einer Kunststoffhülle das bessere Geschenk, oder eine Tafel Schokolade, die ohne Kinderarbeit und ohne Pestizide produziert wurde.

Spielsachen mit Schadstoffen vermeiden

  1. Informieren Sie sich vor dem Kauf eines Spielzeugs über aktuelle Untersuchungen und Bewertungen. Sie finden solche Gutachten im Internet, bei der Stiftung Warentest oder in Zeitschriften.
  2. Prüfen Sie Spielzeug dahingehend, ob es mit einem vertrauenswürdigen Kennzeichen wie dem GS-Siegel, dem TÜV-Kennzeichen, dem ICTI-Siegel, dem Fairtrade-Siegel oder dem Spiel-gut-Zeichen ausgestattet ist (siehe unten).sinn
  3. Achten Sie auf eine Namensangabe des Spielzeugherstellers, denn anonyme Spielsachen werden in der Regel nicht kontrolliert. So können Sie sicher sein, dass aktuelle Vorschriften eingehalten werden.
  4. Bei Billigprodukten besteht immer die Gefahr, dass sie mit Schadstoffen belastet sind. Von solchen Spielsachen sollten Sie Ihr Kind lieber fernhalten. Häufig gehen sie auch schnell kaputt, sodass die Freude daran meist nicht von langer Dauer ist.
  5. Machen Sie vor dem Kauf einen Geruchstest. Wenn das Kinderspielzeug stark parfümiert ist oder merkwürdig riecht, sollten Sie es lieber nicht kaufen.
  6. Kinderspielzeug mit Batterien ist ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Diese Waren belasten nicht nur die Umwelt, sondern sind häufig auch nicht kindersicher verarbeitet.

Lieber Holz statt Plastik?

Holzspielzeug gilt als natürlich, während Plastik doch immer mit „Chemie" zu tun hat. Die Klassifizierung in „böses" Plastik- und „gutes" Holzspielzeug trifft jedoch nicht zu. Es kommt immer darauf an, wo das Spielzeug herkommt und wie es verarbeitet ist. So wurden beispielsweise im Jahr 2002 in Holzpuzzles großen Mengen an krebserregendem Formaldehyd gefunden, das aus dem Sperrholzkleber ausgaste.

Bevorzugen Sie unlackiertes, gewachstes Holz

Lackiertes Spielzeug muss speichel- und schweißfest sein. Dies sollte auf dem Produkt vermerkt sein: „speichel- und schweißfest nach DIN 53160". Unbedingt im Laden lassen sollten Sie Produkte, die schon beim In-der-Hand-halten auf die Finger abfärben! Fahren Sie außerdem mit dem angefeuchteten Finger über das Produkt – es sollte auch jetzt keine Farbe am Finger hängen bleiben., z. B. bei Bauklötzen (am besten aus Hartholz) oder Buntstiften. So können Sie schwermetallhaltige Farben oder krebserregende Azofarbstoffe vermeiden.

 

Plastikspielzeug: Am besten Hartplastik oder zumindest „Phthalat-frei"

Das meist für Weichplastik-Spielzeug eingesetzte PVC (Polyvinylchlorid) enthält oft große Mengen an gesundheitsschädlichen Weichmachern (so genannten Phthalaten) sowie andere bedenkliche Zusatzstoffe wie etwa Blei, Zinnorganika oder Nonylphenol. Ohne Weichmacher wäre Weichplastik hart und spröde, erst die Phthalate machen PVC biegsam. Einige Phthalate wirken wie Hormone, andere schädigen Leber und Nieren.

Wenn Sie Plastik-Spielwaren kaufen, sollten Sie Hartplastik bevorzugen. Spielzeug aus Hartplastik von namhaften Herstellern (etwa Lego) enthält in der Regel keine problematischen Inhaltsstoffe. Alles was wabbelig weich ist, ist jedoch von vornherein verdächtig: Solches Spielzeug besteht meist aus PVC und enthält damit immer Weichmacher. Achtung: Selbst Hartplastik muss nicht immer unbedenklich sein. Billigprodukte können trotzdem aus PVC bestehen und schwermetallhaltige Stabilisatoren sowie Farbstoffe enthalten! Besonders gefährlich sind Scoubidous, Leuchtstäbe, Automatenspielzeug und Lebensmittelbeilagen. 

Nicht alle Label für Kinderspielzeug sagen gleich viel aus über Produktsicherheit und Gesundheitsgefahren

CE-SiegelLeider sind die meisten in Bezug auf Schadstoffgehalt und Umweltverträglichkeit keine große Hilfe. Alle Spielzeuge auf dem deutschen Markt müssen das CE-Zeichen („CE“ steht für „Communautée Européenne“) tragen. Es belegt, dass das Produkt die europäische Spielzeug-Richtlinie 88/378/EWG bzw. das deutsche Geräte- und Produkt-Sicherheitsgesetz (GPSG) einhält. Dabei handelt es sich allerdings nur um Mindestanforderungen. Da die Vergabe nicht von einer unabhängigen Stelle kontrolliert wird, sondern von Herstellern und Importeuren in eigener Regie vergeben wird, ist es wenig hilfreich. Über die Schadstoffbelastung sagt das Siegel so gut wie nichts aus. Die nach der Richtlinie erlaubten Höchstwerte für Schwermetalle sind höher, als es wünschenswert ist, und ein Verbot oder gar eine Höchstmenge für Chemikalien wie etwa Formaldehyd existiert nicht.

Diese Siegel helfen beim Spielzeugkauf

GS-SiegelTÜV Rheinland ZertifikatInternational Council of Toy Industries (ITCI)FairTrade-LogoSpiel-Gut-Zeichen

  • GS-Siegel (Geprüfte Sicherheit):
    Die Waren entsprechen den Kriterien des Produktsicherheitsgesetzes.
  • TÜV-Kennzeichen (Technischer Überwachungsverein):
    Der TÜV zeichnet sich verantwortlich für technische Kontrollen.
  • ICTI-Siegel (International Council of Toy Industries):
    Dieser Verhaltenskodex dient zur Kontrolle von Spielzeugfabriken.
  • Fairtrade-Siegel:
    Das Siegel kennzeichnet Produkte, die aus fairem Handel stammen.
  • Spiel-Gut-Zeichen:
    Gemeinnützige Verbraucherberatung, die Spielsachen begutachtet.

Diese 7 Geschenk-Ideen gefallen vielleicht auch Ihrem Kind

  1. Rucksack aus wiederverwerteten PET-Flaschen
  2. Smartphonehülle aus Filz
  3. Kino- oder Theaterkarten
  4. Schmuck aus recycelten Materialien
  5. Vier-gewinnt-Spiel aus Bambus
  6. Jahres-Abo der Lieblingszeitschrift fürs Tablet
  7. Geolino Powerhaus mit 100 Experimenten

Tipp: Schließen Sie sich dem Trend des Spielzeugtauschens an

In vielen Großstädten und natürlich auch im Internet gibt es Tauschangebote für Spielwaren. Ganze Spielzeugkisten werden zusammengestellt und für wenig Geld vermietet.

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