Üben für die nächste Arbeit: Was darf der Lehrer verraten?
Was Lehrer vor einer Klassenarbeit ankündigen müssen und welche Tipps helfen, um panikartiges Lernen vor einer Klassenarbeit zu verhindern, erfahren Sie hier.
Was muss der Lehrer vor einer Klassen arbeit sagen?
Klassenarbeiten oder „große“ Arbeiten (in Bayern heißen sie Schulaufgaben oder Probearbeiten) sind schriftliche Leistungsnachweise zum Abschluss einer Lerneinheit, die in der Regel eine Schulstunde, also 45 Minuten, dauern. Die Anzahl der Klassenarbeiten in einem Fach ist vorgegeben (z. B. zehn schriftliche Arbeiten in Deutsch in den Klassen 3/4 in Baden-Württemberg).
Ob sie vorher bekannt gegeben werden müssen, hängt von der jeweils geltenden Schulordnung ab. So sollen bayerische Lehrer sie ankündigen. In Baden-Württemberg müssen sie es nicht tun. In Nordrhein-Westfalen werden sie in der Regel nicht angekündigt. Außerdem ist der Lehrer nicht dazu verpflichtet zu sagen, was in der Klassenarbeit drankommt. Er kann alles abfragen, was bis zum Tag der Klassenarbeit im Unterricht behandelt wurde. Das beinhaltet also auch Themen aus vorhergehenden Klassenstufen, die nicht mehr explizit wiederholt wurden!
Aus pädagogischer Sicht ist es aber sinnvoll, in den letzten Stunden vor einer Klassenarbeit das Thema anzukündigen und Hinweise darauf zu geben, was die Schüler schwerpunktmäßig anschauen sollten, um Unklarheiten und Probleme für die Schüler einzugrenzen. Das ist jedoch von Lehrer zu Lehrer anders.
6 Tipps, mit denen Ihr Kind immer optimal auf eine Klassenarbeit vorbereitet ist
Auch wenn Ihr Kind also in jeder Klassenarbeit mit unerwarteten Fragen rechnen kann, ist es unnötig, Bammel davor zu haben. Denn im Prinzip verrät der Lehrer ja in jeder Unterrichtsstunde etwas, indem er Ihrem Kind Sachen erklärt. Versuchen Sie, mit unseren Tipps Ihr Kind zum kontinuierlichen Lernen zu animieren, damit es immer auf dem Laufenden ist.
1. Wichtige Informationen filtern
Schaffen Sie sich ein Heft an, in das Ihr Kind auf jeweils eine Seite die Daten der nächsten Klassenarbeiten und die Fachbezeichnungen einträgt (also z. B. 18. 4. Mathearbeit, 20. 5. Aufsatz: Bildergeschichte). Fragen Sie es beim Mittagessen regelmäßig, was in Deutsch, Mathe und Sachunterricht besprochen wurde. Überlegen Sie gemeinsam, was wohl für die nächste Arbeit wichtig sein könnte. Lassen Sie Ihr Kind diese Informationen unter das jeweilige Datum eintragen. Daneben kann es die entsprechende Seitenzahl im Schulbuch oder einen Verweis auf ein Arbeitsblatt im Ordner/Heft notieren.
2. Grundlagen wiederholen
Viele Themen werden in der Schule ab einem bestimmten Zeitpunkt als bekannt vorausgesetzt. Fragen Sie Ihr Kind regelmäßig die Einmaleinsreihen oder die Vergangenheitsformen der Verben ab. Lassen Sie es das Doppelte bzw. die Hälfte von Zahlen nennen, oder sprechen Sie über die Kriterien eines gelungenen Aufsatzes. Das kann durchaus auch in entspannter Stimmung beim Abendessen, während langer Autofahrten oder bei einem Spaziergang geschehen.
3. Nicht auf den letzten Drücker lernen
Schiebt Ihr Kind das Lernen auf die nächste Klassenarbeit gern vor sich her? Auf einmal wird dann die Zeit knapp, und es muss plötzlich in zwei Tagen den Stoff der letzten vier Wochen wiederholen. Dann bleibt nur noch eines: Es muss sich jeden verbleibenden Nachmittag hinsetzen und lange büffeln. Dieses Lernen ist natürlich total ineffektiv, weil so nur das Kurzzeitgedächtnis aktiviert wird. Außerdem ist das Gehirn bald von der Menge an Informationen übersättigt. Also: Fangen Sie noch an dem Tag zu lernen an, an dem Ihr Kind Ihnen das Datum der nächsten Klassenarbeit nennt. Üben Sie dann kontinuierlich jeden Tag etwas. So bleibt der Lernstoff für Ihr Kind überschaubar.