Zahlenspiele: Rechnen lernen wie die Römer und Ägypter

Für Ihr Kind sind die heute gängigen arabischen Ziffern ganz selbstverständlich. Zur Verbesserung des mathematischen Verständnisses kann es hilfreich sein, den Ursprung dieser Schreibweise näher zu betrachten und verschiedene Rechenzeichen miteinander zu vergleichen. 

Inhaltsverzeichnis

Mathe lernen mit römischen Zahlen

Ein deutscher Gelehrter namens Gerbert de Aurillac (gestorben 1003) führte in Europa als Erster die Schreibweise der heute genutzten arabischen Ziffern 1 bis 9 ein. Die Ziffer 0 folgte erst rund 200 Jahre später. Davor gab es andere Möglichkeiten, Rechenvorgänge zu verdeutlichen. Bekannt sind auch heute noch die römischen Ziffern, obwohl deren Entwicklung schon ein paar tausend Jahre zurückliegt. Heute verwendet man römische Zahlen kaum noch. Trotzdem werden sie in der Schule unterrichtet. Anwendungszwecke für römische Ziffern:
  • in Jahresangaben, beispielsweise in Copyright-Vermerken und Spielfilmen
  • auf Zifferblättern von Uhren
  • zur Nummerierung von Kapiteln in Büchern
  • als Aufzählungen zur Unterscheidung von Personen gleichen Namens (Papst Johannes I.)
  • zur dekorativen Darstellung von Zahlen

Mathe lernen wie die Römer – Lerntipp 1:

Lassen Sie Ihr Kind römische Ziffern suchen. Geben Sie vor, wie viele unterschiedliche Anwendungsgebiete es innerhalb einer bestimmten Zeit finden soll. Stellen Sie ihm dafür Ihre DVD-Sammlung, Bücher oder Uhren zur Verfügung. Sprechen Sie anschließend über die Entstehung der römischen Ziffern.

So entstanden die römischen Zahlen

Viele Entwicklungen entstanden aus ganz praktischen Überlegungen heraus. So suchten auch die Römer eine Möglichkeit, Mengen zu benennen. Schließlich wollten sie nicht immer eins und eins und eins und eins und noch eins sagen oder schreiben, wenn sie fünf Eier, Hühner oder Kerzen brauchten. Zunächst verwendeten die Römer ganz einfach ihre Finger. Daher sind die Finger in den römischen Zahlen immer wieder zu finden.

1 = ein Finger I

2 = zwei Finger II

3 = drei Finger III

5 = ganze Hand, bei der zwischen Daumen und Zeigefinger ein V zu sehen ist

10 = zwei Hände in der V-Form, wobei die eine umgedreht ist, beide zusammen also wie ein X aussehen

Rechnen lernen: So schrieben die Römer größere Zahlen

Um komplexere Zahlen zu schreiben, hatten die Römer eine Regel. Stand eine kleinere Ziffer vor einer größeren, wurde sie abgezogen.

Beispiel:

IV = V minus I, also 4 Stand die kleinere Ziffer jedoch hinter der größeren, wurde sie addiert

VII = V plus I plus I, also 7. Die Ziffer 0 gab es bei den Römern nicht.

Die Zahl 100 wurde C geschrieben, weil sie sich von dem lateinischen Wort Centum für Hundert ableiten ließ, die Zahl 1000 M vom Ursprung des Wortes Mille für Tausend. Für die Zahl 50 wählten sie L aus und für die 500 das D. Aus diesen wenigen Ziffern setzten die Römer ihre Zahlen zusammen.

Rechnen lernen mit römischen Zahlen – Lerntipp 2:

Lassen Sie Ihr Kind nun die gefundenen römischen Zahlen übersetzen. Unsere Übersichtstabelle kann es dabei natürlich zunächst benutzen. Ziel ist es jedoch, die einzelnen Zeichen auswendig zu lernen. Mit der Eselsbrücke der verwendeten Finger sollte das leicht sein.

Mathe lernen: Die Ägypter hatten andere Ziffern-Alternativen

Zunächst benutzten die Ägypter auch ihre Finger zum Zählen. Sie machten für jede Zahl die entsprechende Anzahl von Fingern oder Strichen. Die 7 wurde also IIIIIII geschrieben. Bald merkten sie, dass eine Vereinfachung der Schreibweise bei großen Zahlen notwendig war. Da das wichtigste Tier bei den Ägyptern der Esel war, nahmen sie seinen Huf, um die Zahl 10 zu schreiben. Das sah dann so aus: Die Zahl 32 konnten die Ägypter nun viel schneller schreiben, nämlich so: Für die Zahl 100 überlegten sich die Ägypter auch ein Zeichen, und zwar die Locke eines Schaffells. Schafe waren sehr wertvolle Tiere. Und für die Zahl 1000 wählten sie das Zeichen einer Lotusblüte aus.