Kommunikationskiller sind Motivationskiller
Offene Fragen erleichtern die Kommunikation
In jedem Fall besser sind „offene“ Fragen. Sie behindern in der Regel die Kommunikation mit Ihrem Kind nicht, sondern geben ihm genügend Freiraum, genau das zu erzählen, was es auch loswerden möchte. „Offenen“ Fragen sind W-Fragen – aber Vorsicht: Formulieren Sie die W-Fragen so, dass Sie Ihrem Kind Türen öffnen und nicht verschließen, z. B:
- Was ist deiner Meinung nach das Problem?
- Woran lag es, dass die Mathe-Arbeit nicht gut geworden ist?
- Wie stellst du dir die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung vor?
- Welche Gedanken hast du dir zur Wahl der zweiten Fremdsprache gemacht?
- Was denkst du über das Theaterstück?
Falsche Fragen sind Kommunikationssperren
Vielleicht haben Sie nun den Eindruck, dass Sie ständig aufpassen müssen, wie Sie mit Ihrem Kind reden, um es nicht zu demotivieren oder ihre Beziehung zu schädigen. So ist es sicher nicht! Zunächst ist es kaum möglich, ständig korrekt zu kommunizieren. Eltern machen manchmal Fehler, das ist völlig normal und außerdem kein Problem, solange sich die Gespräche um problemfreie Themen drehen, beispielsweise:
Vater: „Wenn du so weiter mit der Farbe kleckerst, dann übernehme ich das hier allein!“
Sohn: „Schon gut, ich pass jetzt besser auf.“
Vater: „Das Gleiche gilt auch für das Abkleben der Tür- und Fensterrahmen. Bitte ordentlicher, du machst sonst eine Riesen- Sauerei.“
Sohn: „Wird gemacht, Chef!“
Wo kein Problem im Raum steht, muss also auch eine Drohung und Beschuldigung etc. nicht zwangsläufig demotivieren und sich belastend auf die Beziehung auswirken. Aber Achtung: Hat Ihr Kind mit einem größeren Problem zu kämpfen, sollten Sie versuchen, weitgehend auf jede Art von Kommunikations- und Motivationskiller zu verzichten. Gelegentliche Fehler sind auch hier nicht schlimm, wenn Sie gelernt haben, sie in den meisten problembelasteten Situationen zu vermeiden.