Männliche Vorbilder: So helfen Sie Ihrem Sohn, ein gutes Gefühl für seine Männlichkeit zu entwickeln

In der Pubertät bekommen Väter für ihre Söhne noch einmal eine ganz besondere Bedeutung. Da der Teenager nun auf der Suche nach seiner eigenen männlichen Identität ist, braucht er den Vater als Vorbild und Sparringpartner. So kann der männliche Jugendliche viele Anregungen bekommen, wie ein Mann fühlen, leben und sein kann. Wichtig ist, dass der Sohn seinen Vater als Rückendeckung und als stärkendes Elternteil erlebt.  

Inhaltsverzeichnis

Physische und psychische Entwicklung

Natürlich ist es besonders schön, wenn es der leibliche Vater ist, der diesen Part übernimmt. Aber auch ein sogenannter sozialer Vater („Stiefvater“) kann diese wichtige Rolle übernehmen. Lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie als Vater Ihrem Sohn dabei helfen können, seine Männlichkeit zu entwickeln. Außerdem können Sie mithilfe einer Checkliste herausfinden, wie es Ihrem Sohn momentan gerade geht, und Sie erfahren, was Ihr Sohn jetzt von Ihnen braucht

Jannis ist 13 und gerade sehr launisch. Mal ist er ganz anhänglich oder will mit mir kuscheln oder spaßraufen, dann ist er wieder mürrisch und abweisend. Das nervt manchmal, aber eigentlich finde ich das okay, mir ging es in der Pubertät ja ähnlich. Nur war mein Vater sehr selten zuhause, und wenn, dann hat er Zeitung gelesen oder Fernsehen geguckt. Ich mache das anders, ich spiele und rede viel mit Jannis, erzähle ihm auch mal was von mir, und versuche für ihn da zu sein, wenn er mich braucht. Ich gehe auch fast zu jedem Fußballspiel, bei dem er mitspielt. Sowas hätte ich mir von meinem Vater auch sehr gewünscht.“ (Michael, 46)

Michael hat in seiner eigenen Kindheit gemerkt, wie sehr er seinen Vater in der Pubertät als Ansprech-, Sparring- und Gesprächspartner gebraucht hätte. Dieser war allerdings (aus ungenannten Gründen) nicht wirklich als Vater präsent. Glücklicherweise macht Michael das nun bei seinem eigenen Sohn Jannis bewusst anders. Und tatsächlich tut er damit etwas elementar Wichtiges:

1. Michael zeigt Präsenz und ist für seinen Sohn da

(„versuche da zu sein, wenn er mich braucht“).

Das ist für Söhne extrem wichtig, damit sie sich an ihrem Vater orientieren können. Es gibt ihnen Sicherheit und emotionale Stabilität.

2. Michael zeigt Verständnis für die Pubertätsnöte seines Sohnes

(„Ich finde das okay, mir ging es in der Pubertät ja ähnlich …“).

Wenn Väter diese Haltung einnehmen, fühlen Söhne sich von ihnen angenommen und geliebt – trotz aller Probleme und Konflikte. Das stärkt ihr Selbstwertgefühl und hilft ihnen dabei, die komplexen Entwicklungsaufgaben der Pubertät gut zu bewältigen.

3. Michael lässt seinen Sohn an seinem Leben teilhaben

(„… erzähle … ihm auch mal was von mir“).

Das ist wichtig, damit der Junge ein realistisches Bild vom männlichen Leben abseits aller idealisierten „Heldengeschichten“ entwickeln kann.

Jannis lernt, dass ein Mann nicht immer nur mutig und stark ist, sondern auch mit alltäglichen Problemen zu tun hat. Das wiederum entlastet ihn von der Vorstellung, selbst immer alles locker meistern zu müssen.

4. Michael nimmt Anteil als Jannis‘ Leben

(„Ich gehe auch fast zu jedem Fußballspiel, bei dem er mitspielt.“).

Das ist wichtig für den Sohn, weil er sich (und das, was er tut) dann selbst als wichtig erleben kann: „Mein Vater findet es gut, was ich mache und wie ich bin. Also werde ich vermutlich wirklich gut sein, so wie ich bin!“ Auch das stärkt das männliche Selbstwertgefühl und hilft dem Teenager dabei, die Wirrungen der Pubertät gut durchzustehen.

5. Und Michael hat Spaß mit Jannis

(„… ich spiele … viel mit Jannis“).

Für die Vater-Sohn-Beziehung ist es besonders wichtig, auch Spaß miteinander zu haben. Das schweißt zusammen, entstresst den Alltag und macht beide glücklich.

Wenn Söhne Spaß mit ihren Vätern haben können, lernen sie intuitiv, dass das (männliche) Leben schön ist und Spaß machen kann. Ein Vater, der mit seinem Sohn rauft,spielt oder etwas Schönes unternimmt, tut seinem Sohn sehr viel Gutes! War