Schlecht für Konzentration und Merkfähigkeit: Diese 5 Energie-Killer sollte Ihr Kind vermeiden

Während der Pubertät spüren viele Jugendliche, dass es ihnen schwerer fällt, sich beim Lernen zu konzentrieren bzw. sich den Lernstoff zu merken. Welche Ursachen dafür verantwortlich sein können und welche zusätzlichen „Energie-Killer“ Ihr Kind in dieser Zeit besser meiden sollte, erfahren Sie hier.  

Inhaltsverzeichnis

Konzentration

Gründe, warum die Konzentrationsleistung während der Pubertät nachlassen kann, gibt es verschiedene:

1.Das Gehirn wird zur Großbaustelle

Viele Jugendliche spüren, dass nicht nur in ihrem Körper, sondern auch in ihrem Kopf grundlegende Veränderungen vor sich gehen. Die Substanz der Großhirnrinde erlebt nämlich während der Pubertät einen großen Wachstumsschub. Dabei entstehen unzählige neue neuronale Verschaltungen, die manche Gehirnbereiche zeitweise fast völlig außer Kraft setzen. Manche dieser „Umbauarbeiten“ können bis jenseits des 20. Lebensjahres andauern. Von diesen länger andauernden „Bauarbeiten“ betroffen ist neben der Konzentrationsfähigkeit beispielsweise auch die Fähigkeit zur Planung, Prioritäten zu setzen, oder zur Impulskontrolle.

2.Die Interessen verschieben sich

Selbst ehrgeizige und eigentlich motivierte Schüler erleben während der Pubertät hin und wieder eine Lernkrise. Der Grund dafür mag sein, dass in der Zeit des Erwachsenwerdens einfach andere Dinge wichtig werden. Identitätssuche steht nun als „Hauptfach“ auf dem Stundenplan der Jugendlichen und nicht mehr unbedingt Mathe, Deutsch oder Englisch. Ihr Kind probiert sich aus, findet vielleicht neue Freunde, andere Hobbys, wird diskussionsfreudiger, kritischer, streitbarer, analytischer. Es überprüft Rollenbilder, Vorbilder, verliebt sich, löst sich von den Eltern und begibt sich auf die Suche nach eigenen Lebensmodellen. Volle Konzentration auf den Lernstoff ist dann natürlich nicht mehr möglich.

3.Tagesrhythmus und Lebenswandel ändern sich

Je älter Ihr Kind wird, umso weniger haben Sie als Eltern Einfluss auf den Lebenswandel Ihres Kindes. Leider muss man sagen, dass manche Jugendliche hier nur wenig sorgsam mit sich umgehen. So zeigt eine repräsentative Studie der AOK über den Gesundheitszustand und die Fehlzeiten der 16- bis 21-jährigen Azubis in Deutschland vom Anfang des Jahres, dass mehr als die Hälfte der Jugendlichen unter körperlichen und/oder psychischen Beschwerden leiden.Die Ursachen dafür werden von den Autoren des Untersuchungsberichts wie folgt beschrieben:„Wie bei jüngeren Menschen zu erwarten, gibt es zum Teil Defizite in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Schlaf sowie im Umgang mit Suchtmitteln und digitalen Medien.“ So beklagt denn auch ein Großteil der Befragten, dass sie sich in der Schule nicht fit und leistungsfähig fühlen.

Fünf große Energie-Killer sind es, die sich negativ auf die Konzentrations- und Merkfähigkeit beim Lernen auswirken.

Energie-Killer 1: Bewegungsmangel

Bewegung ist ein Grundbedürfnis. Fehlt ausreichend Bewegung (mehr als ein Viertel der Schüler macht kaum Sport), gerät der Körper unter Stress und entwickelt möglicherweise unangenehme Symptome wie Unruhe, Müdigkeit, Kopf- und Rückenschmerzen, Reizbarkeit etc. Umgekehrt werden durch viel Bewegung beispielsweise der Körper und das Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgt, Stress abgebaut sowie das Immunsystem gestärkt. Konzentriertes Lernen fällt so leichter.

Energie-Killer 2: Ungesunde Ernährung

Ohne Frühstück (27 Prozent), manche auch noch ohne Mittagessen (16 Prozent), dafür aber mit viel Fastfood (jeder vierte männliche Jugendliche) verbringen laut der zitierten Studie Jugendliche ihren Schul- und Arbeitstag. Übergewicht durch zu viele süße oder kohlenhydratreiche Speisen sowie ein möglicher Nährstoffmangel (wichtig sind z. B. Kalzium, Magnesium, Jod und Eisen) können sich hier negativ auf das Wohlbefinden und damit auch auf die Leistungsfähigkeit Ihres Kindes auswirken.

Energie-Killer 3: Schlafmangel

Etwa ab dem 12. Lebensjahr verzögert sich die Ausschüttung des „Schlafhormons“ Melatonin. Ihr Kind wird also später müde, muss aber trotzdem morgens früh raus, obwohl es während der Pubertät eigentlich ein bis zwei Stunden mehr Schlaf als zuvor bräuchte! Das angesammelte Schlafdefizit versuchen mittlerweile viele Jugendliche – statt z.B. durch ein zusätzliches Nickerchen zwischendurch – mit Energiedrinks zu kompensieren. Schon geringe Mengen können nicht nur das konzentrierte Lernen beeinträchtigen, sondern auch massive Herzprobleme verursachen.

Energie-Killer 4: Medienkonsum

Das sowieso vorhandene Schlafdefizit maximieren Jugendliche dann zusätzlich oft noch durch einen extrem hohen Medienkonsum. 7,5 Stunden pro Tag nutzen die befragten Schüler der Studie teilweise parallel Handy, PC, Fernsehen und Konsole.

Energie-Killer 5: Suchtmittel

Potenziert wird der bedenkliche Gesundheitszustand noch durch den Konsum von Zigaretten, Alkohol und/oder anderen Drogen. Auch hier sind die Zahlen bedenklich: Jeder Dritte raucht, und jeder Vierte der befragten jungen Männer trinkt ein- oder mehrmals pro Woche viel Alkohol.

Schafft es Ihr Kind, diese fünf Energie-Killer in Schach zu halten, fühlt es sich nicht nur gesünder und kann sich besser beim Lernen konzentrieren, sondern – auch das zeigt die zitierte Studie – dann blickt es auch sehr viel optimistischer in seine berufliche Zukunft!