Sexualität: Wie Sie am besten mit Ihrem Teenager darüber reden

Mit dem Thema „Sexualität“ ist das oft so eine Sache während der Pubertät und vielleicht befinden Sie sich auch in diesem Zwiespalt: Einerseits wollen Sie Ihr Kind bei diesem Thema nicht unsensibel vor den Kopf stoßen oder unnötig verunsichern, andererseits machen Sie sich als Eltern doch die einen oder anderen sorgenvollen Gedanken. Die folgenden Anregungen sollen Sie dabei unterstützen, Ihr Kind richtig über Sexualität aufzuklären. 

Inhaltsverzeichnis

Aufklärung während der Pubertät

In der Pubertät tauchen Themen zur Sexualität in vielen Situationen des Alltags auf – mal plötzlich und völlig überraschend, mal bahnt sich ein Aufklärungsgespräch allmählich an, bis die Zeit dafür reif ist. Die Fragen und Reaktionen Ihres Teenagers zur Sexualität können dabei ganz unterschiedlich und mitunter auch völlig unberechenbar oder abweisend sein.

Fast allen Eltern ist gemeinsam, dass sie unsicher sind oder sogar Angst haben, über das Thema Sexualität mit ihren Kindern zu reden. Entweder weichen sie ganz aus oder ihre Kommunikationsversuche werden harsch von den Pubertierenden abgewiesen. Die Eltern spüren, dass Ihr Verhalten nicht von Erfolg gekrönt ist und suchen nun nach Alternativen.

Sexualität: So gelingen die Gespräche mit Ihrem Teenager in der Pubertät

  1. Schaffen Sie eine vertraute Atmosphäre

    Wollen Sie mit Ihrem Kind über Sexualität reden, dann gelingt dies nur in einer vertrauensvollen Atmosphäre. Signalisieren Sie Ihrem Kind an einem ruhigen Ort, dass Sie  Zeit und ein offenes Ohr haben.
  2. Hören Sie aktiv zu!

    Je besser Sie zuhören, umso mehr fühlt sich Ihr Pubertierender angenommen. Schauen Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter dazu in die Augen, so signalisieren Sie Ihr Interesse. Nehmen Sie eine offene, angenehme Körperhaltung ein und bekräftigen Sie durch gelegentliches Kopfnicken Ihre Verbundenheit und Aufmerksamkeit. Sie können die Ausführungen Ihres Kindes kurz zusammenfassen und daran eine Frage anschließen.
  3. Vermeiden Sie „Verhöre“!

    Kinder in der Pubertät denken, dass sie ausgefragt werden, weil Eltern häufig nicht richtig zu hören und vorgefertigte Antworten im Kopf haben. Hören Sie Ihrem Kind gut zu, aber bohren Sie nicht zu tief nach. Spüren und akzeptieren Sie die Grenzen, die Ihr Kind bei Themen wie der eigenen Sexualität setzt. Je weniger ein Pubertierender das Gefühl hat, nicht alles sagen zu müssen, desto freier drückt er sich häufig aus.

Aufklärung in der Pubertät: Äußern Sie Ihre Gefühle und sagen Sie, was Sie für richtig halten!

Zeigen Sie offen wie Sie sich fühlen und formulieren Sie Ihre Sorgen zum Thema Sexualität. Wenn ein Teenager sich die Freiheit nimmt, seinen Weg zu gehen, muss er es auch aushalten, wenn seine Bezugspersonen es anders sehen. Manchmal testen Pubertierende auch ihre Grenzen aus, wollen dann aber von den Eltern ein „Nein“ hören – ein "Nein" aus Liebe, wie es der Familientherapeut Jesper Juul einmal formuliert hat. Übernehmen Sie – auch die Väter – Verantwortung für die Sexualerziehung Ihres Kindes! Pubertierende müssen aushalten, dass auch ihre Eltern eine Meinung zur Sexualität haben. Die Aufklärung müssen sie sich auch anhören, selbst wenn sie ihnen "aus den Ohren" herauskommt. Daneben haben Mütter aber auch die Aufgabe, ihre Männer stärker in die Erziehung einzubinden. Väter halten sich – unzulässigerweise – zu oft aus der (Sexual-)Erziehung heraus.

Mein Tipp zum Umgang mit der Sexualität eines pubertierenden Kindes
Geben Sie sich Zeit! Dass Eltern manchmal sprachlos sind, ist völlig normal. Man muss nicht sofort eine sexual-pädagogisch richtige Antwort parat haben. Manchmal ist es sinnvoller, für einen Augenblick nichts zu sagen, sondern sich und dem Pubertierenden Zeit zu geben.