Cybermobbing erkennen und verhindern
Mobbing im Internet
So grausam die Täter manchmal vorgehen, so banal sind häufig die Anlässe. Oft reicht es, wenn das spätere Opfer „anders“ als die anderen zu sein scheint, sich etwa anders kleidet, einen anderen sozialen Status hat oder einem anderen Kulturkreis bzw. einer anderen Religion angehört. In keinem Fall ist jedoch das Opfer schuld daran, dass es gemobbt wird! Fälle wie der Selbstmord eines im Internet gemobbten Mädchens in den USA sind glücklicherweise Ausnahmen. Sie zeigen aber, wie dramatisch Cybermobbing für das Opfer werden kann.
Cybermobbing: Systematische Gewalt im Schutze der Anonymität
Cybermobbing ist eine spezielle Form des Mobbings, das einige Besonderheiten aufweist:
- Die Täter benutzen zum Mobben hauptsächlich das Internet, vor allem soziale Plattformen (wie etwa Facebook etc.) zum Diffamieren, Bloßstellen oder Schikanieren ihres Opfers.
- Auch das Verschicken von Beleidigungen und Bedrohungen als E-Mail, SMS oder MMS via Handy ist bei Cybermobbing üblich. Das Opfer kann den elektronischen Nachrichten nicht ausweichen, es sei denn, es wechselt seine Handynummer oder E-Mail-Adresse.
- Die Täter fühlen sich durch die Anonymität des Internets geschützt und werden dadurch oft hemmungsloser in ihrer Wortwahl und ihren Attacken.
- Außenstehende wie etwa Eltern oder Lehrer bekommen die Schikanen oft erst spät mit – wenn überhaupt!
- Die Täter heizen sich gegenseitig in Chats auf. So entsteht eine starke Dynamik, der das Opfer hilflos gegenübersteht.
- Sexuelle Themen spielen beim Cybermobbing unter Jugendlichen eine große Rolle. So werden bei Cybermobbing Mädchen in der Öffentlichkeit oft als „Schlampen“ diskreditiert, Jungen als „schwul“ dargestellt etc.
Die aufgeführten Punkte verdeutloichen, warum immer mehr Experten fordern, den Umgang mit neuen Medien sowie Facebook & Co. an Schulen zu thematisieren.