Plötzlich Legasthenikerin: Geht das?
von Anonym
Liebe Frau Reimann-Höhn,
meine Tochter Natalie geht seit dem letzten Sommer in die 5. Klasse eines Gymnasiums. Die Lehrerin teilte mir nun mit, dass Natalie die Deutsch-Förderstunden der Schule besuchen solle. Ein Test in der Klasse habe ergeben,dass meine Tochter eine Rechtschreibschwäche, also eine Legasthenie, habe. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. In der Grundschule war davon nie die Rede, die Noten meiner Tochter waren immer gut. Soll Natalie diesen Kurs nun besuchen?
Antwort von: Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn
Liebe Leserin,
versuchen Sie zunächst zu klären, ob Natalie den zusätzlichen Förderunterricht braucht. Dazu sollten Sie sich die Klassenarbeiten und schriftlichen Arbeiten Ihrer Tochter aus dem vergangenen Halbjahr ansehen. Sind dort ungewöhnlich viele Fehler zu finden?
Möglicherweise zeigt der Schulwechsel,dass der Rechtschreibunterricht der Grundschule nicht gut war und Ihr Kind wirklich zusätzliche Förderung benötigt. Dann würde ich Ihnen empfehlen, sich mit der Lehrerin zu treffen und Einsicht in den Test zu verlangen. Es kann immer sein, dass eine Verwechslung vorliegt. Vielleicht hatte Ihre Tochter einen schlechten Tag und die Ergebnisse sind nicht repräsentativ. Das können Sie alles im Gespräch klären.
Eine Legasthenie tritt nicht plötzlich auf und wird in der Regel bereits spätestens in der 3. Klasse bemerkt. Da sie fast immer auch Auswirkungen auf andere Fächer hat, ist es unwahrscheinlich, dass Ihre Tochter davon betroffen ist. Eine Rechtschreibschwäche bedeutet nur, dass ein Kind mehr Fehler als üblich macht. Das kann verschiedene Gründe haben. Manche Kinder übergeneralisieren beispielsweise in Klasse 5. Das bedeutet, durch das Wiederholen der Rechtschreibregeln hinterfragen sie plötzlich wieder Schreibweisen, die sie längst beherrscht haben. Dann werden Wörter wie hat plötzlich mit Doppel -t geschrieben, weil das a ja kurz gesprochen wird.
Sollte Ihre Tochter vermehrt Fehler in der Rechtschreibung machen, wird sie von der Teilnahme an den Förderstunden sicher profitieren. Verbessert sie sich, kann sie jederzeit wieder damit aufhören.
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