Drill oder Kuschelpädagogik: Was bringt Ihr Kind wirklich weiter?
Entwicklung und Erziehung
In jüngster Zeit wird die Diskussion durch die amerikanische Juraprofessorin Amy Chua neu entfacht, die ihre Töchter mit chinesischem Drill erzieht und darüber ein kontrovers diskutiertes Buch veröffentlicht hat. Was ist dran am Vorwurf, dass die Kuschelpädagogik Kinder nicht weiterbringt?
Viele Eltern sind verunsichert und fragen sich, ob ihr Erziehungsstil zu nachgiebig und zu weich ist. Besonders wenn Kinder in der Schule nicht den gewünschten Erfolg haben oder sich den Anforderungen ihrer Eltern widersetzen, macht sich Ratlosigkeit breit. Wie bestimmend und autoritär dürfen Eltern ihre Erziehungsziele verfolgen? Wie viel Dominanz tut dem Kind gut, und wann wird es in seiner persönlichen Entwicklung eingeschränkt?
Die Chinesen gewinnen bei der PISA-Studie
Amy Chua, die chinesischstämmige Mutter zweier Töchter, hat sich diese Fragen klar beantwortet und ihren Töchtern rigoros alles verboten, was vom Lernen ablenkt. Stundenlanges Wiederholen des Lernstoffs, frühe Förderung, kaum Freizeit und wenig Zeit für Freunde sind ihre Garantie für erfolgreiche Kinder. Aber sind diese Kinder auch glücklich? Amy Chua rührt mit ihren autoritären Thesen am Selbstverständnis vieler Eltern und spricht die verdeckte Sorge an, dass das eigene Kind im Konkurrenzkampf der Globalisierung unterliegen könnte. Ihre Drill-Pädagogik belegt sie mit Zahlen. So haben die Schüler Chinas bei PISA 2009 im Vergleich zu Deutschland oder den USA sowohl im mathematischen Bereich als auch beim Lesen ungleich besser abgeschnitten. Ist der autoritäre Erziehungsstil mit Drill und Druck also besser, und bringt er Ihr Kind weiter?