Kindererziehung: Auf Regelverstöße richtig reagieren

Sie haben Ihrem Kind klare Regeln beigebracht, doch Ihr trotziger Nachwuchs widersetzt sich ständig und tanzt Ihnen auf der Nase herum? Wenn reden und ermahnen nicht mehr hilf, müssen Sie handeln und dafür sorgen, dass Ihr Kind der Anweisung nachkommt. Wie das geht, lesen Sie in diesem Beitrag. 

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Wenn Kinder nicht hören wollen

Auch wenn es nicht einfach ist und keineswegs immer gelingt: Reagieren Sie möglichst prompt und vorhersehbar auf Fehlverhalten. Oberster Leitsatz, wenn Regeln oder Grenzen verletzt werden: Handeln statt reden! Anstatt Ihr Kind mehrmals zu ermahnen, gehen Sie nach einer Wiederholung der Aufforderung sofort zu ihm hin und sorgen dafür, dass Ihr Kind der Anweisung nachkommt.

  • Führen Sie Ihrem Kind z. B. die Hand, wenn es „nicht weiß“, wie es seine Bilderbücher einräumen soll.
  • Nehmen Sie ihm das Spielzeug wieder ab, das es gerade gewaltsam einem anderen Kind entrissen hat oder im Zimmer herumwirft.
  •  Ärgert oder schlägt es ständig die Geschwister, stört es ununterbrochen oder redet es wie ein Wasserfall, während Sie telefonieren, dann muss es den Raum für eine Auszeit verlassen. Führen Sie Ihr Kind freundlich, aber klar und bestimmt hinaus oder tragen Sie es notfalls, wenn es nicht freiwillig geht. Anschließend sollte es so viele Minuten in seinem Zimmer bleiben, wie es Jahre alt ist. Tobt und schreit es allerdings anhaltend weiter, sollte es dort so lange bleiben, bis es sich wieder beruhigt hat.
  • Kommt Ihr Kind hingegen einer Aufforderung ohne Theater nach, sollten Sie seinen guten Willen anerkennen, selbst wenn das Resultat der Bemühungen oft alles andere als perfekt ist! Ist Ihr Kind mit völlig verdreckten Schuhen ins Haus gekommen, hat diese aber, nachdem es bereits im Flur etliche Dreckbröckchen verloren hat, ordnungsgemäß in den Schuhschrank geräumt, sollten Sie über den gemachten Dreck entweder schweigend hinwegsehen oder Ihrem Kind ohne Vorwurf den Staubsauger in die Hand drücken, damit es den Schmutz wieder entfernen kann. Hier gilt: Positives bestärken, Negatives (soweit nicht wesentlich) weniger beachten!



Logische Konsequenzen für Ihr Kind statt Strafen

Wenn Ihr Kind Grenzen übertritt, muss das Folgen haben. Ich spreche hier jedoch nicht von drakonische Strafen.

  • Setzen Sie „logische Konsequenzen“ ein. Diese stehen immer in Zusammenhang mit der „Tat“. Ihr Kind kann sie deshalb einsehen. So macht es z. B. wenig Sinn, Ihrem Kind Fernsehverbot zu erteilen, weil es beim Fußballspielen Ihr Tulpenbeet zertrampelt hat. Statt dessen sollten Sie von ihm verlangen, Ihnen bei der Behebung des Schadens zu helfen.
  • Achten Sie darauf, Ihr Kind für seine Tat, jedoch nicht als Person zu kritisieren. „Du hast da etwas falsch gemacht, bitte mach es besser.“ ist etwas anders als „Immer machst du alles falsch.“ Verzichten Sie insbesondere auf Generalisierungen wie „Immer machst du…“ oder „Nie machst du …“.
  • Bleiben Sie mit dem „Strafmaß“ realistisch. Konsequenzen sollten mit Bedacht gewählt, realistisch und durchführbar sein. Strafen wie zwei Wochen striktes Fernsehverbot sind für Kinder wie Eltern nur schwer durchzuhalten. Und wenn Sie zuerst drohen, dann aber nicht konsequent bleiben können, machen Sie sich nur unglaubwürdig. Also lieber Konsequenzen wählen, die machbar sind und tatsächlich in den Alltag passen!