Kindererziehung: Wann Verwöhnen Ihrem Kind schadet

Verwöhnen kann für Ihr Kind gut oder schlecht sein, je nachdem, auf welche Weise es bei der Kindererziehung stattfindet. Verwöhnte Kinder sind oft entmutigte Kinder. Verwöhnen auf richtige Art und Weise bei der Kindererziehung macht Kinder aber stark!  

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Erziehungstipps zu Kindererziehung

Kennen Sie das bei Ihrer Kindererziehung: das dritte Eis oder die vierte Barbie-Puppe, nur damit das Kind nicht enttäuscht ist und den Frust des Neins nicht aushalten muss? Ein Kind kann zu sehr verwöhnt werden, wenn es alles bekommt, und das auch noch sofort. Das ist schädlich, weil damit nur kleine Diktatoren herangezogen werden. Wenn Verwöhnen aber heißt, dem Kind bei der Kindererziehung alle Liebe zu geben, sich Zeit zu nehmen, ihm den Rücken zu stärken, es aufzubauen und anzuerkennen, dann stellt dies eine sichere Basis für das spätere Leben dar, von der das Kind zehren kann. Liebevolle Zuwendung können Eltern bei der Kindererziehung nie zu viel geben!

Verwöhnen bei der Kindererziehung hat viele Gesichter

Beim Thema Verwöhnen denken die meisten an übermäßigen Geld- und Geschenkesegen für das Kind. Doch Verwöhnen ist mehr: Es fängt da an, wo nicht nur die Bedürfnisse des Kindes befriedigt werden, sondern dem Kind jeder Wunsch erfüllt und jedes Verhalten akzeptiert wird. Dazu gehören z. B. Maßlosigkeit bei Geschenken, Süßigkeiten, Geldzuwendungen, Wunscherfüllung immer sofort oder sogar im Voraus, Inkonsequenz, etwa ständige Ausnahmen von Regeln, die „eigentlich“ gelten sollten, dauerndes Verhätscheln oder „In-Watte-Packen“ beim kleinsten Unwohlsein, auch ständige unnötigen Hilfen bei Handlungen, die das Kind bei eigener Bemühung selbst durchführen oder schon erlernen könnte, Befreiung von altersgemäßen Pflichten, Aufgaben oder Mitarbeit im Haushalt, aber auch Konflikte für das Kind zu lösen, statt ihm Eigeninitiative zuzutrauen. Diese Art des Verwöhnens mag zwar gut gemeint sein, sie schadet Ihrem Kind aber!

Babys brauchen das Verwöhnen im Sinne von sofortiger Zuwendung

Ein Baby ist ganz und gar von seiner Mutter abhängig, die alle seine Bedürfnisse befriedigt. Wenn die Mutter auf sein Schreien zuverlässig und schnell reagiert, entstehen in seinem Gehirn wichtige Verknüpfungen: Es fühlt sich sicher, geborgen und es lernt, dass es durch sein Schreien etwas bewirken kann. Stillen Sie also Ihr Baby nach Bedarf. Halten und tragen Sie es, wenn es danach verlangt. In den ersten sechs Lebensmonaten kann es gar nicht zu viel Körperkontakt bekommen. Im Gegenteil: Je mehr Nähe es jetzt erhält, desto weniger wird es später fordern. Kinder mit sicheren Bindungen verhalten sich später selbstbewusster.

Verwöhnung bei der Kindererziehung beginnt meist im Kleinkindalter

Als Eltern sollten Sie Ihr Handeln immer der Entwicklung Ihres Kindes anpassen. Und das bedeutet, ihm auch etwas zuzumuten, etwa sich eine Weile selbst auf der Krabbeldecke zu beschäftigen oder bei Hunger kurz bis zur nächsten Mahlzeit zu warten. Der Weg zur Selbstständigkeit Ihres Kindes ist lang und besteht aus vielen kleinen Schritten. Beobachten Sie es daher aufmerksam, um Ihre Erziehung und Ihr Handeln an seinem Entwicklungsstand auszurichten. Sie sollten Ihrem Kind nichts abnehmen, was es schon selbst tun kann.

Mein Tipp:
 Gelegentliches Verwöhnen in der Kindererziehung ist etwas sehr Schönes und macht Ihr Kind stark, weil es sich geliebt und geborgen fühlt. Sie brauchen deswegen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Sie Ihr Kind ansonsten altersgemäß fordern. Verwöhnen darf nur nicht mit dem Hintergedanken erfolgen, sich damit Ruhe zu „erkaufen“.