Schnuller abgewöhnen: Die 11 besten Tipps

Spätestens im Alter von zwei bis drei Jahren sollten Sie Ihrem Kind den Schnuller abgewöhnen, damit es nicht zu Zahnfehlstellungen kommt. Doch was tun, wenn Ihr Kind sich hartnäckig weigert? Mit unseren erprobten Praxistipps klappt das Schnuller Abgewöhnen bestimmt! 

Inhaltsverzeichnis

Erziehungstipps zum Thema Schnuller abgewöhnen

Das Bedürfnis zu saugen ist angeboren. Sogar Ungeborene im Mutterleib nuckeln bereits hingebungsvoll am Daumen, wie man auf Ultraschallbildern erkennen kann. Prinzipiell ist gegen kiefergerecht geformte Beruhigungssauger (mit abgeflachtem Saugteil, keine Kirsch- bzw. Tropfenform) in den ersten beiden Lebensjahren wenig einzuwenden. Ein Schnuller ist in jedem Fall besser als Daumenlutschen. Der immer verfügbare Daumen lässt sich viel schwerer wieder abgewöhnen, und so lutschen Kinder oft noch im Alter von fünf oder sechs Jahren am Daumen – mit schweren Schäden für das Gebiss.

Dauerschnullern ist schlecht für die Zähne!

Auch wenn der Schnuller in den ersten beiden Lebensjahren unbedenklich für die Zahngesundheit ist, sollten Sie ihn Ihrem Kind spätestens bis zum dritten Geburtstag abgewöhnt haben. Bis zu diesem Zeitpunkt kann das Wachstum des kindlichen Kiefers eventuelle Schäden noch ausgleichen – danach oft nicht mehr! Lutschen am Schnuller führt zu Zahnfehlstellungen (noch schlimmer sind allerdings die Schäden durch Daumenlutschen!): Bei langjährigen Schnullerkindern treten häufig nach vorne verschobene obere Schneide- und Eckzähne auf. Es kommt eventuell zum „offenen Biss“, bei dem das Kind beim Kauen beeinträchtigt ist, da es mangels Schluss der Schneidezähne nicht mehr richtig abbeißen kann. Auch Lautbildung und Sprachentwicklung können gestört werden. Vor allem Zischlaute wie S und Z machen kann Probleme. Bei nach vorne verschobenen oberen Schneidezähnen kann der Mund nicht mehr regelrecht geschlossen werden. Somit atmet das Kind ständig durch den Mund. Durch die Mundatmung erhöht sich das Kariesrisiko, weil die Mundhöhle schneller austrocknet. Auch Erkältungskrankheiten treten dann häufiger auf. Schnullerkinder haben häufiger Mittelohrentzündung.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Schnuller abgewöhnen?

Frühestens ab dem achten Lebensmonat macht es Sinn, Ihrem Kind den Schnuller abzugewöhnen. In dieser Zeit wird nämlich der Saugreflex durch den Kaureflex ersetzt, und das bisherige Saugbedürfnis wird zur Angewohnheit, die Ihr Kind um so schwerer wieder los wird, je länger es am Schnuller nuckelt. Wenn Sie Ihrem Kind in diesem Alter als Schnullerersatz einen Beißring oder Spielzeug geben, das es in den Mund stecken kann, wird der Nuckel mit etwas Konsequenz schon bald nicht mehr vermisst. Viele Kinder sind jedoch bereits älter, wenn das Abgewöhnen vom Schnuller naht: Spätestens im Alter von zwei bis drei Jahren sollten Sie Ihrem Kind auf den geliebten Schnuller abgewöhnen. Daran erkennen Sie, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist: Ihr Kind sollte den Schnuller aus eigenem Entschluss abgeben. Dann fällt ihm die erste schwere Zeit ohne den gewohnten Tröster wesentlich leichter. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es sich stattdessen das Daumenlutschen angewöhnt. Wichtig ist, dass Ihr Kind beim Abgewöhnen des Schnullers keinen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt ist. Es ist z. B. äußerst ungünstig, wenn gerade ein Geschwisterchen zur Welt gekommen ist oder Ihr Kind eine wichtige Bezugsperson verliert (etwa Trennung der Eltern, Wechsel der Tagesmutter).

Schnuller abgewöhnen: Begrenzen Sie die Schnullerzeit

Nach dem ersten Geburtstag sollten Sie Ihr Kind daran gewöhnen, dass es den Schnuller nur noch zum Einschlafen oder in besonders belastenden Situationen (z. B. wenn es krank ist) bekommt. Geben Sie ihm den Schnuller so selten und so kurz wie möglich, denn das Saugbedürfnis ist oft schon nach wenigen Minuten befriedigt. Reichen Sie ihm den Schnuller nur dann, wenn Sie sicher sind, dass es ihn auch wirklich will. Sprechen sollte Ihr Kind ohne Schnuller. Hat es beim Sprechen den Nuckel im Mund, sollten Sie Bitten geflissentlich überhören, da Sie es dann „leider nicht verstehen können“. Ein Schnuller reicht. Liegen in der Wohnung mehrere Schnuller griffbereit herum, wird Ihr Kind nur dazu verführt, den Schnuller öfter als notwendig zu verlangen.