Auf die Bedürfnisse von Geschwistern eingehen: So fühlt sich kein Kind benachteiligt!
Geschwister nach individuellen Bedürfnissen behandeln
Oft scheint es ganz egal zu sein, wie sehr Eltern sich um eine gerechte Behandlung bemühen: Fast alle Kinder haben das Gefühl, im Vergleich zu ihren Geschwistern benachteiligt zu sein.
Geschwister-Streit: Der hat aber mehr ...
Geschwister müssen nicht gleich behandelt werden, denn Gleichmacherei wird keinem Kind gerecht. Vielmehr braucht jedes Kind eine individuelle Behandlung gemäß seinen Bedürfnissen und altersentsprechenden Fähigkeiten. Doch wie sieht das in der Praxis aus?
- Begegnen Sie Anschuldigungen wie „Der hat mehr“ oder „Die durfte länger als ich“ nicht mit einer Rechtfertigung, sondern gehen Sie auf das spezielle Bedürfnis desjenigen Kindes ein, das sich zurückgesetzt fühlt. Beschwert sich beispielsweise Ihr Sohn, seine Schwester habe ein größeres Kuchenstück bekommen als er, dann sollten Sie fragen: „Möchtest du noch ein Stück Kuchen?“ Eine Rechtfertigung, dass Sie genau darauf geachtet hätten, dass beide Stücke gleich groß sind, wird ihn nicht zufrieden stellen können.
- Geben Sie jedem Kind, so viel es braucht, statt jedem die gleiche Menge zu geben. Statt die Weintrauben für jedes Kind akkurat abzuzählen, sollten Sie besser jedes Ihrer Kinder fragen: „Willst du nur eine Hand voll Trauben oder ganz viele?“
- Verteilen Sie Ihre Zeit für die Kinder nach Bedarf und nicht nach der Uhr. Quasi mit dem Eierwecker in der Hand zuerst dem einen, dann dem anderen Kind zehn Minuten Zuwendung zuzuteilen, wird wahrscheinlich keines der Kinder zufrieden stellen. Sagen Sie besser zu dem Kind, das gerade nicht „dran“ ist, aber schon sehnsüchtig darauf wartet: „Ich weiß, dass ich mir jetzt viel Zeit dafür genommen habe, mit deiner Schwester das schwierige Puzzle fertig zu machen. Das ist ganz wichtig für sie. Wenn wir damit fertig sind, nehme ich mir Zeit für dich – und du kannst mir sagen, was dir wichtig ist.“