Schimmel: Vergiften Sie Ihre Familie, ohne es zu merken?

Schimmel im Haus wächst an vielerlei Stellen. Feuchte Keller, kalte bzw. unzureichend gedämmte Außenwände, schlecht gelüftete Badezimmer und Abstellräume mit Textilien, Schuhen oder Büchern dürften die bekanntesten Orte für das Pilzwachstum sein. Doch Schimmel gedeiht auch dort, wo man ihn kaum vermuten würde. 

Inhaltsverzeichnis

Vorsicht: Schimmel wächst auch dort, wo Sie ihn kaum vermuten würden!

Wir zeigen Ihnen, an welchen acht eher unvermuteten Orten sich der ungebetene Schimmel gern versteckt und welche Maßnahmen zu treffen sind, um Schimmel loszuwerden. Außer an den eingangs genannten Plätzen gefällt es dem Schimmel aber auch an Stellen, die kaum bekannt sind. Wir zeigen Ihnen, wo das ist und wie Sie der Plage Herr werden.

Schimmel: An diesen 8 Orten sollten Sie dagegen vorbeugen

1. Ihre Kaffeemaschine

Alle Kaffeemaschinen, die über einen Wasserbehälter verfügen, sind verdächtig. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie wurde in fast 50 % aller untersuchten Wasserbehälter Schimmel gefunden!

Was ist zu tun? Füllen Sie den Wasserbehälter einmal im Monat mit einer 50:50-Mischung aus Wasser und Weinessig ganz voll, und stellen Sie die Maschine an. Wenn etwa die Hälfte der Füllung durchgelaufen ist, schalten Sie die Maschine aus und warten 30 Minuten. Dann wieder einschalten und den Rest durchlaufen lassen. Spülen Sie anschließend die Maschine, indem Sie zweimal eine volle Wasserbehälterladung mit klarem Wasser durchlaufen lassen. Achten Sie darauf, dass möglichst kein Restwasser über mehrere Tage im Vorratsbehälter ist.

2. Der Spülkastenboden Ihrer Toilette

Wenn Ihre Toilette mit einem Aufputz-Spülkasten ausgestattet ist, sollten Sie einen Blick auf dessen Unterseite werfen. Hier siedelt sich gern Schimmel an, da die warme Raumluft auf eine durch das Spülkastenwasser gekühlte Oberfläche trifft.

Was ist zu tun? Mischen Sie 50 g Bio-Bleichmittel in 1 Liter Wasser auf, und reiben Sie die befallenen Flächen damit ab (Latex-Handschuhe anziehen). Anschließend zur Vorbeugung gegen Wiederbefall den ganzen Kasten einmal im Monat mit einem Badezimmerreiniger abwischen.

Wenn der Wasserbehälter zwischen zwei Benutzungen nicht trocken ausgewischt wird, können sich auch hier Schimmelpilze ansiedeln. Dasselbe gilt für die hohlen Innenräume der Aufsteckbürsten von elektrischen Zahnbürsten. Hand-Zahnbürsten hingegen sind unbedenklich. Sie trocknen zu schnell, als dass sich darauf Pilzsporen ansetzen könnten.

Was ist zu tun? Leeren Sie den Behälter Ihrer Munddusche nach jedem Gebrauch und lassen Sie ihn trocknen. Aufsteckbürsten legen Sie einmal im Monat 10 Minuten in verdünnte Bleichlösung (1 Teelöffel in 1 Glas Wasser verrühren), eine dreiprozentiger WasserstoffperoxidLösung (Apotheke) oder in Essig.

4. Ihr Luftentfeuchter

Luftentfeuchter sollen eigentlich den Wassergehalt der Luft reduzieren und damit Schimmel vermeiden. Doch das der Luft entzogene Wasser kann in den Sammelbehältern und deren Lamellen zu Schimmelwachstum führen.

Was ist zu tun? Leeren Sie den Wasserbehälter regelmäßig mindestens einmal pro Woche. Je nach Gebrauch sollten Sie das Gerät alle zwei bis drei Monate entsprechend der Bedienungsanleitung des Herstellers gründlich reinigen.

5. Ihre Waschmaschine

Schimmel setzt sich bei Waschmaschinen gern in der zerklüfteten Gummidichtung hinter dem Bullauge ab, da Wasser dort nach dem Waschvorgang längere Zeit verbleibt. Ebenfalls gefährdet ist das Waschmittelschubfach, in dem sich gern zunächst ein Biofilm, und spä- ter ein schwarzer Schimmelbelag bilden kann.

Was ist zu tun? Gummidichtung einmal im Monat mit einem milden Reinigungsmittel sorgfältig auswischen und trocknen oder einmal monatlich ein 90°-Programm laufen lassen. Sowohl die Tür als auch das Waschmittelfach nach jedem Waschvorgang offen stehen lassen. Das Schubfach gelegentlich herausziehen und von Hand reinigen. Diese Tipps gelten gleichermaßen auch für Kondensations-Wäschetrockner.

Kühlschränke mit Abtau-Automatik haben auf der Rück- oder Unterseite eine Auffangschale für das Wasser, das im täglichen Betrieb beim Abtauen des Eises entsteht. Die Wärme aus den Rohrschlangen des Kondensators soll zwar bewirken, dass dieses Wasser verdunstet, doch oft bleibt es in der Auffangschale stehen oder die Auffangrinne im Innenraum des Kühlschranks ist verstopft. Dann können sich schnell Bakterien, Hefen und Schimmelpilze darin vermehren.

Was ist zu tun? Sehen Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Kühlschranks nach, wo sich der Auffangbehälter für Kondensationswasser befindet. Eventuell ist dieser – sofern es sich nicht um ein Einbaugerät handelt – von der Rückseite her erreichbar und kann gereinigt werden. Ansonsten hilft nur eine vorbeugende Maßnahme: Befreien Sie die Rohrschlange des Kondensators einmal jährlich mit Ihrem Staubsauger von Staubablagerungen. Das fördert nicht nur die Verdunstung des Kondenswassers, sondern beugt auch unnötigem Stromverbrauch vor. Den Kühlschrankinnenraum regelmäßig mit Essigwasser auswaschen.

7. Die Unterseite Ihrer Matratze

Bei geschlossenen Bettkästen (was z.B. manchmal bei den "modernen" Boxspringbetten der Fall ist) oder wenn statt eines Lattenrostes ein Brett unter der Matratze liegt, kann die feuchtwarme Luft nicht nach außen transportiert werden. Die Folge: Schimmel an der Matratzenunterseite!

Was ist zu tun? Schaffen Sie sich eine Schlafstätte mit einem offenen Bettkasten bzw. einen Lattenrost an. Lagern Sie keine Koffer oder Ähnliches unter dem Bett.

8. Abluftanlagen

In fensterlosen Toiletten und Waschräumen befinden sich oft Abluftkanäle, die nicht selten außer Betrieb sind oder aber so gut wie nie gewartet werden. Hinter den Abdeckungen und in den Leitungen selbst verstecken sich manchmal groß- flächige Plaques von feuchten Keimkolonien, die unter anderem auch Schimmel enthalten.

Was ist zu tun? Hausmeister, Vermieter oder Handwerker informieren. Bei einer nicht mehr funktionsfähigen Anlage die Öffnungen mit einem Blinddeckel abdichten oder zumauern.