Konzentrations-Massage: So fördern Sie die Aufmerksamkeit Ihres Kindes
Heute Kind zu sein, ist nicht immer „kinderleicht“. Reizüberflutung, Leistungsdruck und die Hektik des Alltags strömen auf unsere Kinder ein. So manches Kind fühlt sich diesen Anforderungen nicht gewachsen. Es reagiert mit Unruhe, Konzentrationsproblemen, Lustlosigkeit oder leidet unter Kopf und Bauchschmerzen. Liebevolle Berührungen können ihm helfen, wieder mehr in seine Mitte zu finden. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie mit sanften Massagen die Aufmerksamkeit und das Wohlbefinden Ihres Kindes steigern können.
- Gesund und stressfrei durch die Kindheit
- Massagen geben Ihrem Kind Sicherheit und Geborgenheit
- Diese Vorteile hat eine Massage für Ihr Kind:
- Die richtige Vorbereitung der Massage
- Diese Grundregeln sollten Sie beachten
- Konzentrations-Massage
- Mein Tipp: Selbst gemachtes Massageöl
- So kann sich Ihr Kind selbst massieren
Gesund und stressfrei durch die Kindheit
In vielen östlichen Kulturen gehören Massagen und Handauflegen seit Jahrhunderten zum Familienalltag. Für Mütter in Asien, Osteuropa und Afrika ist es selbstverständlich, ihre Kinder durch Berührungen zu beruhigen. Doch auch bei uns im Westen weiß man inzwischen um die heilsame Wirkung von Berührungen und Massage. Studien des „TouchResearch“-Instituts in Miami belegen, dass Berührungen die Aufmerksamkeit von Kindern erhöhen, Schmerzen lindern und die Abwehrkräfte stärken können.
Massagen geben Ihrem Kind Sicherheit und Geborgenheit
Auch wir Erwachsenen kennen das: Angst und Stress blockieren das Gehirn. Wenn wir aufgeregt oder gestresst sind, machen wir Fehler, werden unkonzentriert und vergesslich oder haben das sprichwörtliche „Brett vorm Kopf“. Genauso geht es unseren Kindern. Massagen können helfen, Stress abzubauen und wieder Freude am Lernen zu haben. Neben einem angenehmen Körpergefühl vermittelt eine liebevolle Massage das Gefühl von Nähe, Sicherheit und Geborgenheit. Auf diese Weise können sich Seele und Körper Ihres Kindes von der Hektik und Reizüberflutung des modernen Alltags er holen.
Diese Vorteile hat eine Massage für Ihr Kind:
- Sie entspannt Körper und Seele.
- Sie löst Spannungen und baut Stress ab.
- Ihr Kind wird munterer, konzentrierter und aufgeweckter.
- Sie wirkt ausgleichend bei Aggressivität und Hyperaktivität.
- Sie steigert die Produktion von Glückshormonen.
- Gezielte Massagen lindern lokale Verspannungen und Schmerzen wie Kopfweh, Augenverspannungen und Rückenschmerzen
- Sie vergrößert das Lungenvolumen und fördert eine tiefere, gleichmäßigere Atmung.
- Sie schenkt Aufmerksamkeit, wodurch Ihr Kind sich geliebt und geborgen fühlt.
- Sie stärkt das Selbstbewusstsein Ihres Kindes.
Die richtige Vorbereitung der Massage
Je nach Temperament und Alter brauchen viele Kinder zunächst etwas Zeit, sich daran zu gewöhnen, massiert zu werden. Fangen Sie daher mit kleinen Berührungen an, und drängen Sie Ihr Kind nicht. Besonders schön ist es, wenn aus der Massage mit der Zeit ein regelmäßiges Ritual wird. Günstig ist, wenn Sie eine bestimmte Zeit am Tag oder einen bestimmten Wochentag und einen festen Ort für die Massage auswählen. Das kann beispielsweise nach dem Baden sein oder als Teil des Einschlafrituals. Wenn Ihr Kind unter Stress oder Konzentrationsproblemen leidet, können Sie ihm auch vor der Schule oder während der Hausaufgaben eine kleine Massage „verpassen“.
Diese Grundregeln sollten Sie beachten
Massagen wirken nur, wenn Sie Ihr Kind mit Sorgfalt und Respekt berühren. Beachten Sie daher diese einfachen Grundregeln, wenn Sie Ihr Kind massieren möchten:
Vor der Massage
- Wählen Sie eine Situation, in der Sie selbst entspannt sind und sich ganz auf die Zeit mit Ihrem Kind konzentrieren können.
- Nehmen Sie sich 10 bis 15 Minuten Zeit für die Massage, sofern Ihr Kind das mag. Bei kleinen Kindern reichen 2 bis 5 Minuten.
- Fragen Sie Ihr Kind vor der Massage noch mal, ob es heute von Ihnen massiert werden möchte.
- Achten Sie bei sich selbst darauf, lange Haare zurückzubinden sowie Uhr, Armbänder und Ringe abzulegen. Auch warme Hände und kurzgefeilte Fingernägel sind wichtig, damit Ihr Kind sich wohl fühlt.
- Sorgen Sie für eine behagliche Atmosphäre im Raum. Achten Sie darauf, dass es warm ist, dämpfen Sie das Licht, und legen Sie vielleicht eine ruhige Musik auf.
Während der Massage
- Massagen können emotionale Spannungen lösen. Daher kann es passieren, dass Ihr Kind weinerlich oder zornig wird oder zu kichern anfängt. Zeigen Sie ihm, dass alle aufkommenden Gefühle in Ordnung sind.
- Hören Sie auf, wenn Ihr Kind Angst bekommt oder sich irgendwie unwohl fühlt.
- Sie können Ihr Kind durch leichte Kleidung hindurch oder direkt auf der Haut massieren. Wenn Sie ein Massageöl verwenden, achten Sie auf mögliche Allergien Ihres Kindes.
Nach der Massage
- Bitten Sie Ihr Kind, noch ein paar Minuten still sitzen zu bleiben.
- Es sollte jetzt keine schwere Mahlzeit zu sich nehmen. Sinnvoll ist ein leichter Imbiss oder frisches Obst.
- Lassen Sie Ihr Kind viel Wasser trinken, um die Schlacken aus dem Körper zu schwemmen.
Konzentrations-Massage
Wenn sich Ihr Kind schlecht konzentrieren kann, können Sie seine Aufmerksamkeit mit der folgenden Massage stärken. Sie hilft auch bei Stress, Unruhe und Angstgefühlen.
So geht’s:
1. Ihr Kind sitzt auf einem Stuhl vor Ihnen. Legen Sie Ihre Hände sanft auf seinen Kopf, und zählen Sie bis drei. Schlagen Sie Ihrem Kind vor, dass es nun alle störenden Gedanken und Gefühle in einen Ballon oder eine Seifenblase gibt, den bzw. die es dann weit wegfliegen lässt.
2. Streichen Sie mit beiden Händen in einer langen Bewegung vom Scheitel hinunter über die Schultern bis zum oberen Rücken. Wiederholen Sie diese beruhigende Bewegung mehrfach. Wenn Ihr Kind das mag, können Sie dabei auch über seine Ohren streichen.
3. Legen Sie eine oder zwei Finger – kuppen auf die Schläfen Ihres Kindes. Ihre Finger zeigen von Ihnen weg nach vorne. Massieren Sie hier mit langsamen Kreisbewegungen.
4. Streichen Sie mit Ihren Handflächen sanft über die Stirn des Kindes und von einer zur anderen Seite des Gesichts. Massieren Sie sanft und fließend.
5. Legen Sie die Hände auf die Oberarme Ihres Kindes, und umschließen Sie sie mit sanftem Griff.
6. Halten Sie das Handgelenk Ihres Kindes mit einer Hand fest, und streichen Sie mit der anderen Hand seinen Arm rauf und wieder runter zum Handgelenk. Diese Bewegung wirkt ausgesprochen beruhigend.
7. Halten Sie zum Schluss die Hand Ihres Kindes mit der Handfläche nach unten zwischen Ihren Händen, und streichen Sie sanft über seinen Handrücken.
Mein Tipp: Selbst gemachtes Massageöl
Mit diesem selbstgemachten Massageöl können Sie die Aufmerksamkeit Ihres Kindes zusätzlich stärken: 30 ml Trägeröl (z. B. Mandel- oder Jojobaöl), 6 Tropfen Lavendel, Mandarine oder Römische Kamille.
So kann sich Ihr Kind selbst massieren
Wenn Ihr Kind merkt, dass es sich bei den Hausaufgaben oder in der Schule schlecht konzentrieren kann, hilft ihm diese einfache Massage. Es wird dabei geistig wieder frisch und aufmerksam. Wenn es schnelle Soforthilfe braucht, raten Sie ihm, nur eine oder zwei der folgenden Bewegungen auszuführen. Üben Sie die Massage zunächst einige Male mit Ihrem Kind gemeinsam. Vielleicht hilft sie ja auch Ihnen, wenn Ihnen am Schreibtisch 1.000 Gedanken durch den Kopf gehen?
Anleitung für Ihr Kind:
1. Lege die rechte Hand auf deine linke Schulter. Knete die Muskeln dort mit der so Hand lange, wie es dir guttut. Danach massierst du die rechte Schulter.
2. Reibe mit der flachen rechten Hand kräftig über deine linke Schulter. Streiche dann mit der Hand kräftig über den Arm bis zur Hand hinunter. Wiederhole die Bewegung am rechten Arm.
3. Klopfe mit beiden Händen sanft über Kopf, Nacken und Gesicht. Du kannst abwechselnd mit der einen und der anderen Hand klopfen oder auch mit beiden Händen gleichzeitig. Mach das solange, wie es dir angenehm ist.
4. Lege die Hände auf deinen Kopf und streiche hinunter über den Nacken bis zu den Schultern (beide Hände abwechselnd oder gleichzeitig). Wiederhole die Bewegung mehrere Male.
5. Schüttele zum Abschluss der Massage beide Hände locker aus den Handgelenken aus.