Die besten Anti-Mücken und Anti-Zeckenmittel für Kinder

Jetzt sind sie wieder aktiv, die lästigen kleinen Blutsauger, die einem den Aufenthalt im Freien vermiesen können. Achtung: Bei einem Zeckenbiss können gefährliche Krankheiten übertragen werden! So schützen Sie Ihr Kind durch Anti-Mücken und Anti-Zeckenmittel! 

Inhaltsverzeichnis

Anti-Mücken und Anti-Zeckenmittel

Mückenstiche sind „nur“ lästig, weil sie jucken und im Kindesalter oft auch zu einer harmlosen „Mückenstichallergie“ (stärkere Rötung und Schwellung) führen können, die sich von selbst wieder verliert. Deutlich gefährlicher sind Zeckenbisse. Zecken lassen sich nicht von Bäumen auf ihre Opfer herabfallen, sondern lauern im Unterholz, auf Büschen oder Gräsern im Wald, aber auch in Gärten und Parks! Im Gras spielende Kinder sind besonders gefährdet, sich Zecken einzufangen.

Schutz bieten unter anderem so genannte Repellents, also Sprays oder Lotionen zum Auftragen auf die Haut, die die Zecken fernhalten sollen. Die Stiftung Warentest testete eine Anzahl von speziellen Anti-Zeckenmitteln, aber auch Präparate, die zusätzlich gegen Mücken und andere Insekten wirken sollen. Keines der getesteten Präparate schützte wirklich zuverlässig so lange, wie auf der Verpackung ausgelobt war. Im besten Fall schützen die Präparate durchschnittlich drei Stunden, wobei es Abweichungen von zwei Stunden nach oben und unten gab. Bei manchen Präparaten waren die individuellen Unterschiede sogar noch größer, etwa bei der Zanzarin Zeckenschutz Bio-Lotion. Hier betrug die Spanne zwischen 40 Minuten und sechs Stunden.

Diese Wirkstoffe eignen sich für Kinder

  • DEET (Diethyltoluamid): synthetisches Insektenschutzmittel mit guter Wirksamkeit (abhängig von der Konzentration des Wirkstoffs in der Zubereitung). Besser wirksam gegen Mücken als gegen Zecken. Nicht für Kinder unter acht Jahren! In der Literatur sind 14 Fälle einer durch DEET ausgelösten Gehirnentzündung beschrieben. In 13 Fällen, davon drei mit tödichem Ausgang, waren Kinder unter acht Jahren betroffen.
  • Icaridin (Bayrepel®): annähernd genauso gut wie DEET gegen Mücken wirkendes Insektenschutzmittel und sogar besser wirksam gegen Zecken. Günstiges Risikoprofil, wird weniger über die Haut aufgenommen als DEET. Mittel der Wahl bei Kindern über zwei Jahren, wenn es auf sicheren Anti-Zecken- oder Anti-Mückenschutz (etwa in Malariagebieten) ankommt. Für die Anwendung bei Kindern unter zwei Jahren liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
  • Ethyl-Butylacetylaminopropionate: wirkt deutlich kürzer als DEET gegen Mücken und Zecken. Weniger giftig bei Aufnahme über die Haut oder bei Verschlucken als DEET und Icaridin. Trotz 20-jähriger Verwendung kaum Daten über Nebenwirkungen. Keine Anwendung bei Babys (erst nach dem ersten Geburtstag).
  • DMP (Dimethylphthalat): weniger wirksam als DEET gegen Zecken und Mücken, lange Wirkdauer. Leichte mutagene (erbgutverändernde) Wirkung. Nicht empfohlen für Kinder unter fünf Jahren.
  • Pflanzliche Anti-Mücken oder Anti-Zeckenmittel wie ätherische Öle, z. B. Citronella oder Citriodiol (p-Menthan-3,8-diol): Eingesetzt werden Extrakte aus Zitronellengras, Teebaum, Lavendel, Geranien, Zedern, Nelken, Eukalyptus, Basilikum, Thymian, Knoblauch und Pfefferminze. Erreichen nicht annähernd die Wirksamkeit von DEET und Icaridin. Am besten wirksam scheint Zitronellenöl zu sein. Haut- und Schleimhautreizungen möglich. Möglicherweise allergische Reaktionen, insbesondere durch zusätzliche Sonnenbestrahlung. Achtung: Die ätherischen Öle sind im Vergleich zu den synthetischen Wirkstoffen weit weniger gut auf ihre Wirksamkeit und Risiken hin untersucht!
  • Natürliche Fettsäuren: Eingesetzt werden z. B. Kokosfett-, Caprin- und Laurinsäure, allesamt gesättigte Fettsäuren. Gesundheitlich unbedenklich, aber bei Kontakt zu Schleimhäuten oder gereizter Haut (Wunden, Sonnenbrand) Hautreizung möglich. Können auch bei Babys angewendet werden.

So wenden Sie die Mittel bei Kindern richtig an

  • Nicht auf geschädigte Hautstellen (z. B. Sonnenbrand) auftragen.
  • Kontakt mit Augen, Schleimhäuten, empfindlichen Hautstellen und Wunden vermeiden.
  • Bei Babys und Kleinkindern nicht auf die Hände des Kindes auftragen, damit das Anti-Mücken- oder Anti-Zeckenmittel nicht ins Gesicht und in den Mund gelangt.
  • Bei größeren Kindern nicht direkt ins Gesicht sprühen, sondern im Gesicht mit der Hand auftragen.
  • Kind nicht selbst eincremen lassen.
  • Hinweise beachten, ab welchem Alter das Präparat zugelassen ist.
  • Bei Anwendung eines Sonnenschutzpräparates das Anti-Mücken- oder Anti-Zeckenmittel als Letztes auftragen. Nach zwei bis drei Stunden erneut auftragen, da dann die Wirkung nachlässt.
  • Nicht direkt auf Kunststoff (z. B. Plastikuhren) und Lackflächen sprühen.

Auch richtiges Verhalten schützt Kinder vor Zecken!

Verlassen Sie sich im Freien nicht allein auf ein Anti-Zeckenmittel. Die Wahrscheinlichkeit, sich eine Zecke „einzufangen“, ist besonders hoch an Waldrändern, Waldlichtungen, Wegrändern und auf kleinen „Trampelpfaden“, im hohen Gras sowie in Büschen. Bleiben Sie daher auf etwas breiteren Waldwegen und unternehmen Sie keine Abstecher in das Unterholz oder hohe Gras. Auch Heuhaufen oder Futterstellen sind übrigens beliebte Zecken-Aufenthaltsorte.

Selbst geeignete Bekleidung schützt niemals hundertprozentig gegen Zecken! Günstig sind lange Hosen, Strümpfe und geschlossene Schuhe (nie barfuß in Sandalen in den Wald!). Die Hosenbeine sollten in die Strümpfe bzw. Stiefel gesteckt werden – zumindest wenn Ihr Kind doch ein wenig weiter ins Unterholz hineinläuft. Wählen Sie einfarbige, helle Kleidungsstücke, da Sie darauf wandernde Zecken, die nach einer günstigen Einstichstelle suchen, am besten sehen können. Decken Sie den Kinderwagen mit einem Mückennetz ab.

  • Mein Tipp: Praktisch sind Anti-Zeckentücher, die in jeder Hosentasche Platz finden und mit denen Sie unterwegs den Zeckenschutz einfach auffrischen können. Machen Sie bei einem Waldspaziergang alle zwei Stunden einen „Zecken-Check“. Suchen Sie den gesamten Körper nach dem Spaziergang gründlich ab. Zecken sitzen bevorzugt an gut durchbluteten, warmen und feuchten Hautstellen. Suchen Sie besonders in den Leistenbeugen, in den Kniekehlen, unter den Armen, im Nacken, im Genitalbereich sowie am Gesäß. Bei Kindern sitzen Zecken häufig am Haaransatz, sodass Sie auch Kopf und Nacken absuchen sollten. Ziehen Sie Ihr Kind nach einem Spaziergang im Wald bzw. Park oder nach einem Spielplatzbesuch um.

So vermeiden Sie Mückenstiche

Kennen Sie das auch? Sie liegen im Bett und kurz vor dem Einschlafen hören Sie ein hohes fiependes Geräusch und sind sofort wieder hellwach. Gerade in der „Mückensaison“ von Ende Juni bis Mitte August bringen uns die bluttrinkenden Plagegeister um den Verstand.

Anti-Mücken- oder Antizeckenmittel für Babys

Ein Baby im ersten Lebenshalbjahr sollten Sie nicht mit einem Anti-Mücken- oder Anti-Zeckenmittel behandeln. So lange Ihr Kind noch nicht selbst herumläuft, ist es erstens durch Zecken weniger gefährdet, zweitens können Sie es problemlos mit einem Mückenschutzgitter über dem Kinderwagen gegen Mücken und Zecken schützen. Sitzt Ihr Baby im Tragetuch oder -sack, sollte es einen dünnen langen Strampler tragen, der Arme und Beine bedeckt. Gesicht und Händchen können Sie in diesem Fall allerdings nicht schützen, aber hier wären Repellents sowieso ungeeignet (Gefahr, dass das Repellent in die Augen oder in den Mund gerät!). Achtung: Bei Waldspaziergängen auf den Wegen bleiben, damit die (eventuell sogar unbekleideten) Beine Ihres Kindes, wenn es schon im Buggy sitzen kann, nicht mit Büschen oder Gräsern in Berührung kommen!

Anti-Mückenmittel für Kinder: Muss es Chemie sein?

Bei der Stiftung Warentest haben insbesondere Anti-Mückenmittel mit DEET, Icaridin und Ethyl-Butylacetylaminopropionate gut abgeschnitten; sie konnten die Testpersonen maximal vier bis fünf Stunden lang vor Mückenstichen schützen.