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Sonnencreme für Kinder

Der beste Sonnenschutz für Kinder

Kinder vor Sonnenbrand und Sonnenschäden schützen

Kinderhaut vergisst keinen Sonnenbrand. Deshalb brauchen Kinder besonders wirksamen Sonnenschutz. Wir verraten Ihnen, welche Sonnencremes gut für Ihr Kind sind und worauf Sie für einen optimalen Sonnenschutz sonst noch achten sollten. 

Expertenrat von 
Dr. med. Andrea Schmelz, Ärztin

Nach den Daten der American Academy of Dermatology werden 80 Prozent aller Sonnenschäden vor dem 18. Lebensjahr verursacht. Kinderhaut vergisst nichts! Jeder Sonnenbrand und jeder ungeschützte Aufenthalt unter südlicher Sonne erhöhen das spätere Hautkrebsrisiko. Neueste Untersuchungen zeigen, dass bereits drei schwere Sonnenbrände während der Kindheit ausreichen, um das Hautkrebsrisiko um das Drei- bis Fünffache zu erhöhen. Denn Kinderhaut kann die Sonneneinstrahlung schlechter wegstecken als Erwachsenenhaut: Sie ist um ein Mehrfaches dünner und produziert zu ihrem Eigenschutz nur wenig Melanin.

Wichtig für den Sonnenschutz bei Kindern: Der Lichtschutzfaktor der Sonnencremes ist nur ein Richtwert

Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, um welchen Faktor sich die Eigenschutzzeit der Haut durch das Sonnenschutzpräparat erhöht. Er ist allerdings nur ein Richtwert, der besagt: Wer ungeschützt nach zehn Minuten rote Haut bekommt, kann mit LSF 30 theoretisch 30-mal länger, also rund fünf Stunden, in der Sonne bleiben. Das gilt aber nur unter Laborbedingungen Praktisch sollte man den LSF keinesfalls ausreizen!

Mein Tipp: Machen Sie auf unserer Internetseite  http://www.elternwissen.com/elternwissen-service/gratis-downloads/gesundheit/hauttyp-test-fuer-kinder.html  den „Hauttyp- Test für Kinder“ um zu erfahren, wie sonnenempfindlich die Haut Ihres Kindes ist. Damit können Sie sich auf www.uv-check.de/uvcheck.php individuell nach Alter und Hauttyp Ihres Kindes, Aufenthaltsort, Tages- und Jahreszeit die maximale Eigenschutzzeit sowie den empfohlenen LSF ausrechnen lassen.

Babys dürfen noch nicht in die Sonne

Hautärzte empfehlen, Babys und Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren überhaupt nicht direkter Sonnenbestrahlung auszusetzen. Lassen Sie Ihr Kind im Schatten schlafen oder spielen und schützen Sie es auch dort zusätzlich mit leichter Kleidung und Sonnenhütchen. Unterwegs ist ein Sonnenschirm oder -segel für den Kinderwagen nützlich. Babys unter einem Jahr sollten nicht mit Sonnencreme eingecremt werden – vorsichtshalber, da nicht ausreichend untersucht ist, wie chemische UV-Filter auf die empfindliche Babyhaut wirken.

Mein Tipp: Sollte es einmal unbedingt nötig sein, Babyhaut gegen Sonne zu schützen (etwa das Gesicht bei einem Skiurlaub im Gebirge), können Sie Sonnenmilch verwenden, die nur natürliche Mineralien als Lichtschutz enthält.  (z. B. erhältlich in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern.)

Sonnencremes, Cappy und Co: Diese Sonnenschutz- Regeln für Kinder sollten Sie unbedingt beachten

Auf den Punkt gebracht, gilt für Kinder ab zwei Jahren die 4-H-Regel: Hut, Hemd, Hose und Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30)!

1. Zwischen 11 und 15 Uhr im Schatten oder im Haus bleiben und direkte Sonneneinstrahlung vollständig meiden.

2. Leichte, weite Kleidung und Hut mit breiter Krempe tragen. Mehr als Arme und Beine sollten der Sonne nicht ausgesetzt werden.

3. Dunkle Kleidungsstücke bieten mehr Schutz als helle: Durch ein schwarzes T-Shirt dringt nur wenig UV-Strahlung. Ein weißes T-Shirt lässt bis zu 20 Prozent der Strahlung durch. Baumwolle schützt dabei besser als Kunstfasern, trockenes Gewebe mehr als nasses (lässt annähernd doppelt so viel Strahlung durch!). Ebenso wirksam wie Schwarz ist übrigens Gelb! Die gefährdeten Fußrücken durch geschlossene Schuhe (z. B. Espandrilles) oder Söckchen in den Sandalen schützen.

4. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, kaufen Sie für Ihr Kind spezielle UV-Schutz-Kleidung mit einem LSF von mindestens 30, besser aber 40 und höher. Achten Sie auf geprüfte Qualität: Am strengsten (und den Alltagsbedingungen am ehesten entsprechend!) sind die Prüfkriterien nach dem UV-Standard 801.

5. Auch im Schatten Sonnenschutz auftragen. UV-Licht kommt nicht nur von oben, sondern reflektiert in alle Richtungen – insbesondere am Wasser oder bei Schnee.

6. Augen mit einer Sonnenbrille schützen. Lassen Sie sich vom Optiker beraten und achten Sie auf Prüfsiegel wie CE-Zeichen und Zeichen „UV 400“. Auch ein Sonnenhut oder eine Mütze mit breitem Schirm schützt die Augen vor zu viel Sonne.

7. Achtung: Wind und Wasser kühlen zwar, das vermindert aber die UV-Strahlung nicht! Nur stärkere Bewölkung reduziert die Sonneneinstrahlung.

Mein Tipp:
 Verzichten Sie auf Achselshirts und Trägertops und ziehen Sie Ihrem Kind auch bei heißem Wetter grundsätzlich ein T-Shirt mit kurzen Ärmeln an. Damit können Sie einen Sonnenbrand der empfindlichen Schultern verhindern!
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Der UV-Filter bei Sonnencremes: chemisch oder mineralisch?

Sonnenscremes enthalten chemische und/oder mineralische Lichtschutzfilter, die nur einen Teil des Sonnenlichts an die Haut lassen. Deshalb kann man eingecremt länger in der Sonne bleiben, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Spezielle Sonnenschutzprodukte für Kinder enthalten meist mineralische Filter wie Zink- oder Titandioxid. Ihre feinen Pigmente gelangen nicht in den Körper, sondern legen sich wie ein Schutzmantel auf die Haut und reflektieren die UV-Strahlen wie kleine Spiegel. Unerwünschte Nebenwirkungen sind hier nicht zu erwarten. Im Gegensatz zu den mineralischen Filtern, die auf der Haut verteilt werden, dringen die chemischen UV-Filter in die oberste Hautschicht ein. Leider sind die verwendeten Lichtschutzfilter nicht immer unbedenklich. So haben Schweizer Wissenschaftler für einige chemische UV-Filter (z. B. Ethylhexyl- Methoxycinnamate) eine hormonelle Wirkung an Zellkulturen und teilweise auch im Tierversuch nachgewiesen. Eine japanische Studie konnte zuletzt auch für Octocrylene, das bisher als unbedenklich galt und gerne in Kindersonnenschutzmitteln eingesetzt wurde, eine hormonelle Wirkung in Zellkulturen belegen.

Seit 2009 ist beim Sonnenschutz-Cremes ausreichender UVA-Schutz verpflichtend

Die EU empfiehlt schon seit 2006, dass der UVA-Schutz aller Sonnencremes mindestens ein Drittel des UVB-Schutzes betragen soll. Denn der auf dem Präparat angegebene LSF bezieht sich nur auf den UVB-Schutz. Dies wurde in der Vergangenheit bereits mit einem runden UVA-Logo für ausgewogenen Lichtschutz gekennzeichnet. Seit 2009 gilt dieser Standard EU-weit. Danach müssen Sonnenschutzpräparate in der EU einen einheitlichen Mindestschutz vor UVA-Strahlung bieten und ein Verhältnis von mindestens 1:3 zwischen UVA- und UVB-Schutz aufweisen. Bei einer Kombination chemischer und mineralischer UVFilter kann dieses geforderte 1:3-Verhältnis bei hohem LSF problemlos erreicht werden. Problematisch wird es allerdings bei ausschließlicher Verwendung mineralischer Lichtschutzfilter ab LSF 30 und höher. Im UVB-Bereich funktioniert der mineralische Schutz tadellos, im UVA-Bereich hingegen fällt die Leistung stark ab.

Die besten Sonnencremes für Kinder

Weil Kinderhaut besonders gut vor zu viel Sonne geschützt werden muss, sollten Sie beim Sonnenschutz keine Kompromisse eingehen. Das Präparat sollte einen hohen LSF von 30 aufweisen (bei sehr hellhäutigen, rothaarigen Kindern sogar LSF 50+) und wasserfest sein. Ideal für Kinder sind Cremes und Lotionen, die die Haut weniger austrocknen als Gele oder Produkte auf Alkoholbasis. Der Sonnenschutz sollte möglichst dermatologisch getestet sein (insbesondere wenn Ihr Kind Allergiker oder Neurodermitiker ist!). Denn Inhaltsstoffe wie Konservierungs- oder Duftstoffe sowie auch bestimmte Emulgatoren können in Verbindung mit Sonnenlicht Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen.

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6 Tipps fürs richtige Eincremen

1. Gleich wirksam. Sie müssen die Haut nicht mehr 30 Minuten vor dem Sonnenbad eincremen, wie es früher empfohlen wurde. Fast alle Sonnenschutzmittel enthalten auch mineralische UV-Filter und wirken sofort nach dem Auftragen.

2. Viel hilft viel. Tragen Sie Sonnencreme großzügig auf. Wenn Sie zu wenig nehmen, wird der angegebene LSF nicht erreicht. Für Ihr Kind benötigen Sie, um den gesamten Körper einzucremen, etwa 10 Gramm Creme oder Sonnenmilch! Speziell bei dünnflüssigen Präparaten wie Sprays besteht die Gefahr, dass sie nicht dick genug aufgetragen werden.

3. Einreiben unerwünscht. Die Schutzwirkung von Sonnencreme nimmt offenbar ab, wenn sie in die Haut eingerieben wird. Besser ist es, die Creme als dünnen Film aufzutragen.

4. Eincremen auch im Schatten. Cremen Sie Ihr Kind auch bei bedecktem Himmel oder unterm Sonnenschirm ein, denn auch ohne direkte Sonneneinstrahlung kann die Haut verbrennen.

5. Immer wieder nachcremen. Cremen Sie Ihr Kind regelmäßig neu ein – vor allem nach dem Baden und Abtrocknen. Der LSF lässt im Wasser oder beim Schwitzen auch bei wasserfesten Präparaten nach.

6. Haut abends pflegen: Sonne trocknet die Haut aus. Cremen Sie Ihr Kind abends mit einem After-Sun-Produkt oder einer normalen Feuchtigkeitslotion ein.

Mein Tipp: Sonnencremes aus dem letzten Jahr können Sie meist weiterbenutzen. Vorausgesetzt, das Produkt riecht noch einwandfrei und hat sich nicht entmischt. Die meisten Produkte tragen inzwischen ein Symbol (geöffneter Tubendeckel), das kennzeichnet, wie lange sie nach dem Öffnen haltbar sind (Angabe in Monaten).

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Kommentare zu "Der beste Sonnenschutz für Kinder"
  • Sonja schreibt am 10.07.2013

    Habe heute folgenden Artikel aus dem Focus zugesendet bekommen:

    Tückischer UV-SchutzHautschäden durch Sonnenmilch

    "Wirksubstanzen mit zungenbrecherischen Namen wie Octyl Methoxycinnamat, Benzophenon-3 und Octocrylen, die in vielen Sonnenschutzprodukten stecken"....

    ..."Diese aggressiven Teilchen bilden sich dort unter UV-Beschuss, schädigen die Zellen und können so die Haut schneller altern lassen oder sogar Krebs auslösen."

    http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/sommer/sonne/tueckischer-uv-schutz_aid_114495.html

    Ich bin bestimmt nicht die einzige Mutter/ Verbraucherin die jetzt verunsichert nach Octyl Methoxycinnamat, Benzophenon-3 und Octocrylen-freien Produkten sucht,,,,
    denn Octyl Methoxycinnamat, Benzophenon-3 und Octocrylen sind übrigens in fast allen Sonnencremes für Kinder enthalten!
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