Masern bei Kindern

Mit dieser Kinderkrankheit müssen Eltern immer noch rechnen. Vorbeugend schützt die Impfung, doch leider sind zu wenige Kinder komplett geimpft, sodass es immer wieder zu Ausbrüchen kommen kann. Hat Ihr Kind sich aber mit Masern schon angesteckt und liegt nun krank im Bett, können Sie seine Beschwerden homöopathisch lindern. 

Inhaltsverzeichnis

Wie die Homöopathie Ihrem Kind bei Masern helfen kann

Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung. Von 100 Personen, die bisher Masern weder gehabt haben noch dagegen geimpft sind, erkranken 98 an dieser Kinderkrankheit.

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen acht bis 14 Tage. Der Infizierte ist allerdings schon fünf Tage vor dem Auftreten des Hautausschlages ansteckend, also bevor man weiß, dass er die Masern bekommt! Die Ansteckungsgefahr bleibt bis zum Verschwinden des Hautausschlages bestehen.

Da Masern eine lebenslange Immunität hinterlassen, kann man sie nur einmal bekommen.

Masern verlaufen in zwei Phasen

Zu Beginn steht das meist drei Tage anhaltende Erkältungsstadium mit Fieber bis 39 °C, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Durch die begleitende Bindehautentzündung sehen masernkranke Kinder „verrotzt, verheult und verschwollen“ aus. Als typisches Zeichen zeigen sich außerdem die so genannten Koplik-Flecken. Dabei handelt es sich um weißliche „kalkspritzerartige“ Flecken an der Mundschleimhaut im Bereich der Wangen (gegenüber den Backenzähnen).

Nach einer kurzzeitigen Besserung folgt ein erneuter Fieberanstieg auf bis zu 40 °C, und der typische Hautausschlag tritt auf. Er beginnt hinter den Ohren und breitet sich von oben nach unten über den ganzen Körper sowie anschließend über Arme und Beine aus, wobei Handflächen und Fußsohlen immer ausgespart bleiben.

Die rundlichen bis ovalen Flecken sind anfangs hellrot, später dunkelrot und fließen oft auch zusammen. Nach vier bis sieben Tagen blasst der Ausschlag in derselben Reihenfolge, wie er aufgetreten ist, auch wieder ab und das Fieber sinkt.

Darauf sollten Sie achten, wenn Ihr Kind die Masern hat
Seien Sie besonders wachsam, wenn sich die Entfieberung verzögert und nicht zwischen dem achten und zehnten Tag eintritt. Dann ist meist mit Komplikationen zu rechnen!

Masern bei Kindern

Gefährliche Komplikationen sind eher selten. Eines von 100 Kindern mit Masern muss sich mit Komplikationen wie

  • Kehlkopfentzündung (Masernkrupp mit bellendem Husten und Heiserkeit),
  • Mittelohrentzündung (nicht selten mit Durchbruch des Trommelfells) oder
  • Lungenentzündung (vor allem bei Kindern mit Mangelernährung oder Immunschwäche) herumplagen.

Viel gefährlicher, aber glücklicherweise seltener ist eine Masern-Enzephalitis (Gehirnentzündung), deren Häufigkeit je nach Quelle zwischen 1 : 1.000 und 1 : 5.000 angegeben wird. Sie zeigt sich ein bis zwei Wochen nach Erkrankungsbeginn mit starken Kopfschmerzen, erneutem Fieberanstieg, Bewusstseinsstörungen und eventuell epileptischen Anfällen.

Bei jedem vierten Kind bleiben Dauerfolgen wie Krampfleiden und Leistungsstörungen zurück. Jedes sechste Kind verstirbt sogar daran.

Wann müssen Sie bei Masern mit Ihrem Kind zum Arzt?

Wenn bei Ihrem Kind der Verdacht auf Masernbesteht, sollte es immer vom Arzt untersucht werden, damit die Diagnose wirklich zweifelsfrei feststeht.

Ein sofortiger Arztbesuch ist notwendig, wenn Ihr Kind einen steifen Nacken oder Krämpfe bekommt oder benommen und nicht mehr so recht ansprechbar erscheint, sich die Atmung verändert oder sich die Nasenflügel beim Atmen sichtbar bewegen (Warnzeichen für eine Lungenentzündung!), Ihr Kind an Haut oder Schleimhäuten dunkelrote Flecken bekommt, denn dabei handelt es sich meist um Einblutungen in die Haut.

Bekommt Ihr Kind zusätzlich Ohrenschmerzen, ist der Arzttermin nicht ganz so dringlich, er sollte aber möglichst noch am selben Tag erfolgen.

Homöopathie bei Masern

Die Spätenzephalitis bei Masern ist bei Kindern häufiger als bisher angenommen

Zusätzlich zu den oben aufgeführten Masernkomplikationen gibt es eine äußerst seltene Spätkomplikation, die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE).

Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung des Gehirns, die meist sieben bis zehn Jahre nach der Maserninfektion auftritt und nicht behandelt werden kann. Die betroffenen Kinder haben Gleichgewichts- und Sprachstörungen. Sie können sich schlecht erinnern und sich nicht mehr richtig bewegen. Die SSPE verläuft fortschreitend, sodass die betroffenen Kinder nach ein bis drei Jahren daran sterben.

Auslöser sind Masernviren, die nach der Infektion in das Gehirn eindringen und dort Nervenzellen zerstören. Weshalb diese Erkrankung bei manchen Kindern ausbricht und bei anderen nicht, ist bislang nicht bekannt. Jungen scheinen häufiger betroffen zu sein.

Bisher wurde die Häufigkeit von SSPE mit etwa ein bis fünf SSPE-Erkrankungen auf eine Million Masern-Erkrankungen angegeben. Neueste Untersuchungen aus den USA sowie Daten aus Deutschland (seit 1988 wurden über 120 SSPE-Fälle gemeldet) zeigen, dass die SSPE offenbar aber häufiger vorkommt. Die Häufigkeit dürfte nach Hochrechnungen aus den USA bei 1 : 10.000 liegen. Und je jünger ein Kind bei einer Maserninfektion ist, desto höher ist sein Risiko, später an einer SSPE zu erkranken. Bei Babys wird das Risiko auf 1 : 5.000 geschätzt.

Einen sicheren Schutz gegen Masern erhält Ihr Kind nur durch die Impfung

Den sichersten Schutz gegen Masern bekommt Ihr Kind durch die Impfung. Die Masern-Impfung mit abgeschwächten lebenden Masernviren wird am besten als Masern-Mumps-Röteln-Impfung ab dem 12. Lebensmonat gegeben.

Die Schutzwirkung des Masern-Impfstoffes liegt nach einmaliger Impfung bereits bei über 90 Prozent. Um auch bei den restlichen 10 Prozent einen Schutz zu erzielen, wird die Impfung ab dem 16. Monat wiederholt. Als Nebenwirkung treten bei jedem zehnten Kind in der zweiten Woche nach der Impfung grippeähnliche Beschwerden mit Fieber, manchmal auch mit Ausschlag, auf.

Gut zu wissen: Eine SSPE kann nicht durch die Masernimpfung ausgelöst werden.

Auch Babys dürfen gegen Masern geimpft werden

Babys werden laut Impfplan erst ab dem 12. Monat gegen Masern geimpft. Nun hat sich jedoch gezeigt, dass bei ihnen das SSPE-Risiko besonders hoch ist. Deshalb hat sich der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Professor Heinz-Josef Schmitt, dafür ausgesprochen, im Falle einer Masernepidemie auch schon vor dem 12. Lebensmonat zu impfen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Impfung gegen Masern in vielen Ländern schon ab neun Monaten, teilweise sogar bereits ab dem sechsten Monat. Falls Ihr Baby Kontakt zu einem masernkranken Kind hatte, kann eine Impfung innerhalb von drei Tagen (72 Stunden) nach Masernkontakt die Erkrankung oft noch verhindern oder zumindest deutlich abschwächen.

Wenn die Masern schon ausgebrochen sind: Hilfe durch Homöopathie

Sind die Masern bei Ihrem Kind erst einmal ausgebrochen, können nur noch die Beschwerden gelindert werden.

Hierbei hat sich die Homöopathie bestens bewährt. Geben Sie das passende Mittel (siehe Flussdiagramm und Tabelle) in der Potenz D12, anfangs 3-mal alle 30 Minuten 5 Globuli oder 1 Tablette, dann – nach Bedarf – ein- bis zweistündlich und an den nächsten Tagen bei Bedarf noch 3-mal täglich.

Häufig ist Pulsatilla das am besten passende Mittel. Zur Linderung der Augenbeschwerden haben sich homöopathische Augentropfen wie Chelidonium comp. von Weleda oder Euphrasia von Wala bewährt.

Bitte geben Sie Ihrem Kind nicht mehrere Homöopathika hintereinander, falls das erste Mittel nicht gewirkt hat. Suchen Sie einen Homöopathen auf, wenn zwei Mittel keine Besserung gebracht haben.

Ist Ihr Kind an Masern erkrankt, sollte es viel trinken und ein abgedunkeltes Zimmer haben

Weil Ihr Kind sich mit Masern so „richtig“ krank fühlt und sowohl abgeschlafft, weinerlich als auch müde ist, braucht es 10 bis 14 Tage lang Ihre liebevolle Fürsorge. Ihr Kind braucht Bettruhe – es wird sich gerne freiwillig hinlegen! Auch wenn der Ausschlag schon abgeklungen ist, sollte es noch für einige Tage geschont werden.

Weil es durch die Bindehautentzündung sehr lichtempfindlich ist, empfindet es ein abgedunkeltes Zimmer als angenehm. Fernsehen ist ungünstig. Hohes Fieber ist für Masern typisch. Ihr Kind braucht deswegen viel Flüssigkeit. Geben Sie ihm Wasser, Tee oder Saftschorlen. Essen mag es meist wenig. Falls es doch Appetit hat, bieten sich leichte Speisen wie Kartoffelbrei oder Kompott an.

Wenn Ihr Kind nicht zu Fieberkrämpfen neigt und sein körperlicher Zustand stabil ist, brauchen Sie das Fieber erst ab 39,5 °C zu senken. Machen Sie dazu Wadenwickel oder geben Sie ein Fieberzäpfchen bzw. einen Fiebersaft mit Paracetamol oder Ibuprofen (wirkt meist besser und schneller). Falls sein Hautausschlag juckt, können Sie es mit einem kühlen Waschlappen abwaschen – das lindert das Jucken zumindest für eine gewisse Zeit.