Mindmapping: Eine starke Methode zum erfolgreichen Lernen für Ihr Kind

Vergisst Ihr Kind oft, was es mühsam gelernt hat? Enden seine Unterrichtsmitschriften manchmal im Chaos? Fällt es ihm schwer, ein Referat strukturiert vorzubereiten? Oder fehlt ihm häufiger der inhaltliche Überblick über seinen Lernstoff? Dummerweise wird in der Schule gerade dann der Lernstoff umfangreicher und komplexer, wenn Ihr Kind dafür eigentlich „keinen Kopf“ hat. In der Pubertät findet es viele Dinge wesentlich spannender als Schule und Lernen.  

Inhaltsverzeichnis

Lern- und Arbeitstechniken

Doch gerade jetzt, zwischen der 5. und 10. Klasse, muss Ihr Kind die Fähigkeit entwickeln, in oft recht knapper Zeit und für die verschiedenen Fächer viel Lernstoff aufzuarbeiten und zu behalten. Klassenarbeiten, Tests, mündliche Abfragen und Referate folgen in „Stoßzeiten“ manchmal Schlag auf Schlag aufeinander. Wir wollen Ihnen zeigen, wie Ihr Kind diese Anforderungen mit der Mindmap-Methode erfolgreich meistern kann.

Die grundlegende Idee des Mindmappings ist es, neben Worten auch Bildereinzusetzen, um Inhalte und Zusammenhänge zu erklären. Dabei ist diese Idee nicht neu. Wir alle kennen die über 5.000 Jahre alten Bildzeichen der Ägypter. Auch bei den Hieroglyphen handelt es sich um eine Verknüpfung von Schrift und Bildern. Die über 1.500 Jahre alte „lautmalerische“ Schrift der Chinesen ist ebenfalls eine Mischung aus Bildern und Lauten. In Europa kam im Laufe der Zeit die reine Bilderschrift immer mehr aus der Mode. Mit der Erfindung des Buchdrucks im 15.Jahrhundert schien sie dann wohl endgültig zu verschwinden. Doch bereits im 14.Jahrhundert erkannte der katalanische Philosoph Ramon Llull, dass es manchmal hilfreich sein kann, strukturiert angeordnete Bilder anstelle von Texten einzusetzen. Wir verwenden seine Technik noch heute, um Verwandtschaftsverhältnisse aufzuzeigen. Llull ist sozusagen der Erfinder des Stammbaums.

Mindmapping und Hirnforschung: Warum funktioniert Mindmapping?

In den 1970er Jahren suchte die amerikanische Lehrerin Gabriele L.Rico nach einer Methode, die Ihren Schülern das Schreiben von Aufsätzen erleichtert. Beeinflusst von der modernen Hirnforschung, nutzte Sie dann das Clustering. Mit dieser Methode wollte sie einerseits die Fantasie und andererseits die Strukturierungsfähigkeit ihrer Schüler fördern. Der englische Pädagoge Tony Buzan hat mit Mindmapping eine noch stärker strukturierte Lern- und Arbeitstechnik entwickelt, die ebenfalls auf den Erkenntnissen der modernen Hirnforschung gründet. Aus der Hirnforschung weiß man, dass unser Gehirn immer dann besonders aufnahmebereit ist und sich Informationen am besten merken kann, wenn folgende zwei Bedingungen erfüllt sind:

1. Verknüpfen mehrerer Lernkanäle miteinander

Zum Erstellen einer Mindmap muss Ihr Kind beispielsweise einen Text lesen. Es muss Wörter schreiben und Inhalte strukturieren. Ihr Kind muss zeichnen und malen. Es muss sich einen Überblick über den Lernstoff verschaffen und Details genau erarbeiten.

2. Nutzen des starken Lernkanals des Visualisierens

Beim Erstellen einer Mindmap visualisiert Ihr Kind, indem es mit Farben arbeitet, einzelne Informationen durch eine kleine Skizze oder Vignette hervorhebt, ein Schaubild anfertigt – eine Mindmap wird auch als Wort Bild-Einheit bezeichnet. Dadurch, dass Ihr Kind dabei viele seiner Fähigkeiten bzw. Lernkanäle nutzt, werden bereits beim Anfertigen der Mindmap die Inhalte nachhaltig abgespeichert. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass nicht Sie, sondern Ihr Kind die Mindmap selbst anlegt, am besten handschriftlich. Wenn Sie ihm diese Arbeit abnehmen, muss es diesen Teil des Lernprozesses später nachholen.

Unser Rat:

Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Erstellung einer Mindmap so wenig wie möglich. Fungieren Sie dabei mehr als Strukturierungs- und weniger als Mal- und Zeichenhilfe!