So übt Ihr Kind das Auswendiglernen spielerisch
Gedichte, die Einmaleinsreihen, englische Vokabeln, das Vaterunser oder der Text für das Krippenspiel – auch Ihr Kind wird nicht darum herumkommen, Dinge auswendig zu lernen. Lesen Sie im nachfolgenden Beitrag, wie das zukünftig schneller und sogar mit Spaß gelingen kann.
Warum muss Ihr Kind in der Grundschule auswendig lernen?
Sicher: Die Namen der Bundesländer oder europäischen Hauptstädte, Jahreszahlen wichtiger Ereignisse oder englische Vokabeln lassen sich heute schnell im Internet recherchieren. Dennoch hat das Auswendiglernen seinen berechtigten Platz in der Grundschule.
- Beim Auswendiglernen trainiert Ihr Kind sein Gedächtnis.
- Regelmäßiges Auswendiglernen verbessert die Konzentration.
- Die Merkfähigkeit wird gesteigert.
- Gedichte sind Kulturgut und gehören zu einer guten Allgemeinbildung.
- Das Vortragen vor einem Publikum ist eine gute Vorübung für das Halten von Referaten in der weiterführenden Schule oder von Präsentationen im Berufsleben.
- Gedichte oder Gebete vermitteln Rhythmus, Takt- und Sprachgefühl und bereichern den Wortschatz.
Mein Tipp |
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Vielleicht zeigt Ihr Kind schriftlich nur mittelmäßige Leistungen. Benotet der Lehrer Ihres Kindes den Vortrag auswendig gelernter Gedichte? Dann kann es sich so durch konsequentes Üben leicht gute mündliche Noten sichern! |
So lernt Ihr Kind in Zukunft leichter auswendig
Ist das Auswendiglernen für Ihr Kind bisher immer sehr mühsam gewesen? Damit ihm das Ganze leichter fällt, gibt es zehn Tricks. Nicht jeder wird für Ihr Kind passen. Lernt es am besten übers Hören, durch Schreiben oder in Bewegung? Probieren Sie es aus und wechseln Sie gegebenenfalls die Lernmethode, um die Motivation für das Lernen optimal zu fördern. Üben Sie täglich zehn Minuten, und lassen Sie sich das Gedicht oder den Text jeden Abend vor dem Schlafengehen noch einmal vorsagen.
1. Den Text hören
Zunächst soll Ihr Kind Ihnen den Text, beispielsweise das zu lernende Gedicht, mindestens dreimal langsam vorlesen. Stellen Sie anschließend ein paar Verständnisfragen (z. B.: Welche Personen kommen vor?).
2. Den Text einfärben
Ihr Kind soll die Reime in einem Gedicht, wichtige Wörter in einem Theatertext oder relevante Daten in einem Sachtext farbig markieren. Diese Wörter schreibt es dann untereinander auf einen Zettel und versucht anschließend, das Gedicht/den Text nur mithilfe dieser Wörter aufzusagen.
3. Den Text verkürzen
Kopieren Sie das Gedicht auf DIN A3-Größe. Hängen Sie es an eine häufig frequentierte Stelle (z. B. Kühlschrank oder Badezimmertür). Kommt Ihr Kind daran vorbei, liest es den Text laut vor. Überkleben Sie in den nächsten Tagen nach und nach Wörter, Zeilen und Strophen mit weißen Zetteln. Ihr Kind soll dann die Lücken mitsprechen.
4. Den Text in Bewegung setzen
Vielen Kindern hilft die Bewegung unbewusst beim Lernen. Warum also nicht einfach mal beim Aufsagen der Einmaleinsreihen klettern oder schaukeln? Wieso beim Gedichtvortrag nicht von einer Wand zur anderen laufen, über Tische und Bänke steigen oder einen Kopfstand machen?
5. Den Text visualisieren
Lassen Sie Ihr Kind zu markanten Wörtern oder den einzelnen Strophen des Gedichtes Bilder auf kleine Karten zeichnen. Beim Sprechen kann es dann die Karten der Reihe nach anschauen und sich so die passende Gedichtzeile vor Augen rufen. Lernt Ihr Kind Fakten (z. B. Entwicklung des Froschs), können Skizzen helfen (Kaulquappe usw.).
6. Den Text veralbern
Machen Sie aus dem Auswendiglernen ein Spiel. Lassen Sie Ihr Kind das Gedicht mal laut, mal leise, mal schnell, mal langsam, mal mit piepsiger Mäusestimme, mal mit Löwengebrüll aufsagen. Ihr Kind wird es bestimmt lieben und beim Lernen viel kichern!