So lernt Ihr Kind, sich Ziele zu setzen und diese auch zu erreichen

Wenn Ihr Kind sich vornimmt, in der nächsten Arbeit eine bessere Note zu schreiben oder ab sofort jeden Tag zehn Minuten zu lesen, hat es bereits damit begonnen, sich Ziele zu setzen. In den meisten Fällen halten diese guten Vorsätze jedoch nicht lange an, weil die Umsetzung schwieriger ist als erwartet. 

Inhaltsverzeichnis

Zielplanung für Kinder

Sich Ziele zu setzen und diese auch zu erreichen, ist eine wichtige Kernkompetenz, die Kinder unbedingt nach und nach erlernen sollten. Das ist nicht nur für die Schule wichtig, sondern auch für den Erfolg im Sport oder bei anderen Aktivitäten. Ziele sind nichts anderes als geplante Vorhaben, die Ihrem Kind dabei helfen, seine Energie zu bündeln und gezielt einzusetzen. Erreichte Ziele sind wahre Energiequellen: Sie bauen das Selbstbewusstsein auf, verhelfen Ihrem Kind zu besseren Leistungen und machen es glücklich.

Diese 5 Kriterien sollten Ziele erfüllen

1. Das Ziel muss für Ihr Kind erreichbar sein

Die Auswahl eines erreichbaren Zieles ist die Basis seines Erfolgs. Dabei sollte das Ziel eine Herausforderung darstellen, diese aber realistisch se

Tipp

Besprechen Sie mit Ihrem Kind die notwendigen Zwischenschritte.

1. Trainer ansprechen und Wunsch äußern.

2. Probespiel aushandeln.

3. Eigenes Können reflektieren und auch Trainer darum bitten.

Pläne des Trainers bezüglich

4. Pläne des Trainers bezüglich der Besetzung erfragen

Beispiel: Ihr Sohn möchte in seinem Fußballverein auf der Position des Stürmers spielen, die bisher ältere Mitspieler besetzen. Bisher wird er nur als Abwehrspieler aufgestellt. Er weiß, dafür muss er sich bewähren, aber machbar ist es schon.

2. Das Ziel Ihres Kindes muss messbar sein

Unklare Ziele sind solche, die selbst nicht zu beeinflussen sind. Nur klar gesteckte Ziele haben einen Endpunkt, an dem sie definitiv erreicht sind und ein Erfolgsgefühl auslösen.

Beispiel: Ihr Sohn nimmt an einer Taekwondo-Gruppe teil und hat bereits den gelben Gürtel erhalten. Er nimmt sich vor, spätestens bei der Prüfung in drei Monaten mitzumachen, um den nächsthöheren, den grünen Gürtel, verliehen zu bekommen.

Tipp: Stellen Sie mit Ihrem Kind einen Trainingsplan auf. So kann es beispielsweise die neuen Figuren, die es zum Erhalt des nächsten Gürtels können muss, jeden dritten Tag zuhause vorführen. So wird es immer sicherer und kann der Prüfung gelassen entgegensehen.

3. Das Ziel Ihres Kindes braucht ein Zeitlimit

Um seine Energie optimal in sein Ziel zu investieren, braucht Ihr Kind auch einen zeitlichen Rahmen. Es muss wissen bzw. selber festlegen, wann das Ziel erreicht sein muss und wie viel Zeit es für die Umsetzung zur Verfügung hat. Je jünger ein Kind ist, desto zeitnaher muss das Ziel zu erreichen sein, weil die Motivation sonst schwindet.

Beispiel: Ihre Tochter spart für ein zweites Meerschweinchen, das 20 E kostet. Sie hat sich vorgenommen, die 20 E in einem Monat zu sparen. Ab sofort gibt sie Ihr Taschengeld nicht mehr aus und steckt auch den monatlichen 10-E-Schein von der Oma in ihr Sparschwein.

Tipp: Ihrer Tochter fällt es nicht leicht, ihr ganzes Geld zu sparen. Deshalb bespricht sie ab jetzt jeden Wunsch mit Ihnen. Sie klären dann im Gespräch jeweils gemeinsam, ob es sich lohnt, den Meerschweinchenkauf für einen anderen Wunsch noch zu verschieben. 

4. Ein Ziel muss attraktiv für Ihr Kind sein

Warum sollte Ihr Kind sich ein Ziel setzen, das es eigentlich langweilig findet? Energie und Willenskraft werden nur freigesetzt, wenn das angestrebte Ziel auch ein Glücksgefühl oder persönliche Zufriedenheit verspricht. Daher ist es wichtig, dass Ihr Kind selbst von seinem Ziel überzeugt ist.

Beispiel: Ihre Tochter möchte nach der vierten Klasse auf ein musisches Gymnasium wechseln. Dafür muss sie eine musikalische Aufnahmeprüfung bestehen. Sie nimmt sich vor, bis zum Tag der Prüfung in vier Wochen täglich 15 Minuten Flöte zu spielen.

Tipp: Das Vorhaben ist lobenswert, aber es garantiert noch keine Umsetzung. Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen täglichen Plan mit Übungszeiten fest. Lassen Sie Ihr Kind jeden Tag selber abhaken, ob es die Übungszeiten eingehalten hat.

5. Halten Sie das Ziel Ihres Kindes in Text oder Bild unbedingt fest

Helfen Sie Ihrem Kind dabei, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Es nur zu benennen, reicht dafür oft nicht aus. Besser ist es, die genaue Zielvorstellung aufzuschreiben oder sogar durch ein Bild zu visualisieren.

Beispiel: Ihre Tochter möchte sich einen bunten, modischen Baumwollschal selber stricken. Bisher hat sie so etwas Großes aber noch nicht hinbekommen. Sie nimmt ein Foto von sich und schneidet aus einer Zeitschrift einen Schal aus. Dann klebt sie den Schal auf das Foto und schreibt dazu: In vier Wochen stricke ich mir selber so einen Schal! Das Bild hängt sie sich übers Bett.

Tipp: Schätzen Sie ab, wie schnell Ihre Tochter stricken kann, und teilen Sie die vier Wochen in realistische Abschnitte ein. 30 cm pro Woche sind ungefähr 5 cm Stricklänge am Tag. Gibt es Tageszeiten oder Situationen, in denen Ihre Tochter diese 5 cm stricken kann? Vielleicht eignet sich die Erholungspause nach den Hausaufgaben dazu?

Welche Ziele braucht Ihr Kind?

Ziele entstehen in der Regel aus einem Zustand der Unzufriedenheit heraus. Ihr Kind möchte etwas erreichen, was es noch nicht hat. Anlass können schlechte Noten sein, mäßige sportliche Fähigkeiten, Streit mit Freunden und vieles mehr. Welches Ziel für Ihr Kind attraktiv und wünschenswert ist, kann es nur selber wissen. Sie als Eltern können Ihrem Kind dabei aber helfen. Greifen Sie Situationen auf, in denen Ihr Kind unglücklich oder unzufrieden wirkt. Fragen Sie dann genau nach!