Hilfe,mein Kind ist verliebt!

Reden Sie mit anderen Eltern, und hören Sie sich deren Ansichten an. Das führt oft dazu, dass man einen eigenen Standpunkt festigen oder aber auch revidieren kann. Außerdem fühlt man sich mit den Fragen, die einen bewegen, dann nicht mehr so allein.  

Inhaltsverzeichnis

Was helfen kann, wenn Sie unsicher oder verwirrt sind

Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihre Ängste und wägen Sie gemeinsam ab, wie realistisch sie sind. Oft kann man sich hier gegenseitig beruhigen und stärken. Wenn Ihr Partner/Ihre Partnerin sich hierbei als nicht sehr hilfreich erweist, vertrauen Sie sich einer guten Freundin an. Auch das kann entlastend und befreiend sein.

Trennen Sie die eigenen Gefühle/Erlebnisse von denen Ihres Kindes. Wenn das Kind sich zum ersten Mal verliebt oder zum ersten Mal eine Liebesbeziehung eingeht, berührt das auch die Eltern auf sehr emotionale Weise. Zunächst löst das Gefühle von Verlust aus: Man merkt ganz deutlich, dass das Kind nun erwachsen wird, dass es neue Prioritäten setzt und andere Menschen in sein Leben integriert, die ihm wichtig sind. All das kann starke Gefühle von Verunsicherung, Trauer und/oder Ärger auslösen. Aber auch Erinnerungen an unsere eigene Jugend werden wiederbelebt: Erinnerungen an den ersten Kuss, die erste Liebe, die erste schmerzhafte Trennung. Das kann Eltern ebenfalls sehr zusetzen. Und obwohl all diese Gefühle normal und okay sind, so ist es doch wichtig, sie von denen des Kindes zu trennen. Nehmen Sie sich also die Zeit, sich mit Ihren eigenen Emotionen, Sorgen und Erinnerungen zu beschäftigen und möglicherweise auch die eigene vergangene Jugend zu betrauern. Das hilft Ihnen dabei, Ihr Kind erwachsen und selbstständig werden zu lassen.

FAQ: Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen

Meine Tochter ist erst 14. Soll ich ihr trotzdem erlauben, die Pille zu nehmen?“

Das kann man so pauschal nicht beantworten. Sie kennen Ihre Tochter und die Umstände am besten. Ist sie z.B. schon länger in einer festen Beziehung? Für wie reif halten Sie sie? Möchte sie das aus freien Stücken oder drängt ihr Freund sie dazu? Im Zweifelsfall ist es immer besser, zu früh und möglicherweise „unnötigerweise“ zu verhüten, als gar nicht. Sprechen Sie gegebenenfalls gemeinsam mit der Gynäkologin, was sinnvoll ist.

„Der Freund meiner Tochter ist drei Jahre älter als sie. Was soll ich tun?“

Das hängt davon ab, wie sich die Beziehung gestaltet. Geht es den beiden gut miteinander – gehen sie partnerschaftlich und respektvoll miteinander um? Dann ist alles im grünen Bereich. Sie sollten Ihre Tochter aber ansprechen, wenn Sie merken, dass sie von Ihrem Freund dominiert wird oder wenn sie sich von ihm (sexuell) überfordert bzw. unter Druck gesetzt fühlt. Dann braucht Ihre Tochter Ihre Unterstützung. Helfen Sie ihr dann dabei, sich selbstbewusster zu verhalten, und machen Sie ihr Mut, für sich und die eigenen Bedürfnisse einzustehen (z.B. ihrem Freund gegenüber selbstbewusst zu sagen: „Ich möchte noch nicht mir dir schlafen“). Im Zweifelsfall gilt: Wenn Ihnen nicht wohl bei dem Gedanken ist, dass Ihre Tochter sich mit einem deutlich älteren Jungen einlässt, sollten Sie unbedingt mit ihr darüber reden. Äußern Sie Ihre Sorgen und Bedenken.

„Ich mag den Freund/die Freundin meines Kindes nicht. Wie soll ich mich verhalten?“

Prüfen Sie, was Sie an dem Freund/der Freundin nicht mögen. Was stört Sie? Macht Ihnen etwas Sorgen? Wenn ja, was? Reden Sie dann mit einer möglichst neutralen Person darüber und klären Sie für sich, ob Ihre Sorgen angemessen sind. Überlegen Sie aber auch, was Ihr Kind an seinem Freund/seiner Freundin so mag. Wenn Sie das nicht wissen, fragen Sie es einfach danach. Vermutlich kennt Ihr Kind den Freund/die Freundin besser als Sie und kann Ihnen dann erklären, was es an ihm/ihr so schätzt. Auf jeden Fall sollten Sie freundlich bleiben und die Wahl Ihres Kindes respektieren. Und bedenken Sie: Ihr Kind muss seine eigenen Erfahrungen machen. Dazu gehört auch, sich einen möglicherweise „unpassenden“ Partner gesucht zu haben.

„Mein Kind möchte mit mir nicht über Sexualität sprechen. Wie soll ich damit umgehen?“

Viele Teenager wollen mit ihren Eltern nicht über (ihren) Sex sprechen. Das liegt nicht an mangelndem Vertrauen, sondern daran, dass es sich hierbei um eine zutiefst persönliche und intime Angelegenheit handelt und die Eltern ohnehin gerade nicht zu den „best friends“ gehören. Jugendliche informieren sich gerne im Internet über persönliche und intime Themen, sie lesen lieber (heimlich) ein Buch darüber bzw. reden mit Freunden/Freundinnen. Sie können Ihr Kind nicht zwingen, mit ihm über seine Sexualität zu sprechen. Prüfen Sie aber auch, wie offen Sie selbst in Bezug auf dieses Thema sind und ob Ihr Kind Sie möglicherweise schonen will, weil es ahnt, wie schambesetzt das Thema für Sie ist. In diesem Fall könnten Sie ein Gespräch über Sexualität genau mit dieser Frage beginnen: „Kann es sein, dass du mit mir über Sex nicht sprechen möchtest, weil du meinst, dass mir das peinlich ist?“