Der Klassenarbeitsplan: Klassenarbeiten systematisch vorbereiten

Welcher Schüler kennt ihn nicht, den Stress vor den Klassenarbeiten. In der Regel eine Woche vor dem Termin werden Klassenarbeiten angekündigt. Vor allem in den unteren Klassen besprechen die Lehrer oft noch recht genau, welche Inhalte die Schüler besonders vorbereiten sollen. Im Laufe der Mittelstufe hängt es dann von dem einzelnen Lehrer ab, wie detailliert die gemeinsame Vorbereitung ausfällt. Fehlt sie, so stehen gerade die pubertätsbedingt unstrukturierten Schüler ziemlich auf dem Schlauch. Mit dem Klassenarbeitsplan möchten wir Ihrem Kind ein Instrument an die Hand geben, das ihm auf einfache Weise hilft, sich optimal auf seine Klassenarbeiten vorzubereiten. 

Inhaltsverzeichnis

Besser vorbereitet

Eigentlich für die Hand des Lehrers gedacht

Der Klassenarbeitsplan, den wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten, ist eigentlich ein Instrument, das Lehrer zur Vorbereitung einer Klassenarbeit gemeinsam mit ihren Schülern ausfüllen sollten. Am sinnvollsten wäre es, wenn der jeweilige Fachlehrer zusammen mit der Klasse eine vollständige Stoffübersicht für die bevorstehende Klassenarbeit anlegt. Anschließend könnten die Schüler z. B. in kleinen Gruppen und mit Unterstützung des Lehrers überlegen, wie sie den Lernstoff in gut verdauliche Lernportionen bis zum Tag der Klassenarbeit aufteilen sollten und welche Übungen zum Lernen bzw. Wiederholen am besten geeignet sind. Lehrer, die vor Klassenarbeiten so vorgehen, haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Notendurchschnitt der Klassenarbeiten konnte so deutlich angehoben werden. Den Klassenarbeitsplan auf einem der nächsten Elternabende vorzustellen, ist also sicher keine schlechte Idee!

Und so funktioniert der Klassenarbeitsplan

Ob nun zusammen mit dem Lehrer oder allein zu Hause: Ihr Kind wird auf jeden Fall davon profitieren, wenn es sich mit diesen Plan vorbereitet. Und das geht folgendermaßen:

Zusammentragen, ordnen, vervollständigen …

Kündigt der Lehrer die nächste Klassenarbeit an, heißt es loslegen. Etwa eine Woche vor dem Termin sollten Schüler in der Mittelstufe mit der Vorbereitung beginnen. Doch bevor Ihr Kind „irgendwie“ mit dem Wiederholen des Lernstoffs anfängt, muss erst einmal Strukturierungsarbeit geleistet werden:

  • Dazu schaut Ihr Kind zunächst alle seine Unterlagen (Haushefte, Schulmappe, Fachbücher etc.) durch und notiert sich, wo es zu den wichtigen Themen der Arbeit jeweils Informationen findet.
  • Anschließend oder währenddessen ordnet Ihr Kind die Inhalte den jeweiligen Themengebieten zu.
  • Nun sollte Ihrem Kind aufgefallen sein, ob es zu einem Themenbereich keine oder nur unvollständige Aufzeichnungen hat. Um die Vervollständigung dieser Lücken sollte es sich am besten sofort, auf jeden Fall aber am nächsten Tag kümmern.

Lerninhalte auf die zur Verfügung stehenden Arbeitstage verteilen

Hat Ihr Kind sich einen umfassenden Überblick über die Inhalte verschafft und alle Materialien vervollständigt, kann es nun die einzelnen Themenbausteine auf die verbleibenden Arbeitstage verteilen. Dabei sollte Ihr Kind berücksichtigen,

  • an welchen Tagen es viel bzw. nur wenig Zeit zum Lernen hat, z.B. weil es lange Schule oder Training hat, ein Arzttermin geplant ist oder eine Geburtstagsfeier stattfindet etc.,
  • für welche Themen es mehr bzw. weniger Zeit zum Lernen und Wiederholen benötigt, weil hier noch größere Defizite vorliegen bzw. weil es das Thema schon sicher beherrscht (die geschätzte Arbeitszeit kann Ihr Kind in den Klassenarbeitsplan mit eintragen),
  • ob es sich an ein oder zwei Tagen zum gemeinsamen Lernen verabreden möchte, z. B. mit einem Klassenkameraden oder mit Freunden,
  • dass immer etwas dazwischenkommen kann, z. B. ein ungeplanter Besucher, Verständnisschwierigkeiten oder Kopfschmerzen; daher sollte Ihr Kind besser früher mit dem Lernen anfangen und mindestens einen Puffer-Tag einplanen,
  • dass der letzte Tag Wiederholungs- und Wohlfühltag ist! Diesen Tag sollte Ihr Kind nicht mehr zum Lernen, sondern nur noch zum Wiederholen nutzen. So stellt es sicher, dass der Lernstoff wirklich sitzt, und es kommt kein unnötiger Stress mehr auf. Am späteren Nachmittag sollte auf jeden Fall Schluss mit der Vorbereitung sein, so dass Ihr Kind sich noch etwas Gutes tun kann, z. B. Schwimmen gehen, Fahrrad fahren, Freunde besuchen etc.