Wie die innere Stimme von Kindern den Lernerfolg beeinflusst

Die inneren Stimmen Ihres Kindes sind sehr sensibel und reagieren bereits empfindlich auf kleinste Misserfolge oder unbedachte Äußerungen von Mitmenschen. Wie Sie als Eltern die innere Stimme Ihres Kindes positiv unterstützen können, lesen Sie hier. 

Inhaltsverzeichnis

Tipps für Eltern zur Motivation des Kindes

Ob Ihr Kind beim Lernen motiviert ist, hängt maßgeblich davon ab, ob es spürt, dass seine Bemühungen Aussicht auf Erfolg haben. In der Pubertät, wenn das Selbstbewusstsein bei vielen Schülern ohnehin etwas „angekratzt“ ist, fehlt oft dieser Glaube an das eigene Können. Innere Stimmen des Kindes haben maßgeblichen Einfluss auf die Motivation und das Lernen Ihres Kindes.

Die innere Stimme motiviert oder hindern beim Lernen

Entscheidend dafür, ob Ihr Kind motiviert und mit Zuversicht und Motivation lernen kann, ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Kein Kind, kein Jugendlicher möchte in der Schule schlechte Noten ernten. Zugegeben, manchem Schüler reichen durchschnittliche Leistungen, aber richtig schlecht oder gar versetzungsgefährdet zu sein, ist für jeden Schüler eine persönliche Katastrophe. Aus reden wie „alles langweilig, Schule interessiert mich nicht“ sind in der Regel hilflose Schutzbehauptungen. Wenn der Zug längst ohne Ihr Kind abgefahren und sein Kopf voll von negativen Stimmen ist, die behaupten, dass Lernen nichts bringe, weil es sowieso zu dumm dafür sei, dann ist es höchste Zeit, hier Aufbauarbeit zu leisten. Besser ist, Sie setzen früher an und stärken die positive innere Stimme Ihres Kindes so früh und so oft wie möglich. Diese „wachsen“ und „vermehren“ sich nämlich leider viel langsamer als die negativen Kopfbewohner.

Folgende innere Stimmen „hört“ Ihr Kind beim Lernen:

Die guten Stimmen

Die freundschaftliche Stimme

  • „Du schaffst das!“
  • „Du bist gut vorbereitet!“

Die motivierend mahnende Stimme

  • „Wenn du deine Hausaufgaben jetzt erledigst, kannst du dich anschließend mit deinen Freunden im Schwimmbad treffen!“
  • „Bereite dich rechtzeitig auf die Erdkundearbeit vor, dann wirst du bestimmt eine gute Note schreiben!“

Die schlechte innere Stimme

Die demotivierend mahnende Stimme

  • „Wenn du dich nicht auf den Vokabeltest vorbereitest, wirst du wieder eine schlechte Note schreiben!“
  • „Wenn du im Unterricht nicht aufpasst, musst du zu Hause alles nacharbeiten oder bekommst wieder nur eine 5.

Die träge Stimme

  • „Lass es sein, es ist sowieso schon zu spät!“
  • Hausaufgaben? Andere Dinge sind wichtiger!“

Die bösartige Stimme

  • „Du schaffst das sowieso nicht!“
  • „Du bist dumm!“

Es zeigt sich deutlich: Je mehr Schwierigkeiten ein Schüler hat, umso mehr negative Stimmen bevölkern seinen Kopf.

Vorsicht vor unbedachten Äußerungen! Diese wirken oft demotivierend

„Tja Mathe, das ist wohl nicht so dein Fach!“, „Verstehe ich gar nicht: Vokabeln lernen ist doch ganz einfach!“ „Du kapierst ja gar nichts!“ Durch solche oder ähnliche (meist unbedachte) Äußerungen verletzten Lehrer, Geschwister, Eltern oder auch Klassenkameraden schnell das Selbstbewusstsein eines Jugendlichen. Solche Sätze wirken oft wie ein Brandmal: Einmal gesetzt, trägt man es sein ganzes Leben lang mit sich herum. Ihr Kind übernimmt diese Bemerkungen und beginnt selbst daran zu glauben. Die negativen Stimmen in seinem Kopf werden bald lauter und melden sich häufiger zu Wort. Das Kind ist demotiviert.

So kann z.B. schnell aus einem einzigen kleinen Misserfolg in Mathe, inklusive„passender“ Bemerkung dazu, die Überzeugung wachsen, dass „ich Mathe sowieso nicht kann“. Ganz im Sinne einer selbsterfüllenden Prophezeiung bestätigt sich diese Annahme dann auch regelmäßig, da das Leistungsvermögen Ihres Kindes in diesem Fach deutlich nachlässt. Motivieren und stärken Sie Ihr Kind! Selbstzweifel können sich also massiv auf das Leistungsvermögen Ihres Kindes auswirken. Der Vertrauensverlust in das eigene Können stärkt die schlechten und schwächt die guten Kopfbewohner.

  • Als Eltern können Sie die schnelle Vermehrung der schlechten Stimmen stoppen oder verhindern, indem Sie die guten folgendermaßen pflegen:
  • Unterstützen Sie die freundschaftliche innere Stimme. Bestärken Sie Ihr Kind in seinem Können, und machen Sie ihm Mut.
  • Stärken Sie die motivierend mahnende Stimme. Stellen Sie nicht den Misserfolg, sondern den Erfolg in Aussicht.
  • Loben Sie Ihr Kind für seine (auch kleinen) Erfolge.
  • Bei Misserfolgen: Trösten ist oft besser als schimpfen! Und: Trennen Sie Kritik und Lob zeitlich voneinander. Kritisieren Sie nicht pauschal („immer, alles …“), sondern gezielt und konstruktiv.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie ihm einiges zutrauen.
  • Erinnern Sie Ihr Kind immer wieder an seine Erfolge.
  • Bieten Sie ihm Hilfe und ein offenes Ohr an.