Leistungsdruck in der Schule – So schützen Sie Ihr Kind

„Ich habe das Gefühl, dass nur meine Leistung und nicht ich selbst für die Menschen um mich herum wichtig ist!“ Dieser oder einer ähnlichen Aussage würde laut verschiedener Umfragen etwa die Hälfte aller Schüler ab elf Jahren zustimmen. Vor allem die Eltern werden von den jüngeren und pubertierenden Schülern hier als vorrangige „Druckmacher“ angeführt. Sicher haben Sie auch schon darüber gegrübelt, ob Sie Ihrem Kind manchmal zu viel oder vielleicht doch zu wenig Druck machen. Lesen Sie hier, wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen können, den Druck und den Stress zu verringern. 

Inhaltsverzeichnis

Wie Sie Leistungsdruck reduzieren!

Die Hälfte aller Schüler steht unter massivem Stress, so das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage in drei ostdeutschen Bundesländern. Leistungsdruck, Notenangst sowie überehrgeizige Eltern werden hier vor allem als Ursachen für die hohe Belastung der Kinder und Jugendlichen gesehen. Eine andere, auch neue Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass fast jeder dritte Schüler zwischen elf und 18 Jahren an depressiven Verstimmungen leidet. Die Studie wurde von der Leuphana-Universität Lüneburg im Auftrag der Krankenkassen an 25 Schulen in sieben Bundesländern durchgeführt. Auch hier gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen starkem Leistungsdruck, Schulstress und dem psychischen Leiden. Am stärksten betroffen sind hier Schüler der Haupt- und Realschulen.

Regelrechte Schulangst ist dafür eindeutig unter Gymnasiasten verbreiteter. Über 80 Prozent, so schätzen Experten, haben Angst davor, den Ansprüchen des Gymnasiums und insbesondere den Ansprüchen Ihrer Eltern nicht gerecht werden zu können. Wenn man bedenkt, dass sich 60 Prozent aller Eltern für ihr Kind das Abitur wünschen, aber höchstens 30 Prozent eines Jahrgangs dies tatsächlich schaffen, wird deutlich, dass die übrigen, in die Real- und Hauptschulen abgewanderten Schüler das als dauerhafte Demütigung empfinden – auch das ist Stress!

Der Leistungseinbruch erfolgt oft in der Pubertät

Oft kann mit viel Fleiß, Mühe und Unterstützung der Eltern bis zur siebten oder achten Klasse noch auf gymnasialem Niveau mitgehalten werden. Doch dann, mitten in der Pubertät, entscheidet es sich meistens, ob der Schüler nicht doch eine Liga zu hoch gespielt hat. Wer jetzt weiter dabeibleiben möchte (oder soll), tut das meist gänzlich auf Kosten der Freude am Lernen. Die Hausaufgaben und das Vorbereiten von Klassenarbeiten werden zu einer einzigen Quälerei, die oft den kompletten Alltag der Familie belastet. Hinzu kommt die ständige Angst vor schlechten Noten oder Nicht-Versetzung. Für das in der Pubertät sowieso oft unsichere Selbstbewusstsein Ihres Kindes sind solche geballten Negativerfahrungen schädlich. Bleiben über längere Zeit Erfolgserlebnisse aus, könnte Ihr Kind außerdem beginnen, grundsätzlich an seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Einer stabilen Persönlichkeitsentwicklung Ihres Kindes ist das nicht zuträglich.

Nehmen Sie körperliche Symptome ernst!

Sicher müssen wir Menschen, so auch Ihr Kind, lernen, eine Zeit lang Stress auszuhalten. Doch wird der Stress zu stark und hält der Druck zu lange an, werden wir in der Regel krank. Wenn Sie psychosomatische Veränderungen wie zum Beispiel Bauch und Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit oder verändertes Essverhalten, Konzentrationsprobleme, depressives und/oder aggressives Verhalten an Ihrem heranwachsenden Kind beobachten, sollten Sie unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Schulpsychologen, Kinder- und Jugendtherapeuten etc. können hier Wege aufzeigen, wie Ihrem Kind geholfen werden kann.

Das können Sie als Eltern tun: 10 Tipps

Grundsätzlich sollten Sie bedenken, dass Sie die Leistungsbereitschaft Ihres Kindes nicht erzwingen können. Sicher reagieren Menschen unterschiedlich auf Druck. So mancher Schüler beginnt überhaupt erst mit dem Lernen, wenn der (Zeit-)Druck so groß ist, dass er sich kein Ausweichen mehr erlauben kann. Andere Schüler reagieren auf Druck (welcher Art auch immer) gleichsam „erstarrend“ mit Nichtstun. Jedenfalls: Druck ist ein negatives Gefühl und das sollte möglichst nicht allzu oft mit dem Lernen in Verbindung gebracht werden. Leistungsbereitschaft hingegen ist ein positiver Begriff, denn er meint, dass Ihr Kind aus sich heraus bereit ist, sich anzustrengen und zu lernen. So können Sie diese innere Haltung Ihres Kindes unterstützen: