Müssen die Mandeln raus?
von Anissa P.
Guten Tag Frau Dr. Schmelz,
unsere Tochter wird im Juni fünf Jahre alt. Wir haben im August letzten Jahres bei ihr die Polypen entfernen lassen, da sie ständig krank war und dauernd Mittelohrentzündungen hatte, nachts schnarchte und außerdem schlecht hörte. Damals war seitens der Ärzte die Rede davon, eventuell auch die Mandeln zu entfernen, da diese sehr groß sind.
Seither hat sie keine Mittelohrentzündungen mehr gehabt, aber sie schnarcht nach wie vor jede Nacht, schläft mit offenem Mund und atmet auch tagsüber hauptsächlich durch den Mund. Wenn sie auf dem Rücken schläft, habe ich den Eindruck, dass sie auch durch den Mund nicht gut atmen kann. Manchmal hört es sich an, als ob sie aussetzt. Drehe ich sie dann auf die Seite, wird es besser. Ich möchte ihr aber möglichst eine weitere Operation ersparen. Ich habe gehört, dass man große Rachenmandeln auch mit Homöopathie „klein kriegen“ kann. Stimmt das? Ich hoffe, Sie können uns helfen.
Vielen Dank
Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz
Liebe Anissa,
so, wie Sie die Symptome Ihrer Tochter beschreiben, scheinen die Mandeln doch deutlich zu groß zu sein, sodass eine Behandlung erforderlich erscheint. Vor allem die Atemaussetzer deuten auf eine so genannte kindliche Schlafapnoe (Atemstillstände im Schlaf) hin, die grundsätzlich behandelt werden muss. Ist Ihre Tochter denn tagsüber auch müde und/oder klagt manchmal über Kopfschmerzen? Das wären weitere Hinweise auf die Schlafapnoe.
Eine homöopathische Konstitutionsbehandlung bei einem ausgebildeten Homöopathen kann möglicherweise dazu beitragen, dass sich die vergrößerten Mandeln Ihrer Tochter etwas zurückbilden und sich eine Operation dann eventuell umgehen lässt. Eine Selbstbehandlung, nur auf das Symptom „vergrößerte Mandeln“ hin, kann ich Ihnen leider nicht empfehlen. Es muss, da bei Ihrer Tochter vermutlich eine „lymphatische Diathese“ vorliegt (Neigung, mit Schwellung der Lymphknoten und der lymphatischen Organe wie Rachen- und Gaumenmandeln zu reagieren), das „ganze“ Kind behandelt werden.
Ich würde folgendes Vorgehen empfehlen: Versuchen Sie es zwei Monate lang mit einer homöopathischen Konstitutionsbehandlung. Zeigt diese keine Tendenz zur Besserung der Beschwerden, sollten die Mandeln operiert werden. Oftmals genügt eine Verkleinerung mittels Laser, sodass die Mandeln nicht ganz entfernt werden müssen. Da hat das letzte Wort natürlich der behandelnde HNO-Arzt.
Herzliche Grüße
Ihre Dr. med. Andrea Schmelz
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