Was tun, wenn das Baby beim Wickeln nicht mehr still hält?

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Mein Sohn André ist 10 Monate alt. Er dreht sich beim Wickeln und Anziehen seit einigen Wochen derart hin und her, dass ich ihn kaum gewickelt oder angezogen bekomme. Ich habe es mit einem Mobile über der Wickelkommode, mit Spielsachen zum Festhalten während des Wickelns, Musik, Schimpfen und sogar einem Klaps auf den Po versucht – jedoch alles vergebens. Können Sie mir einen Tipp geben? Können Kinder in diesem Alter Schimpfen oder Verbote überhaupt schon verstehen?

von Silke F.

Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz

Liebe Silke,

für Krabbelkinder gibt es nichts Wichtigeres als Bewegung in jeder Form – und das ist auch gut so, denn schließlich gibt es noch so viel zu üben und zu erkunden. Wickeln ist für die Kleinen nur eine äußerst lästige Unterbrechung ihres Bewegungsdranges. Grenzen und Regeln können ihren Bewegungsdrang in diesem Alter nicht unterdrücken, auch haben die Kleinen keinerlei Einsicht für Erklärungen. Schimpfen und ein Klaps auf den Po sind also wirkungslos.

Ein guter Ansatz waren hingegen das Mobile und Spielzeug zum Festhalten. Wenn die bisherigen Strategien nicht mehr interessant genug sind, sollten Sie sich etwas Neues ausdenken, um Ihren Sohn während des Wickelns zu beschäftigen: z. B. singen, klatschen, Fingerspiele, ganz tolles Spielzeug (z. B. die elektrische Zahnbürste, die so interessant summt und vibriert …), das es nur beim Wickeln gibt, ein feuchter Waschlappen zum Lutschen (bitte immer frischen Lappen nehmen) oder Ähnliches.

Das Wickelproblem haben fast alle Mütter, und es wird Sie vermutlich noch etliche Monate begleiten. Manchmal sind die „Easy Up Pants“ von Pampers eine Hilfe, weil sie sich im Stehen anziehen lassen.

Ganz wichtig: Bitte denken Sie daran, Ihren Sohn keine Sekunde mehr aus den Augen zu lassen! Wenn es Ihnen auf der Wickelauflage zu gefährlich wird, weil André so wendig ist, können Sie das Wickeln auch auf den Boden verlegen.

Alles Gute und herzliche Grüße

Ihre Andrea Schmelz