„Gute“ Fette machen Ihr Kind nicht fett, sondern steigern den IQ!

Das Gehirn besteht zu 60 Prozent aus Fett. Und weil sich bei Kindern dieses Gewebe noch im Wachstum befindet, ist es auf einen kontinuierlichen Nachschub an hochwertigen Fettsäuren angewiesen. Bleibt er aus, können Lernschwierigkeiten erste Anzeichen für einen Mangel sein. Wie Sie Ihr Kind durch Fette „fit im Kopf“ machen, erfahren Sie hier. 

Inhaltsverzeichnis

Brain-Food – Das Lern-Wunder durch essenzielle Fettsäuren

Kinder, die in der Schule häufig unkonzentriert sind oder Schwierigkeiten haben, übereinen längeren Zeitraum bei der Sache zu bleiben, sind womöglich nicht ausreichend mit ungesättigten Fettsäuren versorgt. Rund 30 Prozent der Gesamt-Kilo-kalorien sollte Ihr Kind in Form von Fett aufnehmen. Ideal wäre, wenn ein Drittel davon aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, sprich Omega-3- & Omega-6-Fettsäuren, bestehen würde.

Keine Angst vor zu viel Fett

Trotz aller Beweise sind viele Eltern nach wie vor skeptisch und scheuen sich, ihrem Kind Fett zu geben. Sogenannte Transfette in verarbeiteten und gebratenen Lebensmitteln sind im Übermaß auch wirklich schädlich für die Gesundheit Ihres Kindes. Das gilt ebenfalls für gesättigte Fettsäuren in Milch oder Fleischprodukten. Das bedeutet aber nicht, dass Sie Ihr Kind auf Diät setzen sollen. Im Gegenteil: Ich empfehle Ihnen, darauf zu achten, dass die guten Fettsäuren aus Meeresfisch, Nüssen, Samen und Pflanzenölen nicht zu kurz kommen.

Studien: Einfluss von Omega 3 auf die GehirnEntwicklung

Dr. Peter Willats von der Universität of Dundee in Schottland konnte nachweisen, dass Babys, die mit Omega-3-fettreicher Milchnahrung gefüttert wurden, im Alter von zehn Monaten bessere Fähigkeiten zur Problemlösung hatten als ihre Altersgenossen ohne entsprechende Ernährung. Auch bei älteren Kindern zwischen acht und zwölf Jahren waren die intellektuellen Fähigkeiten durch Omega-3-Fettsäuren nachweislich verbessert. „Typische ADHS-Symptome wie Lernschwierigkeiten wurden dadurch minimiert“, erklären Forscher von der Oxford University. 

Diese 2 Gehirn-Fettsäuren machen Ihr Kind klug

1. Omega-3-Fettsäuren

Alpha-Linolensäure ist die „Großmutter“ der Omega-3-Fettsäuren und reichlich in Leinsamen, Kürbiskernen oder Walnüssen – sowie natürlich auch in den daraus hergestellten Ölen – enthalten. Unser Körper kann einen Teil dieser Säure in EPA und DHA umwandeln. Effektiver lässt sich die Zufuhr jedoch durch öligen Kaltwasserfisch wie Hering, Lachs, Makrele oder Sardinen erhöhen. Auch Eier können Omega- 3-Fettsäuren liefern, falls die Hennen Omega-3-reich ernährt wurden. Das steht in der Regel auf dem Etikett.

  • Alpha-Linolensäure -> EPA -> DHA

    Unser Körper kann einen Teil der aufgenommenen Alpha-Linolensäurein EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docasahexaensäure) umwandeln.

2. Omega-6-Fettsäuren

Von allen Körpergeweben besitzt das Gehirn den größten Anteil an Omega-6- Fettsäuren. Die „Großmutter“ dieser Fettfamilie ist die Linolsäure, die beispielsweise in Sonnenblumenkernen oder Sesamsamen enthalten ist. Sie wird vom Körper in Gamma-Linolensäure (GLA) umgewandelt. Die finden Sie übrigens auch in Nachtkerzen- und Borretschöl (im Reformhauser hältlich)

So ist Ihr Kind reichlich mit Fettsäuren versorgt:

  1. Samen und Fisch: Geben Sie Ihrem Kind zweimal pro Woche jeweils 100 g öligen Meeresfisch. An den restlichen Tagen streuen Sie 1 Esslöffel gemahlene Leinsamen über Müsli, Salat oder Suppe. Auch gut: Vollkornbrot mit Sesamsamen, Kürbis- oder Sonnenblumenkernen.
  2. Samenöle: Wenn sich Ihr Kind weder für Fisch noch für Samen begeistern lässt, sollten Sie auf hochwertige Pflanzenöle setzen. Ideal ist eine Ölmischung, die die gleichen Anteile an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren enthält (z. B. Hanfsamenöl) sowie kaltgepresst ist. Eine große Auswahl finden Sie im Reformhaus oder Biomarkt. Sie können das Öl kalten und warmen Speisen zufügen, dürfen es aber keinesfalls stark (über 42 Grad) er hitzen – sonst werden die empfindlichen Fettsäuren zerstört.