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Markenklamotten: Wenn das Kind nichts anderes mehr will!

Wie Sie mit dem Markenwahn umgehen

Markenkleidung und alles, was damit zu tun hat, ist in vielen Familien ein Reizthema. Viele Heranwachsende pochen darauf mit einer Selbstverständlichkeit, die mitunter befremdet. Eltern wissen oft nicht, wie sie dann richtig reagieren sollen. Einerseits sehen sie ihre pubertierenden Kinder in einer glitzernden Konsumwelt verschwinden, andererseits möchten sie ihrem Nachwuchs auch nicht ins Abseits stellen 

Jan-Uwe Rogge Portrait
Expertenrat von 
Dr. Jan-Uwe Rogge, Familienberater und Bestsellerautor

„Mein Sohn, der Severin“, erzählt Charlotte Bauer, „dem ist das Beste, was es an Klamotten gibt, gerade gut genug! Er geht nur in ausgewählte Shops, die gerade ‚in‘ oder ‚hip‘ sind. Alles andere ist ihm nicht recht. Ich kann das ja noch bei den Hosen oder dem Hemd verstehen, aber auch das T-Shirt, der Slip, die Strümpfe …!“ Sie schüttelt ihren Kopf: „Alles, aber auch alles muss bei ihm durchgestylt sein. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte ich darüber lachen, weil er manchmal wie eine Schaufensterpuppe daherkommt.“

„Meine Tochter Patricia“, fährt ihre Mutter Roswitha Albers fort, „ist jetzt elf Jahre alt, fängt an zu pubertieren und ist ähnlich.“ Sie denkt nach: „Gut! Sie war mit den Anziehsachen schon immer kompliziert. Nur jetzt ist alles viel heftiger! Jetzt steht sie morgens stundenlang vor dem Spiegel und probiert einen Fummel nach dem anderen an.“ Die Mutter stockt: „Was heißt hier Fummel? Das ist alles Markenware, edles, schickes Design. Sie hat schon Sinn für Qualität, das muss man ihr lassen.“ Dann sieht mich Patricia Albers an und fragt: „Aber wo soll dieser Markenwahn nur enden?“

Markenkleidung aus Sicht der Jugendlichen

Unterhält man sich mit Severin und Patricia, treten andere Punkte zutage, die dabei helfen, das „Phänomen Markenklamotten“ aus der Perspektive der Jugendlichen einzuschätzen:

Severin findet Markenkleidung „geil“ und „cool“: „Ich mag sie einfach, und sie sitzt besser. Ich fühle mich gut darin. Und außerdem: Meine Mutter fährt doch auch auf solche Sachen ab. Die kauft sich doch auch nichts von der Stange.“ Er denkt nach: „Außerdem verdiene ich mir Geld dazu, trage Zeitungen aus und helfe einer Nachbarin beim Rasenmähen.“ Severin schüttelt den Kopf. Ein Schmarotzer wäre er nicht, und wenn das Geld nicht reichen würde, dann wäre die Oma auch noch da und würde manchmal etwas zuschießen.

Patricia kann die Aufregung ihrer Mutter überhaupt nicht verstehen. Schließlich wären alle ihre Freundinnen genauso gekleidet, aber deren Mütter würden nicht so rumzicken. Ihre Mutter täte ja fast so, als wäre sie ein Monster. „Bin ich aber nicht. Alle sind so.“ Da müsse man doch mithalten und nicht wie „Aschenputtel“ daherkommen. Dann grinst sie und fügt ebenso ernsthaft wie altbacken hinzu: Was hat man denn sonst? Ehrlich!“ Ihre Stimme bekommt einen entrüsteten Klang: „Morgens Schule, nachmittags Schule, immer Schule. Und dann das Getue der Eltern, so gut hätten sie es früher auch gern gehabt.“ Sie hat einen genervten Gesichtsausdruck: „Diese miese Weinerlichkeit. Gestern war gestern, und heute ist heute. Basta!

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