Der erfolgreiche Auslandsaufenthalt: Tipps für Eltern!

Immer mehr Teenager nutzen die Gelegenheit, während der Schulzeit ins Ausland zu gehen, um Sprachkenntnisse zu erlangen und zu vertiefen. Die folgenden Tipps sollen Ihnen helfen, bei der Wahl des Auslandsaufenthalts mit Ihrem Kind eine gute Entscheidung zu treffen. 

Inhaltsverzeichnis

Schüleraustausch und Sprachreisen für Teenager

Ihrem Kind bieten sich zwei verschiedene Alternativen für den Auslandsaufenthalt an: der Schüleraustausch und die Sprachreise.

1. Möglichkeit: Schüleraustausch in der Pubertät

Da Schüleraustausch-Programme im direkten Austausch mit Gegenbesuch zwischen einer deutschen Familie und einer Familie im Ausland heute kaum mehr stattfinden, spricht man heute vermehrt von Auslandsjahr, Austauschjahr, Schuljahr im Ausland oder von einem High-School-Besuch. Normalerweise lebt Ihr Kind dabei mehrere Monate in einer Gastfamilie, besucht die weiterführende Schule vor Ort und nimmt so aktiv am Familienleben und -alltag teil. Immer mehr der deutschen Gastschüler entscheiden sich alternativ für die Unterbringung in einem Internat.

Dauer und Start des Schüleraustauschs

Eine „richtige“ oder „falsche“ Dauer für einen Schüleraustausch gibt es daher nicht. Je nach Programm und Gastland sind verschiedene Zeiträume realisierbar. So gibt es oft die Option für ein Schuljahr oder ein Schulhalbjahr. Insbesondere in den Ländern, die ihr Schuljahr in drei oder vier so genannte Terms einteilen, ist auch ein kürzerer Aufenthalt von etwa drei Monaten möglich. In der Regel können die meisten Programme vor Ort noch verlängert werden.

Meist bietet sich ein Auslandsjahr während der Pubertät nach dem Abschluss der Mittelstufe und vor dem Eintritt in die Oberstufe an. Seit der Einführung der Schulzeitverkürzung G8 geht der Großteil deutscher Austauschschüler somit nach der 9. Klasse bzw. im Laufe der Jahrgangsstufe 10 ins Ausland. Außerdem ist es denkbar, als Gymnasiast das Einführungsjahr der Oberstufe erst noch regulär zu durchlaufen, danach an einem Schüleraustauschprogramm teilzunehmen, um schließlich nach der Rückkehr mit der 11. Klasse einzusteigen. Ebenso beenden Haupt-, Real- und oft auch Gesamtschüler erst mal die 10. Klasse, bevor sie für längere Zeit ins Ausland gehen. Sollte Ihr Kind noch in G8 sein, darf es die Jahrgangsstufe 11 und 12 der deutschen Oberstufe nicht verpassen, denn die beiden letzten Schuljahre sind abiturrelevant. Deshalb sollten Sie vor der Planung eines Schüleraustauschs die Vorgaben studieren und frühzeitig mit Ihrem Kind ein Gespräch mit den Verantwortlichen der Schule führen.

Kosten und Finanzierung des Auslandsaufenthaltes

Ein Schüleraustausch ist in der Regel ein kostenintensives Unterfangen. Folgende Kostenpunkte müssen Sie dabei berücksichtigen:

  • eventuell Dienstleistungen von der Austauschorganisation, wie die Beratung und Begleitung der Planungsphase, die Abwicklung der Bewerbung, die Vermittlung, die Vorbereitung in Deutschland und die Betreuung vor Ort im Gastland sowie gegebenenfalls eine Nachbereitung
  • An- und Abreise ins Gastland
  • Versicherungen (Haftpflicht-, Kranken-, Unfall-, Reisegepäckversicherung)
  • je nach Gastland und Programmform: gegebenenfalls Schulgebühren und Aufwandsentschädigung für die Gastfamilie
  • Internatsgebühren bei Aufenthalt im Internat
  • Taschengeld (etwa 100 bis 250 ? monatlich)

High-School-Aufenthalte werden mehrheitlich privat finanziert. Es gibt jedoch auch finanzielle Unterstützung und Stipendien, die Jugendlichen aus einkommensschwächeren Familien einen Schüleraustausch ermöglichen können. So können Sie beispielsweise die staatliche Förderung Auslands-BAföG beantragen, wenn Ihr Kind mindestens für ein halbes Jahr im Ausland zur Schule geht. Im Idealfall zahlt der deutsche Staat 465 Euro monatlich zuzüglich einer Pauschale für die An- und Abreise von bis zu 1.000 Euro.

Für ein Schüleraustausch-Stipendium als Teil- oder Vollstipendium können sich alle Jugendlichen bewerben, die die jeweiligen Voraussetzungen erfüllen. Manche Stipendien werden einkommensabhängig vergeben, andere wiederum richten sich an leistungsstarke oder im Bereich Sport, Musik oder Kunst besonders begabte Schüler.

Umfangreiche Informationen zum Schüleraustausch und zu Stipendienmöglichkeiten finden Sie im Handbuch Fernweh. Der Ratgeber zum Schüleraustausch: weltweiser Verlag 2014, 608 Seiten, 18,50 Euro, ISBN 978-3-935897-27-3

2. Möglichkeit: Sprachreisen für Teenager!

Kürzere Sprachreisen kann Ihr Kind bereits in der Unter- und Mittelstufe antreten, um seine Fremdsprachenkenntnisse durch Sprachunterricht und das Kennenlernen von Kultur und Alltag des Gastlandes zu vertiefen. Angebote gibt es sowohl für Sprachanfänger als auch für Fortgeschrittene, die ein spezielles Sprachzertifikat erwerben möchten. Die Unterbringung kann man je nach Alter und Land bei einer Gastfamilie (oft auch zusammen mit einem anderen Gast), in einem Wohnheim, einem Internat, einer Wohngemeinschaft oder in einem Apartment erfolgen.

Da die Angebote im Bereich der Sprachreisen sehr vielfältig sind, empfehlen wir als immer aktuelles Nachschlagewerk: Handbuch Weltentdecker. Der Ratgeber für Auslandsaufenthalte: 304 Seiten, 14,80 Euro, ISBN: 978-3-935897-26-6

Tipp: Besuchen Sie die Jugendbildungsmesse!
Die Jugendbildungsmesse findet deutschlandweit statt. Hier können Sie und Ihr Teenager sich vor Ort informieren.