Konkurrenz unter Schwestern
von Anonym
Liebe Frau Reimann-Höhn,
wir haben zwei Töchter im Alter von sieben und acht Jahren (16 Monate auseinander). Die Große ist unheimlich leistungsorientiert, an sich ja nichts Schlechtes, aber sie will alles gleich können. Sie ist richtig verzweifelt und weint, wenn das nicht sofort klappt – besonders wenn ihrer Schwester etwas eher als ihr gelingt oder sie bessere Noten bekommt. In diesen Situationen ist nicht an sie heranzukommen, weder mit Beschwichtigungen noch mit der Beteuerung, dass sie das doch nicht auch können muss. Wir wissen nicht, was wir tun können, damit sie nicht so leidet. Haben Sie einen Tipp?
Antwort von: Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn
Liebe Leserin,
Sie schildern ein häufiges Problem von erstgeborenen Kindern. Um sich gegen die vermeintliche „Konkurrenz“ der Nachgeborenen abzusichern, meinen sie, alles schneller und besser als das jüngere Geschwisterkind können zu müssen. Ist dieses Konkurrenzverhalten noch gekoppelt mit einem grundlegend ehrgeizigen Charakter, kann das ältere Kind wirklich sehr unter den als schlimm empfundenen Misserfolgen leiden. Es fühlt sich sozusagen immer von dem Können und den Leistungen des Zweitgeborenen verfolgt und befürchtet, durch sein angebliches „Versagen“ die Anerkennung seiner Eltern zu verlieren. Es glaubt, es müsse als das ältere Kind doch in allen Bereichen besser und erfolgreicher sein.
Bei vielen erstgeborenen Kindern ist diese Angst tief verwurzelt und nur ganz langsam aufzulösen. Seien Sie also auf jeden Fall geduldig und sagen oder zeigen Sie Ihrer großen Tochter immer wieder, wie lieb Sie sie haben. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, dass beide Mädchen unterschiedliche Hobbys und Freunde haben, damit sie so selten wie möglich in Situationen geraten, in denen sie sich miteinander vergleichen können. Wichtig ist auch, dass Sie die Erfolge in Schule und Freizeit bei beiden Kindern sehen und regelmäßig anerkennen. Mit der Zeit wird so das Selbstbewusstsein Ihrer großen Tochter sicher stabiler, sodass sie auch Misserfolge besser verkraften kann.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg
Ihre Uta Reimann-Höhn
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