Scheidenverklebung – was tun?

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Sehr geehrte Frau Dr. Schmelz,

bei unserer Tochter Janina wurde im Dezember eine Scheidenverklebung festgestellt. Der Kinderarzt empfahl die Anwendung von „Linoladiol-H N“, womit die Verklebung auch gelöst werden konnte. Vor kurzem stellten wir erneut eine Verklebung fest. Kann die Verklebung auch anders behandelt werden? Tritt die Verklebung immer wieder auf? Was können wir tun, um ein erneutes Verkleben zu verhindern, z. B Verwendung einer neutralen Salbe wie Bepanthen oder Gabe von Globuli?

von Frau K.

Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz

Liebe Frau K.,

eine Verklebung der kleinen Schamlippen kommt bei etwa zwei Prozent der Mädchen im Alter zwischen drei Monaten und sechs Jahren vor, wobei Mädchen zwischen ein und zwei Jahren an stärksten betroffen sind. Wenn bei Ihrer Tochter eine Veranlagung hierzu besteht, können die Schamlippen immer wieder verkleben. Die übliche Behandlung erfolgt mit einer östrogenhaltigen Creme – wie dies ja auch bei Ihrer Tochter gemacht wurde. Auch eine mehrmalige Behandlung ist möglich, denn die Salbe wird ja immer nur kurzfristig eingesetzt.

Vorbeugend können Sie eine pflegende Salbe (wie die von Ihnen genannte Bepanthen Salbe) oder etwas Mandelöl nehmen und täglich den Scheidenbereich sanft (!) damit einfetten, um einer erneuten Verklebung etwas vorzubeugen. Wichtig: Es darf dabei nichts verletzt werden! Damit lässt sich das Verkleben jedoch nicht immer verhindern. Manchmal kann eine homöopathische Konstitutionsbehandlung helfen.

So lange der Scheideneingang nicht vollständig verschlossen ist und deswegen ein Problem beim Wasserlassen besteht, können Sie auch einfach abwarten. Oft löst sich die Verklebung problemlos von selbst – spätestens in der Pubertät, wenn die körpereigene Östrogenproduktion einsetzt.

Herzliche Grüße und alles Gute für Ihre kleine Tochter!

Ihre Dr. med. Andrea Schmelz