Musikgarten und Co.: Musikalische Frühförderung für Babys

Das Angebot an Frühförderung für Babys und Kleinkinder wird immer größer. Die Klassiker wie Babyschwimmen, PEKiP-Gruppen und Eltern-Kind-Turnen kennen inzwischen nahezu alle Mütter. Doch es gibt auch Angebote wie der Musikgarten, die sich auf die musikalische Frühförderung konzentrieren. Wir stellen Ihnen die besten musikalischen Frühförderungskurse vor und verraten Ihnen, was Sie dazu wissen sollten.  

Inhaltsverzeichnis

Frühkindliche Förderung für Babys

Zu viele Frühförderungskurse könnten Ihr Baby oder Kleinkind überfordern, weil es jeden Tag neue Termine und andere „Action“ gibt, die möglicherweise nicht immer ideal mit dem Schlafrhythmus Ihres Kindes harmonieren. Deshalb sollten Sie einen Frühförderungskurs für Ihr Baby gezielt auswählen. Im Kleinkindalter dürfen es – je nach Aufgeschlossenheit Ihres Kindes – eventuell auch zwei Angebote sein.

Frühkindliche Förderung – Babysingen: Eltern singen mit ihrem Baby

Babysingen ist ein Angebot für Mütter/Väter und ihr Baby im ersten Lebensjahr oder bis 18 Monaten. Das Singen dient der Kommunikation zwischen Eltern und Kind. Dabei können Lieder beispielsweise zum Spiel auffordern oder das Kleine in den Schlaf begleiten. So stärkt das Singen die Bindung zwischen Eltern und Kind. Dabei können sich Eltern und Baby entspannen und harmonisch zueinander finden. Mamas oder Papas Stimme gibt dem Kleinen Vertrauen, Geborgenheit und Halt. Eltern lernen beim Babysingen Schlaf-, Wiegen-, Kinder und Volkslieder aus aller Welt. Auch Spielverse, Fingerspiele und Kniereiter gehören zum Programm. Oft wird auch mit dem Baby auf dem Arm getanzt. Je nach Anbieter umfassen Kurse für Babysingen zwischen fünf und 20 Stunden zu 40 bis 60 Minuten. Pro Stunde müssen Sie mit 7,50 bis 9,00 rechnen. Es sind meist sechs bis acht Eltern mit ihrem Kind in einer Gruppe. Babysingen wird von Musikpädagogen, Musikschulen, Hebammen oder Familienbildungsstätten angeboten. Um einen Kurs zu finden, können Sie im Internet nach „Babysingen“ oder „Eltern-Baby- Singen“ suchen.

Frühkindliche Förderung – Musikgarten: Ein Konzept vom Baby- bis ins Kindergartenalter

Der Musikgarten ist ein musikpädagogisches Konzept, das Kinder und ihre Eltern zum gemeinsamen Musizieren anregt. Auch hier gibt es Angebote für Babys und ihre Eltern, zusätzlich aber auch Module für größere Kinder:

  • Musikgarten für Babys ab 3 bis 18 Monaten. Babys erspüren die Musik in erster Linie über die sensitive Körpererfahrung und über Bewegungen. Mama oder Papa tragen und wiegen ihr Kleines zur Musik und singen ihrem Kind etwas vor. Auch Fingerspiele und gemeinsames Tanzen gehören dazu. Die Baby-Stunden sind der Aufmerksamkeitsspanne der Kleinen angepasst und dauern 30 bis 35 Minuten.
  • Musikgarten Teil 1 „Wir machen Musik“ für Kinder von 1,5 bis 3 Jahren. Kinder in diesem Alter nehmen die Welt der Klänge über alle Sinne auf. Daher wird im Kurs gesungen, getanzt und geklatscht. Auch Echo- und Singspiele sowie die Verwendung einfacher Instrumente (Klanghölzer, Glöckchen, Rasseln oder Trommeln) rücken jetzt mehr in den Vordergrund. Die Kleinen beobachten den Stundenablauf aufmerksam und beginnen bald, mehrfach Gehörtes und Gesehenes nachzuahmen. Die Kursstunden dauern in der Regel 40 Minuten.
  • Musikgarten Teil 2 „Der musikalische Jahreskreis“ für Kinder von 3 bis 5 Jahren. Im Kindergartenalter erleben Kinder den Ablauf des Jahres bewusst mit. Im Kurs lassen sich daraus Verknüpfungen zur Natur herstellen, die es musikalisch zu erforschen gilt. Jetzt können Kinder Klänge, Melodien und Texte bewusster wahrnehmen. Die Sprache rückt mehr in den Vordergrund, das Spiel auf verschiedenen Instrumenten wird weiterentwickelt. Daneben werden auch Bewegungs- und Tanzspiele intensiviert. Die Kursstunden dauern meist 45 Minuten. Durch das gemeinsame Singen werden Kinder angeregt, ihre eigene Stimme zu entdecken. Klatsch- und Echospiele sowie das Musizieren auf verschiedenen Instrumenten fördern das Rhythmusgefühl. Fingerspiele, Tanzen zur Musik und Kreisspiele regen Fein- und Grobmotorik an. Auch Hinhören und Sprechen werden gefördert. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass Musikerziehung positive Auswirkungen auf die Entwicklung von Intelligenz, Kreativität und Sprache hat und das logische Denken, das räumliche Vorstellungsvermögen sowie die soziale Kompetenz und Teamfähigkeit von Kindern fördert. Die Kurse (immer Kind mit Begleitperson) umfassen jeweils zehn Unterrichtsstunden. Je nach Anbieter kostet eine Unterrichtseinheit zwischen 4 und 8 . In einer Gruppe sind meist zwischen acht und zwölf Kinder plus Bezugsperson. Angeboten werden die Kurse von Musikschulen, Familienbildungsstätten oder Musikpädagogen. Unter www.musikgarten.info können Sie nach einem speziell ausgebildeten Musikgarten-Lehrer in Ihrer Nähe suchen. Musikalische Früherziehung nach dem Musikgarten-Konzept führt schon die Kleinsten ganz spielerisch an Klänge und Rhythmen heran. Der Aufbau in mehreren Modulen, gestaffelt nach dem Alter des Kindes, ist gut durchdacht, die Kursinhalte sind ansprechend und abwechslungsreich – rundum empfehlenswert. Kostenlose Schnupperstunden sind in der Regel möglich.

Frühkindliche Förderung – Kindertanz: Spielerisch die ersten Schritte erlernen

Im Kindertanz geht es darum, die natürliche Lust am Tanzen zu fördern. Es gibt erste Angebote für Kinder zwischen zwei und fünf Jahren. Die meisten Kindertanz-Kurse richten sich aber erst an Kinder ab vier bis fünf Jahren. Kinder im Vorschulalter sollen dabei spielerisch in die Welt des Tanzes eingeführt werden. Dazu dienen Tanz- und Improvisationsspiele, Tänze aus aller Welt, aber auch verschiedene Bewegungselemente wie Turnen, Hüpfen, Drehen, Springen, Rennen. Beim Kindertanz lernen Kinder ihren Körper bewusst zu erleben und können ihr natürliches Bewegungsbedürfnis ausleben. Sie entwickeln Spaß an der Bewegung und Freude am körperlichen Ausdruck. Dabei werden Muskeln gekräftigt sowie Haltung, Motorik, Fantasie, Musikalität und Rhythmik geschult. Sogar mancher Haltungsfehler aufgrund einer zu schwachen Muskulatur kann ausgeglichen werden. Kindertanz wird meist von Tanz- oder Ballettschulen, aber auch von Volkshochschulen angeboten. Je nach Anbieter gibt es entweder eine feste Mitgliedschaft mit einer Unterrichtsstunde pro Woche (monatliche Kosten meist zwischen 20 und 40 ) oder eine bestimmte Anzahl von Kursstunden (z. B. 8 bis 15 Stunden, Kosten pro Stunde zwischen 3,50 und 6 ). Wenn Ihr Kind Spaß am Tanzen hat, ist Kindertanz eine gute Möglichkeit, es motorisch zu fördern, und speziell für Mädchen eine prima Alternative zum Kinderturnen! Am besten lassen Sie Ihr Kind eine Schnupperstunde nehmen, damit es sehen kann, ob ihm Kindertanz gefällt.