Bis hierher und nicht weiter: Grenzen setzen und konsequent bleiben
Unterscheiden Sie zwischen Wünschen und Bedürfnissen
Ihr Kind hat ganz fundamentale Bedürfnisse nach Nähe, Sicherheit, Fürsorge, Nahrung, Kleidung und Schlaf, die Sie als Eltern befriedigen müssen, damit es gesund aufwachsen kann. Darüber hinaus haben Kinder viele Wünsche, die einer momentanen Laune entspringen. Kinder kennen zunächst noch keinen Unterschied zwischen dem, was sie wirklich brauchen, und dem, worauf sie gerade Lust haben. Umso mehr müssen Sie als Eltern sich dieses Unterschieds bewusst sein! Natürlich braucht Ihr Kind täglich ausgewogene Mahlzeiten, aber es „braucht“ weder Pommes noch Ketchup. Sie können ihm diese also guten Gewissens abschlagen, wenn Sie aus Gründen einer gesunden Ernährung darauf verzichten wollen. Ihr Kind wird deshalb keinen Schaden nehmen, auch wenn es momentan vielleicht schmollt, weil „alle anderen das auch essen dürfen“. Sie können Ihr Kind nicht verwöhnen, indem Sie ihm „zu viel“ von dem geben, was es wirklich braucht, sprich: einfühlsam auf seine Bedürfnisse eingehen. Verwöhnte Kinder sind Kinder, die kein Nein akzeptieren können. Kinder, die erwarten, dass ihre unmittelbaren Wünsche jederzeit sofort erfüllt werden. Kinder, die fordernd und anstrengend sind. Doch so entwickeln sich nur Kinder, die zu viel vom Verkehrten bekommen – und das oft genug aus falschen Gründen. Das Verzwickte ist, dass Kinder sich oft ihrer eigentlichen Bedürfnisse nicht bewusst sind, aber fast immer genau wissen, wozu sie gerade Lust haben. Helfen Sie Ihrem Kind, indem Sie nicht fragen „Worauf hast du Lust?“ oder „Was willst du?“, sondern „Was brauchst du jetzt (von mir)?“
Mein Tipp: |
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Wenn alle Bedürfnisse Ihres Kindes befriedigt sind, dürfen Sie ihm auch einige seiner Wünsche erfüllen. Wenn Ihr Kind das bekommt, worauf es gerade Lust hat, wird es keinen Schaden daran nehmen, so lange Sie dadurch nicht versuchen, Konflikten aus dem Weg zu gehen, sich beliebt zu machen oder eigene Bedürfnisse und Grenzen zu unterdrücken. |
Auch Eltern dürfen „Nein, ich will nicht!“ sagen
Gerade einfühlsame Eltern, die auf die Bedürfnisse ihres Kindes Rücksicht nehmen, vergessen manchmal ihre eigenen Bedürfnisse nach Ruhe, Erholung oder Ordnung. Sie gestehen ihrem Kind in der Trotzphase selbstverständlich sein „Nein, ich will nicht!“ zu, vergessen es aber manchmal auch selbst zu sagen. Bitte denken Sie daran: Nur Eltern, die gut für sich selber sorgen, können auf Dauer auch gut für ihre Kinder sorgen!