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Förderkurse für Babys
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Förderkurse: Welche Frühförderung ist gut für Ihr Baby?

Babykurse sinnvoll wählen

Das Angebot für Babykurse wird immer größer und unüberschaubarer. Doch bringen Sprachkurse für Kleinkinder wirklich etwas – oder profitiert nur der Anbieter? Und wie viel Frühförderung ist überhaupt nötig? Lesen Sie hier einige Informationen über Förderkurse für Babys. 

Expertenrat von 
Dr. med. Andrea Schmelz, Ärztin

Der Begriff „Frühförderung“ ist heute in aller Munde, und so manche Mutter hat schon ein schlechtes Gewissen, wenn sie mit ihrem Kleinen nicht einen oder gar mehrere Babykurse besucht. Fakt ist, dass die ersten Jahre eines Kindes die wichtigsten für seine Entwicklung sind. Der Aufbau des Gehirns ist bei der Geburt noch längst nicht abgeschlossen. Jede Anregung von außen prägt die Verbindungen der Nervenbahnen und beeinflusst so die spätere Leistungsfähigkeit des Gehirns. Welche Verknüpfungen im Gehirn ausgebildet und beibehalten werden und welche hingegen wieder gelöst werden, hängt davon ab, wie und wofür das Baby sein Gehirn einsetzt und was es an Anregungen erhält. Viele Forscher gehen davon aus, dass es für die Entwicklung bestimmter Fertigkeiten ganz bestimmte „Zeitfenster“ gibt, die eine Weile offen stehen, sich dann aber auf Dauer schließen – was spätestens in der Pubertät geschieht. So endet etwa das optimale Alter, in dem fast mühelos eine Fremdsprache erlernt werden kann, mit etwa sieben, spätestens jedoch mit zehn Jahren. Natürlich kann man dann immer noch eine Fremdsprache erlernen, doch fällt das nicht mehr so leicht. Wenn Kinder jedoch frühzeitig eine Fremdsprache erlernen, wird diese sogar in derselben Hirnregion abgespeichert wie die Muttersprache.

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Sprachkurse als Frühförderung für Kleinkinder?

Kinder ab etwa drei Jahren werden spielend zum „Sprachgenie“; sie erlernen mühelos und akzentfrei eine Fremdsprache. Sprachkurse zur Frühförderung ab dem Kindergartenalter Kindergarten-Kindsind deshalb sinnvoll, wenn auch bei durchschnittlichen Kosten von 25 bis 65 € pro Monat nicht unbedingt billig. Meist gibt es dafür eine Stunde spielerischen Sprachunterricht pro Woche, da sind natürlich keine Wunder zu erwarten. Deshalb ist es angebracht, etwas Durchhaltevermögen mitzubringen und möglichst mehrere Jahre lang dabei zu bleiben.

Bei manchen Förderkursen gibt es zusätzlich Kassetten, die zu Hause gehört werden können. Dann geht das Lernen meist flotter voran. Dagegen ist nichts einzuwenden, so lange es dem Kind Spaß macht. Artet das Ganze aber in eine Art Zwang aus, ist es mit dem Interesse an der Fremdsprache oft schnell vorbei. Es werden vereinzelt auch schon Förderkurse für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr angeboten. Davon ist eher abzuraten, denn es ist besser, wenn die Kleinen bis zum Alter von drei Jahren erst einmal ihre Muttersprache perfektionieren. Ansonsten kommt es zu einer gewissen Sprachverwirrung, die auch bei Kindern aus zweisprachigen Familien zu beobachten ist. Dabei werfen die Kleinen zunächst beide Sprachen durcheinander. Mit etwas Verzögerung entwickeln aber auch diese Kinder zwei korrekte und voneinander getrennte Sprachsysteme.

Mein Tipp zur Frühförderung von Sprachen:
Besser und effektiver als Sprachkurse ist ein zweisprachiger Kindergarten. Denn dort kann die fremde Sprache direkt ins Alltagsleben eingebettet werden, und die Kleinen beschäftigen sich sehr viel intensiver damit. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der Besuch einer zweisprachigen Kita und danach einer zweisprachigen Grundschule das erfolgreichste Modell für den frühen Spracherwerb ist.
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Kommentare zu "Förderkurse: Welche Frühförderung ist gut für Ihr Baby?"
  • Anonym schreibt am 07.07.2011

    Korrekter Link:

    http://www.multilingualliving.com/

    Sowie zu Studien von Dr. Petito:

    http://sciencev1.orf.at/science/news/61326

    http://www.welt.de/print-wams/article122348/Zweite_Sprache_foerdert_die_kindliche_Entwicklung.html

    http://www.utsc.utoronto.ca/~petitto/index.php

  • Anonym schreibt am 07.07.2011

    Sie schreiben:
    „Es werden vereinzelt auch schon Förderkurse für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr angeboten. Davon ist eher abzuraten, denn es ist besser, wenn die Kleinen bis zum Alter von drei Jahren erst einmal ihre Muttersprache perfektionieren. Ansonsten kommt es zu einer gewissen Sprachverwirrung, die auch bei Kindern aus zweisprachigen Familien zu beobachten ist. Dabei werfen die Kleinen zunächst beide Sprachen durcheinander. Mit etwas Verzögerung entwickeln aber auch diese Kinder zwei korrekte und voneinander getrennte Sprachsysteme.“

    Dieser Absatz, insbesondere die Behauptung, dass man bei Kindern aus zweisprachigen Familien eine „gewisse Sprachverwirrung“ beobachten kann, wobei die Kinder „beide Sprachen durcheinanderwerfen“ ist nicht korrekt und wurde wissenschaftlich widerlegt.
    Bitte wenden Sie sich an Studien von Dr. Laura-Ann Petito, Prof. Fred Genesee, Dr. Ellen Bialystok, unter anderem. Kleinkinder und Babies, die simultan mehrsprachig aufwachsen sind weder verwirrt, noch zeigen sie eine Sprachverzögerung auf. Das Gegenteil ist der Fall: je früher die Kinder mit einer Zweitsprache Konfrontiert werden, desto eher lernen sie, beide Sprachen fliessend und akzentfrei zu sprechen. Es gibt keine Nachteile wenn Babies und Kleinkinder unter 2 Jahren mit einer Zweitsprache konfrontiert werden.

    Laut einer Studie von Laura-Ann Petitto erlernen insbesondere Babies eine Zweitsprache besonders leicht weil sie im Gehirn zu diesem Zweck spezifische neuronale Netzwerke entwickeln. Die Zweitsprache wird in diesem Alter im gleichen Areal der Großhirnrinde, wo auch die Muttersprache ist, abgelegt. Auf Grund dieser Tatsache erlernen Babies/Kleinkinder die Zweitsprache nämlich als Muttersprache, und das akzentfrei! Erst in späteren Jahren, ab ca 5, entwickeln sich eigene Sprachzentren, mit der Folge, dass das akzentfreie erlernen anderer Sprachen schwieriger wird. Das Kleinkindalter ist demnach das ideale Alter, um ein Kind in einer Zweitsprache gezielt zu fördern: sei dies nun in einer bilingualen Familie, im Kindergarten oder in Frühförderkursen!

    Ich bitte Sie, den obigen Absatz zu korrigieren bzw zu entfernen, da die Behauptung, „frühkindliche Sprachförderung (unter 2 Jahren) verwirrt das Kind und führt zu Sprachentwicklunsverzögerung“ ein Mythos ist, welches nur dazu beiträgt, bilinguale Familien zu versunsichern, bzw Familien, die Mehrsprachigkeit anstreben, fehl zu informieren.

    Mit freundlichen Grüssen,
    Alice Lapuerta
    Redakteurin der Zeitschrift „Multilingual Living“ (www. Multilingualliving.org)


    Weiter Links und Information:

    http://sciencev1.orf.at/science/news/61326

    http://www.welt.de/print-wams/article122348/Zweite_Sprache_foerdert_die_kindliche_Entwicklung.html

    http://www.utsc.utoronto.ca/~petitto/index.php
    https://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:hdUHYanQxtgJ:ilabs.washington.edu/news/GeoWissen.pdf+zweitspracherwerb+je+fr%C3%BCher+desto+besser+petitto&hl=de&gl=at&pid=bl&srcid=ADGEESip5uJhR_gqtuXvAwE0KQ64oeNXyTjawEvriqMjdCCF-o_rSCO074cxsTw7db2sFftc86SsyMFam4aWmPP45uquUVdcZLp02Bo83vzmFFyTDzCVuoDCvZL9IncLsKNFrIIjlrBa&sig=AHIEtbQuvlAdy3TSPkvMm9tNKPS45S6pmA&pli=1
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