Teure Handyfallen
So verhalten Sie sich richtig!
Der Rückruf-Trick
Eine beliebte Masche: Sie erhalten einen Anruf, Ihr Handy klingelt nur ein einziges Mal. Sie schauen nach und sehen im Display eine Festnetz-Telefonnummer. Die Nummer erscheint Ihnen zwar unbekannt, doch man weiß ja nie – vielleicht steckt ja ein wichtiger Anruf dahinter?! Außerdem: Was soll schon bei einem Rückruf auf eine ganz normale Festnetznummer passieren? Also rufen Sie zurück – und landen prompt bei einer Sex-Hotline!
Tage oder Wochen später – Sie haben dieses Telefonat längst vergessen – ruft Sie ein angeblicher Mitarbeiter Ihres Handy-Netzbetreibers an. Unter einem Vorwand, z.B. kostenlose Zusendung eines Zusatzgeräts, versucht der Anrufer, Ihre Adresse zu erfahren. Meistens erfolgreich.
Nun haben die Betrüger Ihre Handy-Nummer und Ihre Adresse – also alles, was sie benötigen, um Ihnen eine Rechnung über eine angerufene Erotik-Nummer per Briefpost zuzustellen!
Achtung! Selbst wenn Sie mit unterdrückter Rufnummer anrufen, kann die Falle zuschnappen. Denn manche Abzocker verfügen über die technischen Möglichkeiten, die Anzeigensperre aufzuheben!
So schützen Sie sich: Rufen Sie niemals eine Ihnen unbekannte Telefonnummer zurück! Auch eine harmlos aussehende Festnetznummer kann es in sich haben. Geben Sie am Telefon fremden Anrufern gegenüber niemals Ihre Adresse preis, auch dann nicht, wenn man Ihnen angeblich etwas schenken will. Ihr Netzanbieter besitzt Ihre Anschrift – sonst könnte er Ihnen die Rechnung nicht zusenden. Er wird Sie also deswegen niemals anrufen.
Der Handy-Internet-Trick
Im Internet gibt es eine Vielzahl betrügerischer Seiten, die mit zweifelhaften Dienstleistungen Aufmerksamkeit erwecken wollen, etwa mit der Berechnung der Lebenserwartung, einem Intelligenztest oder der Handy-Ortung. Wer die Seiten nutzen möchte und dazu wie verlangt seine Handy-Nummer in ein Fenster eintippt, bekommt prompt die Quittung für sein blauäugiges Handeln. Nämlich in Form einer „Mehrwertdienste“-Rechnung, die auch schon mal einen dreistelligen Betrag erreichen kann. Mit diesem Trick ersparen sich die Betrüger den lästigen Aufwand, Ihre Adresse auszubaldowern.So schützen Sie sich: Geben Sie im Internet niemals Ihre Handy-Nummer preis!
Vorsicht mit Apps!
Apps (applications) sind kleine Programme, die man sich kostenlos oder für wenig Geld auf sein Smartphone laden kann. Doch Achtung: Etwa die Hälfte aller Apps schickt Daten über den Aufenthaltsort des Nutzers an die Herausgeber der Apps, die mithilfe dieser Informationen beispielsweise Bewegungsprofile des Nutzers erstellen und Rückschlüsse auf seine Lebensgewohnheiten ziehen können!
So schützen Sie sich: Leider lassen sich Ortungs-Apps nicht ohne weiteres von harmlosen Apps unterscheiden. Schalten Sie im Zweifel die GPS-Funktion an Ihrem Smartphone ab. Dann kann Sie niemand mehr orten.
So verhalten Sie sich bei ungerechtfertigten Forderungen am besten
Bleiben Sie bei ungerechtfertigten Forderungen konsequent. Zahlen Sie nicht, bzw. (wenn der Betrag bereits eingezogen wurde) verlangen Sie Ihr Geld von dem Unternehmen zurück. Die Forderung des Unternehmens setzt voraus, dass ein Vertragsabschluss zu Stande gekommen ist. War sich der Vertragspartner nicht bewusst, dass er einen kostenpflichtigen Vertrag einging, ist auch kein rechtsgültiger Vertrag abgeschlossen worden. Weisen Sie die Forderung schriftlich zurück.
Noch ein Tipp: Sie haben auch die Möglichkeit, Ihr Handy gegen Abbuchungen von Drittanbietern sperren zu lassen. Näheres finden Sie in den AGB Ihres Netzbetreibers und in der Bedienungsanleitung Ihres Handys.
Besserung in Sicht!
Aufgrund massiver Beschwerden wollen die Mobilfunkanbieter nun ein System einführen, mit dem unerwartete Abbuchungen von der Handy-Rechnung unterbunden werden. Die Anbieter sollen dazu verpflichtet werden, alle Konditionen zu einem Angebot (Preis, Laufzeit, Kündigungsfrist etc.) offen und lesbar anzuzeigen. Der Kunde muss diese ausdrücklich zur Kenntnis nehmen und die Kenntnisnahme bestätigen. Die Umsetzung soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Zusätzlich gilt: Melden Sie jeden Missbrauch der Telekommunikationsdienste an die zuständige Bundesnetzagentur (www.bundesnetzagentur.de, Tel. 0291-9 95 52 06).