Nach der Geburt wieder arbeiten: Wichtiges rund um Elterngeld Plus
Elterngeld Plus
Elterngeld: Unterschiede zwischen Basis und Plus
Das Elterngeld Plus wurde in Deutschland schon im Jahr 2016 recht gut angenommen. Das zeigt eine Statistik, laut der in diesem Jahr von insgesamt 1.640.118 Elterngeld-Beziehern 208.787 auch das Elterngeld Plus in Anspruch nahmen. Inzwischen dürfte sich dieser Wert deutlich erhöht haben, da die Berufstätigkeit beider Eltern in immer mehr Familien zum ganz gewöhnlichen Prozedere geworden ist.
Elterngeld Plus kann sinnvoll sein, wenn Mama und Papa arbeiten.
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Beim Basiselterngeld beläuft sich der Bezugszeitraum auf maximal vierzehn Monate. Bei Elterngeld Plus erfolgt eine Verdopplung dieses Zeitraumes auf insgesamt 28 Monate, wobei das ausgezahlte Geld pro Monat sinkt. Der Betrag, den Eltern beim Basiselterngeld bekämen, wird bei der Auszahlung von Elterngeld Plus halbiert. Wer also einen Anspruch auf 1.000 Euro Basiselterngeld hat, bekommt im Rahmen des Elterngeld Plus Systems 500 Euro monatlich. Erleichtern soll das Elterngeld Plus dabei vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, denn mit dem zusätzlichen Geld lässt sich eine gute Betreuung für das Kind meist leichter finden und bezahlen.
Elterngeld Plus bekommen nur Eltern von Kindern, die frühestens am 1. Juli 2015 geboren wurden. Auch gibt es einen Partnerschaftsbonus, der recht sinnvoll sein kann. Diesen nehmen Eltern dann in Anspruch, wenn sie wenigstens vier Monate lang gleichzeitig in Teilzeit (zwischen 25 und dreißig Stunden wöchentlich) arbeiten und Elterngeld Plus beziehen. Wer das bestätigt und im Antrag vermerkt, dessen Bezugszeitraum verlängert sich je Partner um weitere vier Monate. Elterngeld Plus wird dann für maximal 36 Monate gezahlt. Was den Antrag betrifft, hat familien-wegweiser.de informative Checklisten zusammengestellt.
Tipp: Das Meiste aus dem Elterngeld herausholen
Nicht nur beim Basiselterngeld, sondern auch bei Elterngeld Plus gilt: Die Anträge sind kompliziert und umfangreich. Es lohnt sich, alle notwendigen Dokumente und Nachweise schon vor der Geburt des Kindes zusammenzustellen und den Antrag vollständig auszufüllen. Dann muss nach der Geburt nur noch die Geburtsurkunde beigefügt und der Antrag abgeschickt werden. So verhindern Eltern, dass sich der erste Stress und vielleicht auch die Stilldemenz negativ auf den Antrag auswirken.
Clever ausgefüllte Anträge können die Höhe des Elterngeldes optimieren.
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Auch bei sehr genauem Vorgehen ist es Eltern jedoch nicht immer möglich, den Antrag so auszufüllen, dass sie das Maximum an Elterngeld Plus erhalten. Es ist durchaus möglich, dass sich die ausgezahlte Summe pro Monat durch die Beratung seitens eines Experten deutlich erhöhen lässt. Daher sollten Eltern am besten einen Experten kontaktieren und sich gemeinsam mit ihm den Antrag und alle Eventualitäten anschauen. Erste Hinweise, was die Höhe des Elterngeldes betrifft, können sich Eltern mit speziellen Rechnern einholen. Hier geht es zum Elterngeldrechner von elterngeld.de. Das Ergebnis dieses Rechners gibt an, wie hoch die monatlich gezahlte Summe beim Basiselterngeld sein könnte. Wer Elterngeld Plus beziehen will, muss den errechneten Betrag daher halbieren. Interessant hierbei: Es halbieren sich nicht nur die Mindestsätze, sondern auch mögliche Zuschläge für Mehrlinge oder Geschwisterkinder.
Eltern können das Meiste aus dem Elterngeld Plus herausholen, wenn sie sich vorab genau überlegen, welche Kombination am vorteilhaftesten für sie ist. So lassen sich Basiselterngeld, Elterngeld Plus und Partnerschaftsbonus sogar miteinander verbinden, was zu längeren Bezugszeiträumen und letztlich mehr Geld im Sparschwein führen kann. Um die beste Kombination herauszufinden, kann sich die Konsultation eines Experten ebenfalls lohnen.
Welche Voraussetzungen müssen für Elterngeld Plus erfüllt sein?
Natürlich gibt es auch für Elterngeld Plus einige wichtige Voraussetzungen, die Eltern schon beim Stellen des Antrages erfüllen müssen. Entscheidend sind hier vor allem
- die eigenständige Betreuung des Babys im gleichen Haushalt,
- eine Teilzeitstelle mit maximal dreißig Wochenstunden,
- ein Wohnsitz in Deutschland.
Das Elterngeld Plus gilt als hilfreich, wenn es um Gleichberechtigung geht.
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Eltern, die diese Leistung in Anspruch nehmen möchten, dürfen also nicht in Vollzeit tätig sein. Das ist vor allem für Väter interessant, die ohne das Elterngeld auch weiterhin in Vollzeit gearbeitet hätten. Mit dem eigenen Arbeitgeber sollte daher genau abgestimmt werden, ob und welche Konsequenzen sich durch die Verringerung der Arbeitszeit ergeben.
Letztlich aber kann das Elterngeld Plus vor allem für Väter gute Chancen bieten, sich in der ersten Zeit mit Kind mehr mit ihrer neuen Rolle zu beschäftigen und den Familienalltag kennenzulernen. So hat sich das Statistische Bundesamt schon 2017 sehr positiv über die Beteiligung von Vätern geäußert und berichtete, dass seit der Einführung der Leistung immer mehr Väter Elternzeit nehmen. Das wiederum tut dem Gleichberechtigungs-Trend in Deutschland gut, denn so fällt es auch Hauptverdienern leichter, die Leistungen ihres Partners besser zu erkennen und wertschätzen zu können.