Betreuungsgeld: Wenn Sie sich Vollzeit der Erziehung widmen
Staatliche Hilfe für Full-Time-Eltern
Doch was ist nun eigentlich das Betreuungsgeld?
Das Betreuungsgeld ist eine finanzielle Zuwendung des Staates, das an Eltern gezahlt wird, und zwar an die Eltern, die ihr Kind bewusst zu Hause erziehen und darauf verzichten, einen Krippenplatz in Anspruch zu nehmen. Das ist genau der Grund, weshalb das Betreuungsgeld als Herdprämie diffamiert wird. Manche Politiker sehen darin einen Rückschritt für alle Frauen. Denn das Betreuungsgeld ist tatsächlich den Frauen vorbehalten, die zugunsten ihres Kindes auf eine Berufstätigkeit verzichten.
Obwohl das Betreuungsgeld 2013 kommen soll, wird immer noch darüber debattiert, welche Bedingungen genau damit verknüpft sein sollen. So plädiert der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer dafür, dass mit der Auszahlung der Nachweis von ärztlichen Untersuchungen verknüpft sein soll. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Kinder auf jeden Fall die Vorsorgeuntersuchungen durchlaufen und so auch sprachliche Defizite, beispielsweise von ausländischen Kindern, schneller aufgefangen werden können.
Bei der Debatte um das Betreuungsgeld wird auch immer wieder das Argument eingeworfen, dass bildungsferne Familien sich mit dem Geld ein schönes Leben machen könnten, ihre Kinder nicht in Betreuungseinrichtungen schicken und sie stattdessen verwahrlosen lassen. Dahinter steckt auch die Befürchtung, diese Gruppe könnte das Geld lieber in Alkohol investieren, statt sich der Kindererziehung zu widmen.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt bleibt diese familienpolitische Leistung umstritten. Noch im Oktober soll der Bundestag darüber abstimmen. Es ist wünschenswert, dass die Koalition bis dahin eine Einigung gefunden hat - schließlich ist das Betreuungsgeld eine wertvolle Hilfe für Familien.