Clean Eating: Ist der Ernährungstrend auch für Familien geeignet?

Haben Sie schon davon gehört? Sind Sie vielleicht beim Durchblättern diverser Zeitschriften darauf gestoßen? Clean Eating ist DER neue Trend. Doch was steckt dahinter? Und ist diese Ernährungsform auch für die ganze Familie geeignet? Hier erfahren Sie alles, was Sie darüber wissen müssen. 

Inhaltsverzeichnis

Hinter dem Begriff „Clean Eating“, also „sauberes Essen“, steckt mehr als eine Diät. Es stellt eine ganze Ernährungsform dar, bei der bewusst auf alles, was zu stark verarbeitet ist, verzichtet wird. Es ist daher auch für Familien super geeignet.

Vollwert-Ernährung 2.0: Mehr als fünf ist nicht mehr clean

Um zu entscheiden, ob ein Produkt als clean gilt oder nicht, gibt es folgende relativ einfache Einteilung:

  • Produkte ohne Label sind automatisch clean. Dazu gehören Obst und Gemüse, Eier, Milch, Getreideflocken, Fisch und Fleisch natur.
  • Bei Produkten mit Label muss die Zutatenliste gelesen werden. Produkte mit mehr als fünf Inhaltsstoffen wie Tiefkühl-Fertigpizza, aber auch Sahnepudding oder Milchschnitten und Produkte, deren Inhaltsstoffe schwierig zu lesen sind, gelten als nicht clean.

Denn dann sind sie entweder zu hoch verarbeitet oder mit Farbstoffen, Konservierungsmitteln und anderen Zusatzstoffen versetzt. Nachteil dieser Regelung ist, dass auch an sich empfehlenswerte Produkte wie manche Müslimischungen ohne jegliche Zusätze wegfallen.

Die wichtigsten Clean-Food-Regeln

Die Tabelle (siehe unten) gibt Ihnen einen guten Überblick über die wichtigsten Regeln. Gegenübergestellt finden Sie einen Vergleich mit den üblichen Ernährungsempfehlungen.

Vorteile von Clean Food

Clean Food soll den Körper fitter und leistungsfähiger machen, die Haut soll schöner werden. All das ist nicht wissenschaftlich belegt.

Nachteil beim Clean Food

Empfohlen werden sehr oft auch Superfoods wie Chiasamen, Acaibeeren & Co. Ernährungswissenschaftlich ist zwar dagegen meist nichts einzuwenden, aus ökologischer Sicht (Transportwege, Produktion) sind diese Superfoods aber nicht uneingeschränkt als positiv zu bewerten. Außerdem können sie hohe Schadstoffmengen enthalten. Da sie jedoch problemlos gegen heimisches Superfood wie Leinsamen, Himbeeren oder Heidelbeeren ausgetauscht werden können, steht einem Sommer mit Clean Food nichts mehr im Weg.

Tabelle: Die wichtigsten Clean-Food-Regeln

Clean FoodVergleich mit offiziellen Ernährungsempfehlungen
Frühstücke Darauf wird hier besonderes Augenmerk gelegt. Es regt den Stoffwechsel an und beugt Heißhunger vor. Alte Rezepte werden neu verpackt. So kommt der etwas öde anmutende Haferbrei hier in Form der trendigen Over-Night Oats auf den Frühstückstisch. Auch für die klassische Ernährungswissenschaft ist das Frühstück ein Muss, das für die notwendige Startenergie sorgt.
Mahlzeiten-

häufigkeit
5 bis 6 kleinere Mahlzeiten werden empfohlen. Dadurch bleibt der Insulinspiegel stabil und der Stoffwechsel aktiv. Manche Richtungen empfehlen auch, auf das Abendessen zu verzichten. Grundsätzlich liegt auch hier das Optimum für Kinder bei regelmäßigen Mahlzeiten, bestehend aus 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten. Auf das Abendessen sollten Kinder auf keinen Fall verzichten.
Ausgewogenheit

des Speiseplans
langsam verdauliche Kohlenhydrate, gesunde Fette und hochwertige Proteine Auch hier werden viele langkettige Kohlenhydrate aus Vollkorngetreideprodukte wie Brot, Nudeln, Müsli, Hülsenfrüchte für die lang anhaltende Sättigung empfohlen. Dazu pflanzliche Fette mit viel Omega-3-Fettsäuren und hochwertiges Eiweiß für optimalen Wachstum.
Zusatzstoffe keine Nahrungsmittel mit künstlichen Zusätzen wie Geschmacksverstärkern, Farbstoffen etc. sollten möglichst vermieden werden
Süßigkeiten,

Weißmehlprodukte
liefern nur leere Kilokalorien und sollten daher vermieden werden Möglichst reduzieren. Süßigkeiten werden in der Größenordnung von 1 Handvoll pro Tag geduldet, Weißmehlprodukte selten.
Nährstoffmischung Eiweiß und Kohlenhydrate mischen; sättigt besser und nachhaltiger. Jede Mahlzeit sollte sowohl Kohlenhydrate als auch Eiweiß enthalten.