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Fördern Sie das logische Denken Ihres Kindes

Spielerische Lernmethoden für logisches Denken und Rechnen

Den Grundstein zu planendem und logischem Denken legen schon Kleinkinder beim Spielen. Sie trainieren so ihre Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit und bilden damit ihre intellektuellen Fertigkeiten ständig weiter aus. Merke: Der Turm aus Bauklötzen fällt anfangs immer wieder um, aber irgendwann bleibt er auch stehen. So erhalten Kinder allmählich eine Vorstellung davon, wie Gegenstände, Raum und Zeit zusammenhängen. Doch auch im Schulalter muss das logische Denken trainiert werden. 

Expertenrat von 
Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn, Lern- und Erziehungsexpertin

Spielerische Erfahrungen im Kleinkindalter sind notwendig, um sich in der Welt der Logik Schritt für Schritt weiterzuentwickeln und um auch später u. a. im Mathematikunterricht mithalten zu können. Es ist inzwischen zwar wissenschaftlich bewiesen, dass Menschen einen angeborenen Zahlensinn besitzen und schon vier Monate alte Säuglinge Zahlen erkennen sowie einfache Plus-Minus-Aufgaben durchführen können, aber ohne Förderung stagnieren diese Fähigkeiten.

Rechnen kann also jeder lernen, sofern er nicht eine Dyskalkulie (Rechenschwäche) hat. Kinder, die niemals die Gelegenheit hatten, sich intensiv mit verschiedenen Materialien zu beschäftigen und alle möglichen Experimente durchzuführen, haben allerdings in der Schule weitaus schlechtere Startchancen. Daher habe ich Ihnen einige Lerntricks und -spiele zusammengestellt, mit denen Ihr Kind das logische Denken und seine Rechenfähigkeiten verbessern kann.

Wie Kinder Sicherheit im Hunderterraum erreichen

Im Alltag aber auch in der weiterführenden Schule ist es absolut sinnvoll, die vier Grundrechenarten im Hunderterzahlenraum sicher zu beherrschen. Nutzen Sie daher jede Gelegenheit, mit Ihrem Kind diese Fähigkeit zu trainieren. Auch das Einmaleins sollte Ihr Kind im Schlaf können. Bei vielen Rechnungen wird es gebraucht, sowohl in der Grundschule als auch im späteren Mathematikunterricht. Da ist es zeitraubend, wenn Ihr Kind sich jede Aufgabe erst mühsam erarbeitet. Damit das Gedächtnis weniger arbeiten muss, eignet sich für viele Inhalte die Lernmethode des Memo-Haus. Dabei werden einzelne Räume verschiedenen Inhalten zugeordnet. Beim gedanklichen Wandern durch das Haus kann Ihr Kind sich diese Inhalte bildlich vorstellen. Auch beim Einmaleins-Lernen hat sich das schon bewährt. Und so geht es:

Lernmethode: Memo-Märchenhaus – ein Haus voller Zahlen

Erschaffen Sie sich mit Ihrem Kind ein fantasievolles Haus mit zehn Zimmern. Das kann zum Beispiel ein Märchen-, ein Tier-, ein Familien- oder ein Pflanzenhaus sein, in dem jeder Raum einen eigenen Charakter hat. Jedem Raum wird dann auch eine Einmaleins-Reihe zugeordnet. Im Märchenhaus könnte das wie in der folgenden Tabelle aussehen, wobei Ihr Kind die Märchen natürlich kennen sollte. Falls das nicht der Fall ist, wählen Sie lieber ein Tierhaus aus und entscheiden Sie sich für zehn verschiedene Tierarten.

Das Märchenhaus
Raum Märchen Einmaleins-Reihe
FlurSchneewittchen1er-Reihe
KücheHänsel und Gretel2er-Reihe
WohnzimmerAschenputtel3er-Reihe
VorratskammerZwerg Nase4er-Reihe
BadezimmerDer Teufel mit den 3 goldenen Haaren5er-Reihe
MädchenzimmerRumpelstilzchen6er-Reihe
JungenzimmerFrau Holle7er-Reihe
ArbeitszimmerRotkäppchen8er-Reihe
DachbodenDas tapfere Schneiderlein9er-Reihe
KellerDie Prinzessin auf der Erbse10er-Reihe

Erfinden Sie nun gemeinsam mit Ihrem Kind zu jedem/r Raum/Märchen/Einmaleins-Reihe eine eigene Geschichte, zum Beispiel:

Flur: Dort ist das Schneewittchen zu Hause, das eine böse Stiefmutter hat. Jeden Abend schließt Schneewittchen die Augen und zählt langsam 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10. Bei jeder Zahl wünscht es sich, die böse Stiefmutter möge sie endlich in Ruhe lassen.

Küche: Hänsel und Gretel sammeln Brotkrumen, um den Weg aus dem Wald zu markieren. Jedes Kind findet immer zwei Brotkrumen und zusammen zählen sie: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18 und 20.

Wohnzimmer: Aschenputtel sortiert gute und schlechte Linsen. Es macht dabei 3er-Häufchen und zählt 3, 6, 9, 12, 15, 18, 21, 24, 27 und 30.

Vorratskammer: Zwerg Nase findet in der Vorratskammer eine Tüte Gummibärchen. Er ist entzückt und zählt seine Reichtümer in 4er-Schritten: 4, 8, 12, 16, 20, 24, 28, 32, 36 und 40.

Badezimmer: Dort grämt sich der Teufel mit den 3 goldenen Haaren, weil sie ihm ausgerissen wurden. Der tapfere Junge, der die Haare gegen Gold eingetauscht hat, zählt inzwischen seinen Schatz. Er bildet mit den Goldmünzen 5er-Stapel: 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 und 50.

Mädchenzimmer: Hier treibt Rumpelstilzchen sein Unwesen und stapelt Holz um sein Feuer herum. Je nachdem, wie kalt es ist, bedient es sich bei den kleinen oder den größeren Vorräten. Die Stapel setzen sich natürlich aus 6-er-Zahlen zusammen. Der kleinste enthält sechs Holzstücke, der nächstgrößere 12, dann kommt einer mit 18 Holzstücken, 24, 30, 36, 42, 48, 54 und der größte Holzstapel, den Rumpelstilzchen nur in eisigen Nächten benötigt, zählt 60 Holzstücke.

Frau Holle: Bei Frau Holle dreht sich alles um den Schnee, den sie mit ihren Helferinnen und Helfern auf die Erde rieseln lässt. Damit die Kinder damit Schneebälle unterschiedlichster Größen bauen können, fällt der Schnee in 7er-Häufchen auf die Erde. Für die kleinsten Schneebälle benötigen die Kinder 7 Flocken, für einen etwas größeren 14, dann 21, 28, 35, 42, 49, 56 und für den größten Schneeball 70 weiße, weiche Schneeflocken.

Und so weiter: Mit den restlichen Zimmern verfahren Sie genauso weiter beziehungsweise Sie lassen Ihr Kind so viele Ideen wie möglich selber einbringen. Je ausgefallener und fantasievoller die Ideen Ihres Kindes sind, desto besser wird es sich die Einmaleins-Reihen merken können.

Bauen Sie das wandelbare Haus langsam auf!

Gehen Sie beim Aufbau dieser Lernmethode langsam vor, denn auch das Einmalseins lernt Ihr Kind ja nicht an einem Tag. Immer wenn eine neue Zahlenreihe in der Schule durchgenommen wird, können Sie dem Haus ein weiteres Zimmer zufügen. So kommt Ihr Kind nicht durcheinander und verwechselt keine Räume. Das ist sehr wichtig, denn wenn es einmal damit beginnt, die Märchen durcheinanderzubringen, verliert die Methode an Wirksamkeit.

Vielleicht wirkt diese Lerntechnik etwas aufwändig, aber im Hinblick darauf, dass das Einmaleins lebenslanges Grundwissen ist, macht diese wirkungsvolle Methode durchaus Sinn. Außerdem können Sie die verschiedenen Märchen- oder Tierräume später auch für andere Lerninhalte verwenden. 

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Als Leser von „Lernen und Fördern mit Spaß“ erfahren Sie hier noch, mit welchen Knobel-Spielen Sie das logische Denken Ihrer Kinder steigern können.

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