Fallbeispiel 3: Zu hoher Medienkonsum
Er habe da ein anderes Problem, erklärt
Peter Harder, als er die Geschichten gehört hat.
„Bei mir kracht es ständig wegen des Fernseh- und Computerkonsums meines 15-jährigen Sohnes Ole.“ Der hänge ständig vor dem Bildschirm, zieht sich alle
„rein, ganz nach dem Motto: Genug ist nicht genug“. Es gäbe da schon
„Absprachen, so etwa 90 Minuten pro Tag“. Ole wäre damit einverstanden, vor allem auch mit dem Grundsatz:
„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, also erst die Schulaufgaben, die häuslichen Pflichten, Mülleimer runterbringen, Geschirrspüler ausräumen, Tisch abdecken, dann Computer und Fernsehen.“ Aber er würde sich nicht an die zeitlichen Vorgaben halten, er habe
„immer neue Ausreden, Ausflüchte“. Die Stimme des Vaters bekommt einen genervten Klang:
„Und irgendwann geht einem das so etwas von auf den Senkel. Dann reißt einem der Gedulds - faden!“ Er schüttelt seinen Kopf:
„Wer nicht hören will, muss eben fühlen!“ Neulich habe er seinem Sohn den
„Fernseher aus seinem Zimmer geholt, den Internetzugang gekappt, das Handy weggenommen“. Der Vater lächelt gequält:
„Ich habe ihm eine medienfreie Zeit spendiert. Für eine Woche!“ Und sein Sohn habe das
„klaglos akzeptiert“. Er wisse nicht, ob
„er woanders am Computer oder vor dem Fernseher saß, war mir auch egal! Der brauchte seine Lektion“. Aber gelernt habe sein Sohn nichts daraus: „Alles ging so weiter wie bisher!“ Dann habe er nach einiger Zeit
„das Strafmaß auf zwei Wochen erhöht“. Aber geholfen hat das nicht wirklich, denn kaum habe sein Sohn wieder Zugang zu
„diesem Teufelszeug“ gehabt, ging
„das Theater wieder von vorne los“. Als er den Medienentzug auf vier Wochen ausdehnen wollte, habe sein Sohn ganz ruhig gemeint:
„Papa, du hast die schwächeren Nerven. Überleg’ dir mal was Klügeres!“ Da wäre er ins Grübeln gekommen und habe das Gespräch mit seinem Sohngesucht:
„Und wir haben eine Lösung gefunden!“ Doch dazu später.