Konzentrationskiller: Was hindert mein Kind am Lernen?
Konzentrationskiller 3: Falsche Lernzeiten
Nicht alle Menschen fallen um die Mittagszeit ins „Suppenkoma“, aber viele eben doch. Auch wechseln sich Leistungshochs und -tiefs über den Tag ab, die die Konzentrationsfähigkeit des Kindes beeinflussen. Ein zweites Leistungshoch haben viele Menschen noch einmal am späteren Nachmittag. Trifft das so auf Ihr Kind zu, hat das folgende Konsequenzen für die Planung der Arbeitszeiten und Lerninhalte:
- Nach dem Mittagessen eine längere Pause machen. Fehlt diese Pause, holt sie sich Ihr Kind vermutlich unbewusst trotzdem und beginnt zu träumen, zu trödeln oder mit viel Energie wenig Vorzeigbares zu produzieren – das frustriert.
- Eine bewusste „Auszeit“ nehmen. Fragen Sie Ihr Kind, was es in der Mittagspause zur Erholung machen möchte. So nimmt Ihr Kind diese Pause auch bewusst war und schafft es danach sich wieder zu konzentrieren.
- Bei der Pausengestaltung helfen. Lassen Sie zunächst Ihr Kind entscheiden, ob es in der Mittagspause z.B. Fußball spielen, Musik hören oder schlafen möchte. Beobachten Sie Ihr Kind, ob es sich anschließend gut konzentriert mit den Hausaufgaben beschäftigt. Falls nicht, suchen Sie gemeinsam nach Alternativen.
- Schwierigen Lernstoff nur bei voller Konzentration lernen. Falls längere Pausen am Mittag nicht möglich sind, kann es sinnvoll sein, dass sich Ihr Kind z.B. kniffelige Matheaufgaben oder neue Grammatikregeln bis zum späteren Nachmittag, dem zweiten Tagesleistungshoch, aufhebt.
Konzentrationskiller 4: Häufige Störungen von außen
Viele Schüler haben es während des Lernens zuhause mit ständigen Störungen zu tun, vor denen sie sich nicht unmittelbar schützen können: Ein Freund klingelt an der Tür, das Telefon läutet im Flur, im Nachbarzimmer hören die Geschwister laut Musik, die Freundin schickt eine wichtige Nachricht, der Hund spielt unter dem Schreibtisch, die neue Computerzeitschrift liegt auf dem Bett etc. Zahlreiche äußere Konzentrationskiller also, mit denen Ihr Kind vielleicht täglich zu kämpfen hat. Jede dieser Ablenkungen führt dazu, dass Ihr Kind sich anschließend wieder neu auf seine Aufgaben konzentrieren muss. Im schlechtesten Fall hat es nach zwei Stunden kaum etwas geschafft, ist frustriert und fühlt sich ausgelaugt. Sich immer wieder neu konzentrieren zu müssen, ist für Ihr Kind anstrengender, als die Konzentration eine Weile aufrecht zu erhalten. Je mehr Störungen Ihr Kind also während des Lernens verdauen muss, umso weniger wird es sich nach einiger Zeit noch konzentrieren können.