Entscheidungsfindung und Interessenkonflikte mit Pubertierenden
Was Sie vermeiden sollten und was Sie stattdessen tun können
Diese Dinge sollten Sie bei Konflikten, Meinungsverschiedenheiten oder Entscheidungssituationen mit Ihrem pubertierenden Kind auf gar keinen Fall tun!
Konflikte mit Pubertierenden: Einen klaren Standpunkt einnehmen, aber ehrlich bleiben
- lange oder wiederholt ergebnislos herumdiskutieren: Überlegen Sie, was Sie eigentlich sagen wollen. Kommunizieren Sie offen, positiv, direkt und freundlich, was Sie möchten. Das kommt gleich in doppelter Hinsicht besser an: Erstens versteht der Teenager eher, was Sie meinen, und zweitens mag er das lieber als ein hilfloses „Herumgeeier“.
- unklaren oder gar keinen Standpunkt einnehmen: Jugendliche brauchen ein klares Gegenüber mit einer dezidierten Haltung. Trauen Sie sich, einen klaren Standpunkt zu vertreten. Das bedeutet nicht, stur auf Ihrer Meinung zu verharren, sondern die eigenen Ansichten wichtig zu nehmen und zu vertreten – wichtig auch für Ihre Funktion als Vorbild.
- Unsicherheiten überspielen: Wenn Sie mal nicht weiterwissen, ist es gut, das auch zu benennen: „Dazu fällt mir jetzt gerade nichts ein. Ich muss mir darüber Gedanken machen.“ Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Aufrichtigkeit. Jugendliche können ruhig wissen, dass Erwachsene auch mal nicht weiterwissen. Suchen Sie dann aber auch eine Lösung, und sprechen Sie das Thema wieder an.
Entscheidungen mit Pubertierenden treffen: Beziehen Sie Ihr Kind mit ein!
- einfach über den Kopf des Jugendlichen hinweg entscheiden, ohne ihn dazu zu hören: Jugendliche wollen mitbestimmen, wenn es um ihre Belange und Interessen geht. Deshalb sollten sie immer um ihre Meinung gefragt werden. Einfach über ihren Kopf hinweg etwas zu entscheiden, erleben sie zu Recht als Bevormundung und Kränkung. Besprechen Sie also möglichst viele Regeln und Verbote mit Ihrem Kind, und treten Sie in Verhandlungen miteinander. Ihr Kind hat ein Recht, um seine „Rechte“ zu kämpfen.
- auf einer moralischen Ebene argumentieren: Moralpredigten und Verallgemeinerungen („Das macht man nicht!“) sind unpersönlich und nerven Jugendliche. Bleiben Sie persönlich und konkret: „Ich möchte nicht, dass …“
- mit der eigenen Vergangenheit argumentieren („Das durfte ich früher auch nicht!“): Vergleiche mit „früher“ hinken. Die Zeiten haben sich geändert, deshalb zieht das Argument nicht. Außerdem wollen Jugendliche nicht mit Ihnen verglichen werden – sie wollen ja endlich erwachsen und ganz sie selbst werden. Behalten Sie diese Gedanken also lieber für sich.