Trotzphase: So verhindern Sie Machtkämpfe am Abend

In einem gewissen Alter landen Kinder in der Trotzphase. Machtkämpfe sind da keine Seltenheit. Oft kommt es abends vor dem Zubettgehen zu Konflikten, die die ganze Familie stressen. Lesen Sie hier, wie Sie die Machtkämpfe am Abend am besten verhindern und auflösen können. 

Inhaltsverzeichnis

Tipps für ein stressfreies Zubettgehen

Kinder um die 3 Jahre erleben oft eine ausgeprägte Trotzphase, in der es oft zu Machtkämpfen zwischen dem Kind und mindestens einem Elternteil kommt. Insbesondere, wenn sich diese Machtkämpfe gerne auf den Abend verlagern, ist das sehr nervenaufreibend. Bei Kindern äußert sich dies häufig, wenn sie, bevor Sie ins Bett gehen, auf einmal ganz viele Dinge zusätzlich zum gewohnten Abendritual möchten, beispielsweise ein weiteres Glas Wasser, Milch oder Tee, noch eine weitere Geschichte lesen oder ähnliches. Zudem müssen bestimmte Dinge jeden Abend genau gleich ablaufen. Weicht die Situation vom gewohnten Ritual ab, wird lautstark der richtige Ablauf eingefordert. Wenn dies nicht geschieht, folgen meist große Tobsuchtsanfälle.

Trotzphase & Zubettgehen: So entschärfen Sie den Machtkampf am Abend!

Es ist gar nicht so selten, dass Kinder penibel auf der Einhaltung bestimmter Rituale und Abläufe bestehen, die zur Harmonie in der Familie führen. Diese geben dem Kind Sicherheit und Orientierung. Wie stark ein Kind alles „reglementiert“ haben möchte und wie sehr es bei Abweichungen vom Ablauf aus dem Konzept kommt, ist individuell sehr unterschiedlich.

Bei Kindern in der Trotzphase ist dieses Bedürfnis in der Regel recht ausgeprägt. Besprechen Sie mit Ihrem Kind am besten schon am Nachmittag, was ihr für das Abendritual wichtig ist.

Aufschiebetaktik: diesen Machtkampf sollten Sie unterbinden

Die Taktik, abends noch dies und das zu brauchen oder zu wollen, haben viele Kinder, nur um noch nicht ins Bett zu müssen – sei es, weil sie sich schlecht von den Eltern trennen können oder weil sie Angst haben, etwas zu verpassen. Auf „noch eine Geschichte (oder Milch, Tee, Wasser…) und noch eine“ sollten Sie sich nicht einlassen. Sie können Ihrem Kind in der Trotzphase jedoch abends einen Eierwecker hinstellen, der zu einer bestimmten Zeit klingelt. Ist es bis dahin bettfertig, können Sie zwei Geschichten vorlesen, weil sie so schnell war. Ist das Kind erst später fertig, reicht die Zeit nur noch für eine Geschichte.

Abendrituale gegen Machtkämpfe und Trotzphasen am Abend 

Bauen Sie alles, was Ihrem Kind wichtig ist, ins Abendritual ein, sodass es jeden Abend automatisch „abgearbeitet“ wird. Dagegen anzukämpfen macht keinen Sinn. Ihr Kind kommt dann nur völlig aus dem Konzept, es gibt ein Riesentheater, und alles dauert im Endeffekt bloß länger. Planen Sie für die Abendrituale lieber genügend Zeit ein und beginnen Sie früher mit dem Zubettgehen, dann können Sie bei den ganzen Abläufen auch eher geduldig bleiben. Schließlich kann es sein, dass Ihr Kind in der Trotzphase das Abendtheater veranstaltet, um mehr Zeit mit seinen Eltern verbringen zu können. Eventuell möchte das Kind deshalb nicht in Bett. Dies ist insbesondere schwierig, wenn ein Elternteil erst spät abends nach Hause kommt und dann noch mit dem Kleinen spielt. Eine Lösung: Machen Sie Ihr Kind bettfertig, bevor Mama oder Papa spät von der Arbeit nach Hause kommen. Dann kann noch etwas länger gespielt werden. Dieser sollte dann aber in Begeisterungsstürme ausbrechen, wenn das Kind abends schon im Nachthemd auftritt.