Lernen in den Ferien?!

Stehen die Ferien vor der Tür, kommt die Frage auf, ob Schüler in dieser Zeit entspannen oder doch lieber lernen sollten. Befürworter und Gegner sind bei Eltern und Lehrern gleichermaßen zu finden - denn beide Seiten haben gute Argumente. Lesen Sie hier Pro und Contra zum Lernen in den Ferien. 

Inhaltsverzeichnis

Pro und contra zu einer häufig gestellten Frage

Gerne wird Ihr heranwachsender Nachwuchs in den Ferien wohl eher nicht lernen. Daher ist es durchaus sinnvoll, die gängigen Argumente, die für und gegen das Lernen in den Ferien sprechen, mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht ist Ihr Kind anschließend tatsächlich davon überzeugt, dass es in den nächsten Ferien ein paar Tage zum Lernen nutzen sollte, und lernt dann auch mit mehr Engagement. Vielleicht kommen Sie aber auch zu der Überzeugung, dass Lernen in den Ferien wirklich nicht sein muss, und können anschließend die lernfreie Zeit ohne schlechtes Gewissen genießen. So oder so, für beide Seiten gibt es schlagende Argumente. Am besten, Sie machen sich selbst ein Bild und entscheiden individuell, je nach Charakter Ihres Kindes.

Argumente der Befürworter von Lernen in den Ferien

  • Die Befürworter des Lernens in den Ferien sind der Meinung, dass zu langes Nichtstun die Schüler aus ihrem gewohnten Lernrhythmus bringt. Der Einstieg nach den Ferien falle dann doppelt schwer.
  • Außerdem betrachten sie Ferien grundsätzlich als Chance, Lernlücken schließen zu können. Der Anschluss nach den Ferien sei so wiederhergestellt, das motiviere und stärke das Selbstbewusstsein.
  • Hinzu komme, dass Lernstoff, der lange nicht wiederholt wurde, schnell wieder vergessen wird. Wer in den Ferien nicht wiederholt, müsse also wahrscheinlich nach den Ferien manchen Lernstoff noch mal neu lernen.
  • Schließlich fördert das Lernen in den Ferien die Selbstdisziplin, das selbstständige Arbeiten und Planen sowie damit die Eigenverantwortung.

Argumente der Gegner von Lernen in den Ferien

  • Die Gegner des Lernens in den Ferien meinen, dass die ersten ein bis zwei Wochen nach den Ferien sowieso der Wiederholung und dem Gewöhnen an den Lernalltag dienen.
  • Sie argumentieren, dass Schüler lernfreie Zeiten brauchen, um frische Kräfte zu tanken und so Konzentrationsmangel und Frust in der Schule vorzubeugen. Außerdem werde Lernstoff besonders gut in stressfreien Zeiten weiter im Gedächtnis verarbeitet und gespeichert.
  • Abgesehen davon gebe es Wichtigeres im Leben als Schule – gerade in der Pubertät –, und auch dafür benötigen Jugendliche mal eine längere Zeit am Stück.
  • Gerade außerhalb der Schule (z.B. bei Sportcamps, Pfadfinderfreizeiten, Musiktagen etc.) können Schüler so wichtige Fähigkeiten wie Selbstdisziplin, Selbstständigkeit, Planen, Organisieren, Eigenverantwortung etc. trainieren. Das kommt ihnen dann wiederum auch in der Schule zugute.

Vielleicht haben Ihnen die genannten Argumente schon gereicht, um einen persönlichen Standpunkt zum Thema zu finden bzw. um Ihren Standpunkt zum Thema Lernen in den Ferien weiter zu festigen. Vielleicht haben Sie bei diesem kurzen „Schlagabtausch“ aber auch gemerkt, dass pauschale Argumentationen für den individuellen Einzelfall nicht immer helfen. Entscheiden Sie also individuell – am besten gemeinsam mit Ihrem Kind, denn es braucht von sich aus die Motivation zum Lernen.