Lernen in den Ferien?!
Pro und contra zu einer häufig gestellten Frage
Argumente der Befürworter von Lernen in den Ferien
- Die Befürworter des Lernens in den Ferien sind der Meinung, dass zu langes Nichtstun die Schüler aus ihrem gewohnten Lernrhythmus bringt. Der Einstieg nach den Ferien falle dann doppelt schwer.
- Außerdem betrachten sie Ferien grundsätzlich als Chance, Lernlücken schließen zu können. Der Anschluss nach den Ferien sei so wiederhergestellt, das motiviere und stärke das Selbstbewusstsein.
- Hinzu komme, dass Lernstoff, der lange nicht wiederholt wurde, schnell wieder vergessen wird. Wer in den Ferien nicht wiederholt, müsse also wahrscheinlich nach den Ferien manchen Lernstoff noch mal neu lernen.
- Schließlich fördert das Lernen in den Ferien die Selbstdisziplin, das selbstständige Arbeiten und Planen sowie damit die Eigenverantwortung.
Argumente der Gegner von Lernen in den Ferien
- Die Gegner des Lernens in den Ferien meinen, dass die ersten ein bis zwei Wochen nach den Ferien sowieso der Wiederholung und dem Gewöhnen an den Lernalltag dienen.
- Sie argumentieren, dass Schüler lernfreie Zeiten brauchen, um frische Kräfte zu tanken und so Konzentrationsmangel und Frust in der Schule vorzubeugen. Außerdem werde Lernstoff besonders gut in stressfreien Zeiten weiter im Gedächtnis verarbeitet und gespeichert.
- Abgesehen davon gebe es Wichtigeres im Leben als Schule – gerade in der Pubertät –, und auch dafür benötigen Jugendliche mal eine längere Zeit am Stück.
- Gerade außerhalb der Schule (z.B. bei Sportcamps, Pfadfinderfreizeiten, Musiktagen etc.) können Schüler so wichtige Fähigkeiten wie Selbstdisziplin, Selbstständigkeit, Planen, Organisieren, Eigenverantwortung etc. trainieren. Das kommt ihnen dann wiederum auch in der Schule zugute.
Vielleicht haben Ihnen die genannten Argumente schon gereicht, um einen persönlichen Standpunkt zum Thema zu finden bzw. um Ihren Standpunkt zum Thema Lernen in den Ferien weiter zu festigen. Vielleicht haben Sie bei diesem kurzen „Schlagabtausch“ aber auch gemerkt, dass pauschale Argumentationen für den individuellen Einzelfall nicht immer helfen. Entscheiden Sie also individuell - am besten gemeinsam mit Ihrem Kind, denn es braucht von sich aus die Motivation zum Lernen.