Krank durch Stress? Welche Körpersignale Sie beachten sollten

Es ist ein sehr bedenklicher Trend, dass immer mehr Schulkinder bereits in frühen Jahren unter Stresssymptomen leiden. Der Leistungsdruck und das hohe Tempo unserer Arbeitswelt machen auch vor den Jüngsten nicht länger halt. Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, ob Ihr Kind die Leistungsanforderungen der Schule wirklich immer so gut wegsteckt, wie es aussieht. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie erkennen, ob Ihr Kind gestresst ist, und was Sie dagegen tun können. 

Inhaltsverzeichnis

Gesunde Kids

Stress hat unterschiedliche Ursachen und zeigt sich in unterschiedlichen Symptomen. Daher ist es nicht immer ganz einfach, ihn direkt zu erkennen, besonders nicht bei Kindern. Im Gegensatz zu Erwachsenen ist Kindern nämlich häufig gar nicht bewusst, dass sie unter Stress und erhöhten Anforderungen leiden. Auf die Frage „Was ist denn heute eigentlich los mit dir?“ reagieren sie dann mit Achselzucken. Wenn es nicht gerade um offensichtliche Belastungen wie eine bevorstehende Klassenarbeit, Streit mit dem besten Freund oder eine miserable Note geht, erkennen Kinder die Stressauslöser häufig einfach nicht.

Positiver Stress erzeugt oft gute Leistungen

Stress ist nicht immer nur schlecht. Im Gegenteil: Als positive Herausforderungen, die ein Kind auch bewältigen können muss, führt Stress zu einem Ansteigen der Leistungsfähigkeit und zur Erhöhung der Kreativität.

Beispiel: Sandra hat sich auf die nächste Klassenarbeit intensiv vorbereitet. Sie freut sich schon darauf, zeigen zu können, was sie alles weiß. Kurz vor Beginn der Arbeit bekommt sie Herzklopfen und kalte Hände vor Aufregung. Sobald die mit dem Schreiben beginnt, legt sich die Unruhe und Sandra konzentriert sich, um alle Fragen zu beantworten. Als sie fertig ist, bleibt noch ein wenig Zeit übrig. Sandra nutzt sie dazu, um die Arbeit noch mit einem Bild zu verbessern. Mit einem guten Gefühl klappt sie dann ihr Heft zu und gibt es ab. Der Stress hat sich bei Sandra positiv ausgewirkt.

Dieser Stress, der nicht positiv ist, sondern zu einer geistigen oder emotionalen Überforderung führt, hat eine körperliche Anspannung zur Folge. Viele Termine oder auch eine ständige geistige Angespanntheit verhindern, dass ein Kind sich erholt und entspannt. Dieser Dauerstress wirkt sich auch auf den Körper beziehungsweise auf den ganzen Organismus aus.

Checkliste Körper- und Verhaltenssignale

Die folgenden Signale können bedeuten, dass Ihr Kind unter Stress leidet. Nehmen Sie die Signale auf jeden Fall ernst, schalten Sie den Kinderarzt ein und reduzieren Sie den Stress Ihres Kindes. Stress macht auf Dauer krank!

Wenn Ihr Kind über einen längeren Zeitraum belastenden Stresssituationen ausgesetzt ist, kann es ernsthaft krank werden. Sein Organismus macht dann irgendwann einfach nicht mehr mit. Nicht ohne Grund hat die Weltgesundheitsorganisation WHO chronischen Stress zur größten Gesundheitsgefahr unseres Jahrhunderts erklärt. In Deutschland leidet schon jeder Dritte dauerhaft unter stressbedingten Symptomen. Viele Erkrankungen, von Rückenschmerzen über Magenbeschwerden bis zum Herzinfarkt, können direkt oder indirekt auf Stress zurückgeführt werden.

Negativer Stress verläuft unabhängig von der Art seiner Auslöser in drei Phasen:

1. Alarm

In dieser Phase werden u.a. die Hormone Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet; Blutzuckerspiegel, Herzschlag und Blutdruck erhöhen sich. Der Stoffwechsel Ihres Kindes wird allgemein angeregt und der Körper in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Starkes Herzklopfen und ein trockener Mund sind ebenso typisch wie kalte Hände und Füße oder ein Herunterfahren der Magen- und Darmaktivitäten.