So behandeln Sie die Hand-Mund-Fuß-Krankheit bei Ihrem Kind

Diese in der Regel harmlos verlaufende Viruserkrankung tritt vor allem in den Sommer- und Herbstmonaten auf. Sie heilt von allein wieder ab, beeinträchtigt Ihr Kind jedoch durch schmerzhafte Bläschen im Mund. 

Inhaltsverzeichnis

Die Ansteckungsgefahr bei der Hand-Mund-Fuß-Krankheit

An der Hand-Mund-Fuß-Krankheit erkranken hauptsächlich Kinder zwischen zwei und sechs Jahren. Bei mehr als der Hälfte der Infizierten dürfte die Erkrankung unbemerkt verlaufen. Erreger sind verschiedene Coxsackie- und Enteroviren. Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit tritt wegen der hohen Ansteckungsgefahr häufig in Form kleiner „Epidemien“ in Krabbelgruppen und Kindergärten auf. Die Erreger werden von Mensch zu Mensch durch Kontakt- (Bläscheninhalt, Speichel und Stuhl sind infektiös) oder Tröpfcheninfektion übertragen. Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit ist nicht genau bekannt.

Bereits zwei bis drei Tage vor Ausbruch sowie während der Erkrankung (bis zur Abheilung der Bläschen) ist die Ansteckungsgefahr am höchsten. Die Inkubationszeit beträgt meist drei bis sechs Tage, kann aber auch länger dauern (14 bis maximal 35 Tage). Ihr Kind darf den Kindergarten wieder besuchen, sobald es fieberfrei und der Hautausschlag abgeklungen ist. Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit hinterlässt nach durchgemachter Erkrankung eine lang anhaltende Immunität gegenüber dem auslösenden Erreger. Da die Erkrankung aber durch verschiedene Virentypen ausgelöst wird, kann Ihr Kind mehrmals daran erkranken. Eine Impfung dagegen gibt es nicht.

Daran erkennen Sie, dass Ihr Kind die Hand-Mund-Fuß-Krankheit hat

Die Erkrankung beginnt mit mäßigem bis hohem Fieber und einem roten, juckenden Hautausschlag im Gesicht im Bereich von Mund und Nase, zeitgleich mit oder gefolgt von Ausschlag an den Händen und Füßen (vor allem an den Handflächen und Fußsohlen). Der Ausschlag ist anfangs nur entzündlich rot verfärbt, geht dann aber in drei bis acht Millimeter große weißgraue Bläschen mit schmalem roten Rand über. Gleichzeitig bilden sich in der Mundhöhle Bläschen und kleine, schmierig belegte Geschwüre. Diese treten vor allem im Bereich der Zunge, des Gaumens sowie der Wangenschleimhaut auf und können so schmerzhaft sein, dass Ihr Kind das Essen und sogar Trinken verweigert. Die Bläschen heilen in der Regel nach acht bis zwölf Tagen ohne Krustenbildung ab. Bei der Hand-Mund-Fuß-Krankheit können zusätzlich Gliederschmerzen, Übelkeit und Halsweh auftreten.

Verwandte Erkrankung zur Hand-Mund-Fuß-Krankheit: Herpangina

Die Herpangina wird ebenfalls durch Coxsackie-Viren ausgelöst und beginnt plötzlich mit hohem Fieber. Betroffene Kinder fühlen sich abgeschlagen, haben Hals- und Kopfschmerzen sowie Schluckbeschwerden. Vor allem im Bereich des hinteren Gaumens treten kleine Bläschen auf, die zu schmerzhaften Geschwüren aufplatzen. Eventuell bestehen zusätzlich Bauchschmerzen und Erbrechen, jedoch kein Hautausschlag.

Mögliche Komplikationen die bei Kindern auftreten können

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit verläuft in unseren Breiten fast immer harmlos. Als äußerst seltene Komplikationen können eine Herzmuskel-, eine Lungen- oder eine Hirnhautentzündung auftreten.

So helfen Sie Ihrem Kind bei der Hand-Mund-Fuß-Krankheit

Sofern Ihr Kind hohes Fieber hat, können Sie dieses durch Wadenwickel oder homöopathische Mittel senken. Sollte das nicht ausreichen, geben Sie ein Fieber senkendes Mittel (z. B. Paracetamol oder Ibuprofen als Zäpfchen bzw. Saft, Dosierung nach Anweisung des Arztes oder nach Packungsbeilage). Am meisten beeinträchtigt wird Ihr Kind wahrscheinlich von den schmerzhaften Veränderungen im Mund sein: Achten Sie darauf, dass Ihr Kind trotzdem genügend trinkt. Manchmal hilft es, wenn Sie ihm dazu einen Strohhalm geben. Bieten Sie Speisen und Getränke zimmerwarm oder leicht gekühlt an. Am ehesten „rutschen“ noch Eis, Brei, Pudding, Jogurt und Suppe. Verzichten Sie auf Saures (Obst, Säfte, rote Früchtetees). Geben Sie Ihrem Kind mehrmals täglich abgekühlten Ringelblumen- oder Kamillentee zum Trinken oder – für größere Kinder – zum Gurgeln. Salbeitee ist den Kleinen meistens zu bitter.

Achtung: Kamillentee verträgt sich nicht mit Natrium tetraboracicum oder Lachesis! Bewährt hat sich auch Wala Mundbalsam flüssig (anthroposophisches Arzneimittel, enthält 13,5 Prozent Alkohol), den Sie dreimal täglich (bei starken Schmerzen auch häufiger) mit der Pipette auf die befallenen Stellen auftropfen. Sie können alternativ ein Wattestäbchen mit dem Mundbalsam tränken und die Stellen damit betupfen. Will Ihr Kind der Schmerzen wegen nicht essen, können Sie direkt vor dem Essen etwas Honig mit einem Wattestäbchen auf die Bläschen auftragen. Das wirkt kurzfristig schmerzlindernd, weil der Honig die Bläschen abdeckt. Reicht das nicht aus, können Sie ein Zahnungsgel auftragen, das ein Lokalanästhetikum enthält und die Schleimhaut etwas betäubt (z.B. Kamistad® Baby Zahnungsmassage-Gel).

  • Bezugsquelle: Homöopathische Mittel. Wala Mundbalsam flüssig erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke.

Homöopathische Mittel gegen schmerzhafte Geschwüre im Mund

Diese Mittel sind auch hilfreich bei anderen Erkrankungen, die Geschwüre im Mund verursachen, z. B. bei Mundfäule (Stomatitis aphthosa), Herpangina oder wiederkehrenden Aphthen.

  • Acidum nitricum: gelb-weißlich belegte Geschwüre im Mund, die leicht bluten; stechender Schmerz (wie von einem Splitter),Mundhöhle und Atem riechen streng; vermehrter Speichelfluss; oft zusätzlich Faulecken in den Mundwinkeln.
  • Hepar sulfuris: gelb-weißlich belegte Geschwüre, stechender Schmerz (wie von einem Splitter), Mundhöhle und Atem riechen käsig, warme Getränke lindern den Schmerz.
  • Lachesis: Mundschleimhaut dunkelrot mit Einblutungen und Geschwüren, berührungsempfindlich, ganzer Mundraum stark entzündet; Kind fühlt sich sehr krank; verweigert wegen starker Schmerzen das Essen; Beschwerden morgens schlimmer, warme Getränke verschlimmern.
  • Mercurius solubilis Hahnemanniübler Mundgeruch; starker Speichelfluss; leicht blutende Geschwüre; Wundheitsgefühl; Zunge geschwollen, schmutzig belegt,mit Zahneindrücken an den Seiten; Verschlimmerung abends oder nachts.
  • Natrium tetraboracicum (früher Borax): weißliche Bläschen mit rotem Hof; Schmerzen beim Essen und Trinken (Kind weint oft dabei!), Schleimhaut brennt und blutet leicht, Mundhöhle und Atem fühlen sich heiß an; Bläschen oft auch rund um den Mund; Kind weint beim Hinlegen.